ST unterstützte Neubau mit Spenden

Das ist Solingens schärfste Brücke

Oberbürgermeister Tim Kurzbach (l.) und ST-Chefredakteur Stefan M. Kob enthüllten die Stele, auf der die Spender verewigt sind.
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Oberbürgermeister Tim Kurzbach (l.) und ST-Chefredakteur Stefan M. Kob enthüllten die Stele, auf der die Spender verewigt sind.

Die Strohner Brücke ist offiziell eröffnet. Eine Stele würdigt Spender, die das Projekt ermöglicht haben.

Von Manuel Böhnke

Solingen. Gegen etwas zu sein, scheint dieser Tage leicht. Die Solingerinnen und Solinger haben jedoch bewiesen, dass sie sich für Projekte einsetzen, die ihnen am Herzen liegen. „Das ist wirklich beeindruckend“, betonte Stefan M. Kob am Freitagnachmittag. An der rauschenden Wupper eröffneten der ST-Chefredakteur und Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) die Strohner Brücke offiziell. Vor allem präsentierten sie die Stele, die diejenigen würdigt, die den Neubau finanziell unterstützt haben. 266 Spenden gingen ein – fast 100 000 Euro.

Ein Tropfen auf dem heißen Stein angesichts der Gesamtkosten in Höhe von zwei Millionen Euro? Das wollte der Journalist nicht gelten lassen: „Eher der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.“ Stadt und Land hätten mit 700 000 beziehungsweise 1,2 Millionen Euro zwar den Löwenanteil getragen. Aber: Die Spenden hätten den Druck erhöht, das Thema angesichts leerer Kassen nicht auf die lange Bank zu schieben.

Die Geschichte der Strohner Brücke

Mitte 2016 musste die Wupperbrücke für Fußgänger und den Radverkehr gesperrt werden. „Ich stand damals vor dem Bauzaun und dachte, das wird zwei, drei Jahre dauern“, blickte Kob zurück. Doch ein schneller Neubau war aus Kostengründen nicht in Sicht.

Zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer des Projekts kamen zur offiziellen Eröffnung am Freitagnachmittag.

Im Frühjahr 2018 startete das ST deshalb mit dem Verschönerungsverein Solingen eine Spendenaktion. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Initiativen beteiligten sich, bewiesen Kreativität. Zudem sprachen sich die Tageblatt-Leser für einen Neubau in Messerform aus. „Damit haben wir jetzt eine kleine touristische Attraktion“, betonte Kob.

Auf Rohlingen ist zu lesen, wer sich für den Neubau eingesetzt hat – es kamen Spenden in Höhe von fast 100 000 Euro zusammen.

Die Gestaltung spiegelt sich auch in der Edelstahl-Stele am Wupperufer wider. Sie beinhaltet eine Natursteinplatte, auf der die Spendernamen angebracht sind – verewigt auf Messerrohlingen. „Jeder soll in 100 Jahren noch wissen, wer das Projekt unterstützt hat“, betonte Tim Kurzbach.

Nach der Freigabe der Strohner Brücke im Dezember 2022 freute sich Solingens Oberbürgermeister über die gestrige offizielle Eröffnung. Er dankte allen beteiligten Beschäftigten der Verwaltung und Unternehmen, allen voran jedoch den Spendern. „Wir haben dieses Projekt gemeinsam als Stadt hochgezogen.“

Strohner Brücke: „Ein kleines Wunder für das Wanderland“

Kurzbach erinnerte daran, dass die Überführung nicht irgendeine Brücke sei, sondern für den Tourismus, Wanderer und Radfahrer, Anwohner und das benachbarte Tierheim wesentlich. Angesichts dessen sprach Stefan M. Kob von einem „kleinen Wunder für das Wanderland“.
Alle Wanderungen rund um die Strohner Brücke

Dass der Neubau angenommen wird, bestätigte Andrea Kleimt. „Man spürt, dass wieder mehr Spaziergänger unterwegs sind“, erzählte die Leiterin des Tierheims. Und auch den Beschäftigten der Einrichtung und den ehrenamtlichen Gassigängern ermöglicht die Eröffnung, den Vierbeinern bei ihren Runden wieder mehr Abwechslung zu bieten.

Zu den Gästen, die sich zur Feier des Tages über ein Eis und eine Tasse Kaffee freuten, gehörten Andreas Mokros und seine Tochter Marlene.

Mehr als 50 Besucher wohnten der Enthüllung der Stele bei. Bevor sie auf Einladung der Stadt ein Eis und eine Tasse Kaffee genießen konnten, machten sich viele von ihnen ein Bild von der schärfsten Brücke der Klingenstadt. Deren Entwürfe hat Tanja Groß-Haug angefertigt. „Das war ein ganz besonderes Projekt“, bekannte die Solinger Architektin. Den Überweg nun nutzen zu können, erfülle sie mit Stolz.

Feinheiten fehlen noch. Wann die auf der Konstruktion sowie am Wupperufer geplanten Sitzgelegenheiten geliefert werden, ist unklar.

Fahrradkarte

Bei der offiziellen Eröffnung warb Tim Müller als Leiter des Stadtmarketings für die neue Fahrradkarte der Stadt. Sie enthalte fünf Freizeitrouten sowie Strecken für den Alltag. Ab kommender Woche ist sie unter anderem im Rathaus und den Bürgerbüros kostenfrei erhältlich.

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