Corona-Krise

Bislang kein Anstieg häuslicher Gewalt

Polizeisprecher Alexander Kresta. Archivfoto: Kristin Dowe
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Polizeisprecher Alexander Kresta.

Frauenberatungsstelle rechnet mit höheren Zahlen angesichts der Quarantäne-Verordnungen.

Von Kristin Dowe

Solingen. Im Zuge der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus müssen die Menschen mit ihren Familien zu Hause bleiben, so die klare Ansage der Bundesregierung. Was bedeutet die gegenwärtige Situation aber für Personen, vornehmlich Frauen und Kinder, für die das eigene Zuhause kein sicherer Ort ist? Die Erfahrungen aus China haben gezeigt, dass sich dort während der Quarantänezeit die Fallzahlen häuslicher und sexualisierter Gewalt verdreifacht haben.

Eine Zunahme von Einsätzen wegen häuslicher Gewalt habe die Polizei im Städtedreieck bislang nicht zu verzeichnen, kann Alexander Kresta, Sprecher der Polizei Wuppertal, auf Nachfrage beruhigen. „Wir hoffen, dass sich dieser Trend auch weiterhin fortsetzt.“

Besondere Vorkehrungen im Hinblick auf häusliche Gewalt treffe die Polizei angesichts der Corona-Krise nicht. „Einsatzanlässe dieser Art gehören quasi zum Alltagsgeschäft, jede Situation gestaltet sich jedoch anders“, betont Kresta. Die Beamten seien für solche Einsätze speziell geschult und die polizeilichen Maßnahmen hingen immer stark vom Einzelfall ab. „Manchmal können familiäre Streitigkeiten auch kommunikativ gelöst werden. Sollte es erforderlich sein, wird gegen den Aggressor eine Wohnungsverweisung von zehn Tagen ausgesprochen“ erläutert der Polizeisprecher einen Aspekt des Gewaltschutzgesetzes. „Weitere Schritte müssen von Geschädigten über das zuständige Gericht geprüft und veranlasst werden.“

Solingen: Frauenberatungsstelle ist zurzeit nur telefonisch erreichbar

Auf einen möglichen Anstieg der Fallzahlen von häuslicher Gewalt stellen sich derweil die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle Solingen ein. „Wir stehen laufend in Kontakt mit unserem Dachverband der autonomen Beratungsstellen in NRW, da wir insbesondere für die Frauenhäuser überregionale Regelungen und mehr Plätze in den Einrichtungen benötigen. Die Situation ist auch für uns Beraterinnen zurzeit sehr unüberschaubar. Gleichzeitig ist es gerade jetzt für uns wichtig, selbst gesund zu bleiben, um von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern helfen zu können“, sagt Beraterin Beate Standop. Die Mitarbeiterinnen könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilen, ob ein Anstieg der Fälle zu erwarten sei. „Wir werden das aufmerksam verfolgen.“

Verzichtet werden müsse aufgrund der Schutzmaßnahmen auf eine persönliche Beratung, diese fände vorerst nur telefonisch statt. Die Frauenberatungsstelle ist täglich von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr telefonisch unter Tel. (02 12) 55 47 0 zu erreichen.

In unserem Live-Blog finden Sie aktuelle Informationen zu Entwicklungen rund um das Coronavirus in Solingen. Der Blog wird laufend aktualisiert.

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