Solingen erreicht Höchstwert
Omikron-Anteil liegt in Solingen bei 78 Prozent
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Die Inzidenz erreicht in Solingen mit 429 einen Höchstwert. Die Test- und Laborkapazitäten stoßen an Grenzen.
Von Björn Boch
Solingen. Der Anteil der Corona-Variante Omikron liegt in Solingen bereits bei 78 Prozent. Das teilt die Stadt auf Tageblatt-Anfrage mit. „Omikron setzt sich mit rasanter Geschwindigkeit durch. Wir erwarten für die kommenden Tage und Wochen eine weitere Zunahme der Infektionszahlen“, erklärt Guido Krämer, Verwaltungsleiter beim Stadtdienst Gesundheit. Insbesondere der Schulbeginn bereite dem Stadtdienst Sorgen.
Allein im Verlauf des Mittwochs kamen 214 neue Corona-Fälle hinzu, somit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz auf 429 – beides Höchstwerte. Der Anteil der Omikron-Variante beziehe sich auf den 31. Dezember, aus der aktuellen Woche liegen die Untersuchungen der positiven PCR-Tests noch nicht vor.
Solingen: Zahl der Tests und Zahl der Teststellen gestiegen
Das Robert-Koch-Institut meldete am Donnerstagabend für die letzte Woche des alten Jahres niedrigere Anteile für den Bund (44,3 Prozent) und das Land NRW (52,4 Prozent). Das erklärt einen Teil der Differenz: Da sich Omikron rasant ausbreitet, ist der Mittelwert der Woche niedriger als der Wert des letzten Werktages (31. Dezember).
Solingens höheren Omikron-Anteil führt die Stadt aber auch darauf zurück, „dass PCR-Tests in Solingen fast systematisch sequenziert werden. Dadurch haben wir ein genaues Bild über die Verbreitung der Variante“, erklärt Stadtsprecher Daniel Hadrys. Aufgrund der Vielzahl von Tests sei nicht davon auszugehen, „dass wir aufgrund eines Mangels an Testungen eine Unschärfe im Infektionsgeschehen haben“, heißt es vom Stadtdienst Gesundheit.
In der letzten Woche des Jahres 2021 wurden in Bethanien 3031 PCR-Tests durchgeführt – rund doppelt so viele wie in den Wochen zuvor (siehe Grafik oben). Dazu kämen weitere PCR-Tests anderer Anbieter im Stadtgebiet oder auch von Solingern an den nahen Flughäfen, so Hadrys. Bei den Bürgertests ist die Nachfrage ebenfalls gestiegen – vielerorts kam es um den Jahreswechsel zu langen Schlangen vor Solinger Teststellen. Deren Anzahl hat sich von 58 Anfang November auf aktuell 68 erhöht.
„Lassen Sie sich impfen, und lassen Sie sich boostern.“
Grundsätzlich stehe fest, „dass die Test- und Laborkapazitäten nunmehr an Grenzen stoßen“, führt Guido Krämer weiter aus. Es werde versucht, weitere Ressourcen für PCR-Testungen zu organisieren, jedoch würden absehbar die Grenzen des Machbaren erreicht. Auch die Ressourcen im Stadtdienst Gesundheit seien endlich – es gelinge nur noch bedingt, weiteres Personal zu akquirieren. „Dies führt dazu, dass es bei der Identifizierung von Kontaktpersonen, die zu einem PCR-Test aufgefordert werden, zu Verzögerungen kommen kann.“ All dies beeinträchtige zunehmend das Bild des Infektionsgeschehens und führe am Ende „eher zu einer Unterzeichnung der tatsächlichen Infektionslage“.
Solingen: Omikron-Variante gilt als wesentlich ansteckender als Delta
Die Omikron-Variante gilt als wesentlich ansteckender als Delta – allerdings gehen erste Studien davon aus, dass sie für weniger schwere Krankheitsverläufe sorgt. Die Chance darauf steige mit einer Booster-Impfung, betont Krämer, auch wenn sich mit Ausbruch der Omikron-Variante bei vielen der Eindruck durchzusetzen scheine, dass eine Corona-Impfung nicht helfe. „Die Wirksamkeit einer Impfung ist auch hinsichtlich Omikron wissenschaftlich unbestritten. Insofern können wir nur erneut dringend appellieren: Lassen Sie sich impfen, und lassen Sie sich boostern.“
Tests
Nach einem positiven Bürgertest ist ein PCR-Test vorgeschrieben. In KW 52 waren von 3031 PCR-Tests aus Bethanien 197 positiv (6,5 Prozent). Zahlen für weitere Wochen waren gestern nicht zu erhalten. Kontaktpersonen von Menschen, bei denen eine Infektion mit SARS-CoV-2 festgestellt wurde, haben ebenfalls „grundsätzlichen Anspruch“ auf einen PCR-Test, so das Bundesgesundheitsministerium.