ST vor Ort: Burg

Burger Brezel ist äußerst vielfältig – und geschützt

Sie haben sich der Rettung der Burger Brezel verschrieben (v.l.): Dieter Büscher, Axel Eberhard und Katharina Schwirschke. Foto: Uli Preuss
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Sie haben sich der Rettung der Burger Brezel verschrieben (v.l.): Dieter Büscher, Axel Eberhard und Katharina Schwirschke.

Arbeitskreis setzt sich für den Erhalt des Traditions-Gebäcks ein. Infos gibt es unter anderem an den Schulen.

Von Simone Theyßen-Speich

Es gibt wohl kaum ein Symbol, das – neben dem Schloss – so mit dem Stadtteil Burg verbunden ist wie der Brezel. Und keines, das so lecker ist. Die Tradition des Burger Brezels zu erhalten und auch zukünftige Generationen auf den Geschmack zu bringen, hat sich der Arbeitskreis Burger Brezel seit Langem zur Aufgabe gemacht.

Denn es geht schließlich nicht um irgendein Lebensmittel. Der Burger Brezel ist vom Slow-Food-Verband als „geschütztes Lebensmittel“ in die „Arche des guten Geschmacks“ aufgenommen worden.

Nicht nur um den aktuellen Erhalt kümmern sich die Mitglieder des Arbeitskreises Burger Brezel, sondern auch um die Geschichte des Backwerks. „Schon seit 100 Jahren wird der Brezel in den Kaffee ,gezoppt‘“, erzählt Dieter Büscher von der Bergischen Zwieback-Manufaktur in Oberburg.

Heute werde der Brezel auch gerne beim Kochen verwendet, etwa um Knödel daraus herzustellen, oder Croutons für die Zwiebelsuppe. Dieter Büscher, der viele Jahre das „Café Burghof“ in Oberburg führte, hat sich wieder ganz auf die alte Zwieback-Manufaktur besonnen, die es an diesem Ort bereits seit 1919 gibt. Tomate, Kümmel, Zwiebel oder Chili – 60 verschiedene Zwieback-Geschmacksrichtungen bietet er mittlerweile an. Als nächstes wird es einen Straußenei-Zwieback geben, weil das Eiweiß der Straußeneier für Allergiker nicht problematisch sei.

Auch die anderen Mitglieder des Arbeitskreises Burger Brezel haben einen direkten Bezug zu dem Traditions-Gebäck. „Wir im Waffelhaus brauchen den Brezel natürlich für die klassische Bergische Kaffeetafel“, erklärt Inhaber Axel Eberhard. Und Katharina Schwirschke schätzt ihn in Kombination mit ihren Marmeladen und Dips, die sie in ihrer Feinkost-Manufaktur an der Burger Landstraße anbietet, oder als „Bergischen Brezelpudding“.

Arbeitskreis hält Vorträge in den Schulen

Der Arbeitskreis organisiert auch Treffen und gemeinsame Essen sowie Vorträge zum Thema unter anderem in den Solinger Schulen. „Auch Nachfrage verteilen wir auch Brezel an die i-Dötzchen bei der Einschulung“, erklärt Dieter Büscher. Im vergangenen Jahr hätten sich über 1000 Erstklässler über das leckere Gebäck freuen können. Angehängt war ein kleines Kärtchen, auf dessen Rückseite den Kindern auch die Geschichte des Burger Brezels nähergebracht wurde.

Und das Rezept? Das ist natürlich ein Geheimnis. Nur soviel: Der Brezel wird aus einem lockeren Hefeteig mit wenig Fett hergestellt, damit er trocken bleibt. „Früher gab es ein großes Exportgeschäft mit Brezeln, da war es wichtig, dass er trocken und haltbar war, um ihn auch auf entfernt liegenden Märkten verkaufen zu können“, erklärt Axel Eberhard. Als Symbol für den Brezel-Transport steht heute noch der Kiepenkerl in Burg an der Wupperbrücke.

Die Burger Brezel ist übrigens auch Bestandteil der Bergischen Kaffeetafel. So lecker ist die kulinarische Tradition - und das sind die Zutaten.

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