Solingen. Von der „Angst des Tormanns beim Elfmeter“, berühmt geworden durch Peter Handkes gleichnamige Erzählung, war am Samstag in Burg wenig zu spüren. Stattdessen herrschte ein freundschaftlicher Austausch zwischen Schützen und Torhütern vor und nach den kurzen sportlichen Duellen beim „1. Burger Winter-Cup“, den die Fußballer der Turngemeinde Burg mit dem Schießverein 1902 Burg in der kürzlich eröffneten, neuen Turnhalle an der Hasencleverstraße veranstalteten.
Fünf Spieler der zwölf Teams, allesamt aus dem Stadtteil, traten beim Turnier im Elfmeterschießen gegeneinander an, darunter die Weinfreunde „Burger & Burgunder“, die Spielerfrauen der TG-Fußballer oder das Team um Carmen Hillen vom Burger Büdchen. Natürlich gab es sportlichen Ehrgeiz – Spaß und eine herzliche Atmosphäre standen aber im Mittelpunkt des Wettkampfs, geleitet vom Vater–Sohn-Schiedsrichtergespann Olaf und Jason Fax.
„Die Idee entstand im November. Nachdem die Hallenanmietung fix war, haben wir alle Burger Vereine angeschrieben und angerufen. Das hat sich schnell verselbstständigt, so dass wir bald jede Menge Anmeldungen hatten“, blickte Christian Kern, Hallensprecher und Mitorganisator, zurück – und dankte dem Schießverein als Kooperationspartner. „Sie hatten eine Parallelveranstaltung geplant, aber da wir uns nicht gegenseitig Konkurrenz machen wollten, kam es dann zur Zusammenarbeit. Optimal!“
Einige Teams hatten für das Premieren-Turnier, dessen Sieger eine Meisterschale als Wandertrophäe erhielt, eigene T-Shirts produzieren lassen. Absoluter Hingucker war die Freiwillige Feuerwehr Burg, die in ihrer Montur antrat. „Da wir fußballerisch nicht glänzen können, wollen wir wenigstens so auffallen“, erklärte Feuerwehrmann Dennis Attenbrunner lachend.
Matthias Herbertz, Torsten Dulz, Claus Voigt und Uli Küll bildeten das Team „Wupperterrassen-Mobiliar“ und huldigten ihrem Stammlokal. „Wir haben einen Spar-Club und sind häufiger anwesend“, erläuterte Herbertz scherzhaft den Begriff „Mobiliar“.
Derweil trat Bürgermeister Carsten Voigt als Schütze der Fußball-Tipprunde „Brezeltipper“ an, nachdem er mit dem ersten Strafstoß das Turnier eröffnet und die neue Halle sportlich eingeweiht hatte. „Das Turnier ist ein weiterer Beweis für den hervorragenden Zusammenhalt der Burger Bürger. Und es ist schön, dass sie jetzt auch ihre Halle praktisch übernehmen.“
Mehr als 100 Zuschauer unterstützten die Teams
Dies sei das wesentliche Ziel bei der Organisation des Wettkampfs gewesen, pflichtete ihm Christian Kern bei, der für den Angelverein Burg/Wupper anlief, sich ansonsten jedoch in der Turngemeinde als Sponsor und langjähriges Mitglied engagiert. Auch angesichts der mehr als 100 Zuschauer, die das Turnier verfolgten und ihr favorisiertes Team unterstützten, konnte er glücklich resümieren: „Wir wollten die Burger, die schon nach der Hochwasser-Katastrophe enger zusammengerückt sind, noch mehr zusammenbringen. Ich denke, das ist uns gelungen.“ Eine Fortsetzung im kommenden Jahr, eventuell mit mehr Mannschaften, ist geplant.
Zwölf Teams traten in zwei Sechser-Gruppen im Modus „Jeder gegen Jeden“ an. Wie im Liga-Alltag gab es für einen Sieg drei Punkte; auch Unentschieden waren möglich. Schließlich wurde ab dem Viertelfinale im üblichen Turniermodus der Sieger ermittelt. Premieren-Gewinner der Wander-Meisterschale wurden die gastgebenden Fußballer der TG Burg nach einem 6:5 im Endspiel gegen den Angelverein Burg/Wupper 1994.
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