Neue Anlage eingeweiht

Bürgerenergie: Strom aus Solingen für 900.000 Kilometer

Statistisch gesehen kommen in Wuppertal 92 Watt Peak aus Photovoltaikanlagen auf einen Einwohner.
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Die BürgerEnergie Solingen stemmt gemeinsam Photovoltaikprojekte in Solingen (Symbolfoto).

Seit Samstag ist die bisher größte Photovoltaikanlage offiziell in Betrieb. Der Weg dahin war nicht einfach. Für die nächsten anderthalb Jahre gibt es große Pläne.

Von Andreas Römer

Solingen. Die Genossenschaft BürgerEnergie Solingen hat am Samstag ihre bislang größten Photovoltaikanlagen offiziell in Betrieb genommen. Auf Schulgebäude und Turnhalle am Rennpatt in Ohligs produzieren die beiden Solarkraftwerke mit gut 200 KWp so viel Strom, wie etwa 50 Drei-Personen-Haushalte verbrauchen.

„Wir wuppen die Energiewende“, sagte Uwe Asbach, Vorstand der BürgerEnergie. Er zeigte sich stolz auf die „größte Solaranlage in Solingen“ und dankte zu allererst den Mitgliedern seiner Genossenschaft, die in den letzten acht Jahren über 600.000 Euro zusammengebracht haben und damit bis jetzt 14 Anlagen gebaut haben.
Dazu auch: Photovoltaikanlage: BürgerEnergie Solingen und Verkehrsbetriebe kooperieren auf Betriebshof

Diese liefern mittlerweile im Jahr so viel Strom, dass ein Elektroauto rund 900.000 Kilometer damit fahren könnte, wie Katja Blumenberg, ebenfalls vom Vorstand der Bürgerenergie, vorrechnete. „Ein E-Bike käme sogar 27 Millionen Kilometer mit der von uns produzierten Energie.“

Sie betonte, dass der Strom in Solingen produziert und auch verbraucht wird. Wer bei den Solinger Stadtwerken „BergischGrün“ bestellt bezieht zumindest ein bisschen Strom aus den Solaranlagen der BürgerEnergie-Genossenschaft. Ganz nebenbei sparen die Solaranlage mehr als 400 Tonnen CO2 jedes Jahr ein.

Uwe Asbach und Katja Blumenberg von BürgerEnergie Solingen haben die neue Photovoltaikanlage vorgestellt.

Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) gehörte einst zu den Gründern der Genossenschaft und trägt die Mitgliedsnummer 007. Er dankte den engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern der BürgerEnergie für ihre Leidenschaft, mit der sie das Thema Energiewende vorantreiben.

BürgerEnergie Solingen: Große Hürden für Energiewende

„Ich weiß um die Hürden, die es hier immer wieder zu überwinden gilt“, so Kurzbach. Meist erklärten einem Menschen, lieber was alles nicht gehe, als sich darum zu kümmern, was denn gehe. „Glauben Sie nicht, irgendetwas davon war einfach oder gar selbstverständlich“, zog Kurzbach symbolisch den Hut vor der Leistung der Genossenschaft.

Ihre erfolgreiche Arbeit sei vor allem aber ein Symbol dafür, dass es gelingen kann. „Wir als Gesellschaft haben über Jahre viele Zukunftsthemen vor uns hergeschoben und kämpfen jetzt inmitten von Krisen wie Corona, Hochwasser, Krieg und Flüchtlingen darum, auch noch wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen“, sagte Kurzbach. Deshalb sei so eine neue Solaranlage ein nächster wichtiger Schritt zu zeigen, „wir kriegen etwas bewegt.“

Die neue Photovoltaik-Anlage auf der Schule Rennpatt.

Gebaut werden die Anlagen von der Eternia Energietechnik aus Wuppertal. Prokurist Michael Frorath lobte die Stadt Solingen als einen Vorreiter und als gutes Beispiel, wie man die Energiewende unterstützen könne. Die Dächer werden von der Stadt der Genossenschaft für ein geringes Nutzungsentgelt zur Verfügung gestellt, was letztlich einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglicht. Der Bau erfolgt immer in enger Abstimmung zwischen Genossenschaft und städtischem Gebäudemanagement.

BürgerEnergie Solingen: 350 Mitglieder - Werbung neuer Mitglieder

Rund 350 Mitglieder hat die BürgerEnergie aktuell. „Unsere erfolgreiche Arbeit in den letzten Jahren ist sicher ein Anreiz diesen genossenschaftlichen Gedanken weiter zu verfolgen“, sagte Vorstand Asbach und warb so um neue Mitglieder.

Seit 2014 gestaltet die BürgerEnergie Solingen eG die Energiewende in Solingen aktiv mit. Mit mittlerweile 14 gebauten Anlagen sie einer der größten Investoren und Betreiber von Erneuerbaren Energie-Anlagen in der Stadt. Auch für OB Kurzbach ist die Genossenschaft eine gute Chance mehr Menschen mitzunehmen. Hier könne jeder „mitmachen, etwas für die Umwelt und die Energiewende in unserer Stadt tun“.

Mit einem Mindestanteil von 500 Euro sowie einer Aufnahmegebühr von 50 Euro kann man ganz leicht Mitglied und so ein Teil der Energiewende in Solingen werden. Infos und Mitgliedsanträge: buergerenergie-solingen.de

BürgerEnergie: Das ist aktuell geplant

Die Planungen sehen zudem ein gewaltiges Wachstum für die nächste Zeit vor. „Wir haben Pläne für sieben neue Anlagen, die wir in den kommenden eineinhalb bis zwei Jahren umsetzen wollen“, so der Vorstand weiter.

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