Entscheidung steht seit Sommer 2022
Das renommierte Spinatheater löst sich auf
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Ensemble für Jugendtheater zerfiel in der Corona-Zeit.
Von Philipp Müller
Solingen. Mitte Januar hatte das Spinatheater bereits seine Probenräume am Merscheider Busch geräumt. „Den Schlüssel haben wir der Vermieterin schon zurückgegeben“, erzählt Christoph Speć. Er hatte zusammen mit Jan-Marco Schmitz zuletzt die künstlerische Leitung des Jugendtheaters inne. Die Gründe für die Aufgabe sind vielfältig und liegen doch in der Corona-Zeit in der Summe begründet, erläutert Regisseur Speć. Es sei zunächst schwierig gewesen, die jungen Solingerinnen und Solinger bei der Stange zu halten. Auch eine Übergabe der Verantwortung in jüngere Hände konnte nicht umgesetzt werden. „So haben wir im Sommer 2022 die Entscheidung getroffen, das Spinatheater aufzulösen.“
Vor 20 Jahren begann die Reise für experimentelles Theater von und mit Jugendlichen. Das war mehr als erfolgreich. Im Pina-Bausch-Saal gab es stets ausverkaufte Premieren und Folgeaufführungen. Doch die Jugendlichen machten sich auch auf zu Festivals, reisten nach Japan oder nahmen in Berlin beim national wichtigen Treffpunkt des Jugendtheaters teil.
Spinatheater löst sich auf - Der Trägerverein der Idee besteht weiterhin
Auch für 2020 hatte das Ensemble viel vor. Das Stück „Was wir wollen“ sollte uraufgeführt werden. Doch Corona verhinderte dies. Die Verschiebungen ins Jahr 2021 und schließlich in den Januar 2023 hätte das Ensemble aber nicht verkraftet. Den Jugendlichen fehlte jegliche Perspektive, wann es endlich losgeht. Zugleich änderte sich durch begonnene Ausbildungen und auch Auslandsaufenthalte der jungen Menschen die Möglichkeit, überhaupt noch regelmäßig zu proben. Zur Entscheidung, den Betrieb nicht mehr aufzunehmen habe auch beigetragen, dass es kein Folgeprojekt gibt, berichtet Speć.
Noch ist das endgültige Aus für das Spinatheater aber nicht besiegelt. Denn den Trägerverein der Idee wolle man noch nicht auflösen. Damit es in Solingen aber einen Neustart geben könne, seien andere Rahmenbedingungen zwingend. „Wir haben immer gute Unterstützung durch das Kulturmanagement bekommen“, betont Speć. Aber ein struktureller Zuschuss, mit dem der Verein rechnen kann, der fehlte all die 20 Jahre. Mit einer Grundförderung, die auch von Sponsoren kommen könnte, sei Betrieb wieder möglich.