Brandanschlag in Solingen vor 30 Jahren

Reaktion auf Stellungnahmen der Verurteilten: „An Schamlosigkeit nicht zu überbieten“

Brandanschlag: Früherer Nebenklage-Anwalt geißelt Stellungnahmen der Verurteilten.
Reaktion auf Stellungnahmen der Verurteilten: „An Schamlosigkeit nicht zu überbieten“
Geist der Versöhnung wird in den Mittelpunkt gestellt
Geist der Versöhnung wird in den Mittelpunkt gestellt

Brandanschlag in Solingen: Gedenken im Theater und Konzerthaus

Zur zentralen Gedenkfeier im Theater und Konzerthaus kamen am 30. Jahrestag des Brandanschlags unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas.
Brandanschlag in Solingen: Gedenken im Theater und Konzerthaus

400 Personen demonstrieren in Solingen gegen Rassismus

Der Menschenzug war zwischen Unterer Wernerstraße, Neumarkt und Rathaus unterwegs. Die Veranstaltungen rund um das Gedenken zum Brandanschlag in Solingen blieben weitestgehend friedlich.
400 Personen demonstrieren in Solingen gegen Rassismus

Steinmeier: „Wer dieses Land wirklich liebt, wird seine Mitmenschen nicht hassen” 

30 Jahre Solinger Brandanschlag: Das hat der Bundespräsident bei der zentralen Gedenkveranstaltung gesagt.
Steinmeier: „Wer dieses Land wirklich liebt, wird seine Mitmenschen nicht hassen” 

Brandanschlag-Gedenken: Das war der 30. Jahrestag

Bereits am Morgen wurde die Ausstellung Solingen ‘93 im Zentrum für verfolgte Künste im Beisein der Familie Genç eröffnet. Im Anschluss ging es zu einer gemeinsamen Andacht an die Untere Wernerstraße.
Brandanschlag-Gedenken: Das war der 30. Jahrestag

Gedenkfeier: Özlem Genç richtet bewegende Worte an die Gäste

30 Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen: Gedenkfeiern am 29. Mai. In diesem Liveblog erfahren Sie alle aktuellen Nachrichten zu den Veranstaltungen am Wochenende in Solingen.
Gedenkfeier: Özlem Genç richtet bewegende Worte an die Gäste

Ausstellung „Solingen ’93“ zeigt Familie Genç ganz nah

Staatsministerin Claudia Roth eröffnet Ausstellung zum Gedenken an die Opfer der rechtsradikalen Tat.
Ausstellung „Solingen ’93“ zeigt Familie Genç ganz nah

Solingen hat jetzt einen Mevlüde-Genç-Platz

Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen rund um den Jahrestag des Brandanschlags an der Unteren Wernerstraße in Solingen wurde der Mercimek-Platz am Pfingstsonntag feierlich in Mevlüde-Genç-Platz umbenannt.
Solingen hat jetzt einen Mevlüde-Genç-Platz

Mevlüde-Genç-Platz in Solingen eingeweiht

Kommentar von Philipp Müller: Neue Stimme der Familie Genç
Mevlüde-Genç-Platz in Solingen eingeweiht

Innenministerin prangert Versäumnisse an

Nancy Faeser kritisiert vor dem Solingen-Gedenken die damalige Kohl-Regierung - Lehren „könnten nicht aktueller sein“
Innenministerin prangert Versäumnisse an

Brandanschlag 1993 in Solingen: Fotos als stille Zeitzeugen

Der rechtsextreme Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç am 29. Mai 1993 hat Solingen verändert. Fünf Frauen und Mädchen starben damals.
Brandanschlag 1993 in Solingen: Fotos als stille Zeitzeugen

Mit den Opfern des Brandanschlags für immer verbunden

Tayfun Korkmaz, Sohn des Solinger Ditib-Vorsitzenden, wurde am Tag des Brandanschlags geboren.
Mit den Opfern des Brandanschlags für immer verbunden

„Solingen ’93“ ist eine Zeitreise in den Schrecken

Im Zentrum für verfolgte Künste wird das Gedenken an den Brandanschlag neu, teils unbequem, aber stets würdig inszeniert
„Solingen ’93“ ist eine Zeitreise in den Schrecken

Gedenken: Ein Signal, das dringend benötigt wird

Zum 30. Jahrestag des Solinger Brandanschlags sind so viele Augen wie selten auf die Klingenstadt gerichtet. Warum das ein Risiko ist, aber auch eine Chance für ein starkes Signal in schwierigen Zeiten, beleuchtet ST-Lokalchef Björn Boch in seinem „Blick auf die Woche“.
Gedenken: Ein Signal, das dringend benötigt wird

Brandanschlag: „Die Menschen in Solingen gaben eine starke Antwort“

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas über den Sinn von Gedenkveranstaltungen, Rassismus in der Gegenwart und den Mevlüde-Genç-Platz.
Brandanschlag: „Die Menschen in Solingen gaben eine starke Antwort“

Ministerpräsident Hendrik Wüst - „Ich bin überzeugt: Es kann keinen Schlussstrich geben“

Ministerpräsident Hendrik Wüst über den Kampf gegen Rechtsextreme, politische Instrumentalisierung und die Klingenstadt als ermutigendes Beispiel.
Ministerpräsident Hendrik Wüst - „Ich bin überzeugt: Es kann keinen Schlussstrich geben“

Brandanschlag: Verurteile Täter beteuern nach 30 Jahren ihre Unschuld

Nur wenige Tage vor dem 30. Jahrestag des Solinger Brandanschlags wenden sich erstmals drei der damals vier verurteilten Täter an die Öffentlichkeit. Sie beteuern ihre Unschuld.
Brandanschlag: Verurteile Täter beteuern nach 30 Jahren ihre Unschuld

Brings und Fatih Çevikkollu kommen: Demo und Gedenken

Bündnis „Solingen 93 – Unutturmayacağiz! Niemals vergessen!“ haben für den 29. Mai Veranstaltungen organisiert. Kabarettist und die Musiker Peter und Stephan Brings kommen nach Solingen.
Brings und Fatih Çevikkollu kommen: Demo und Gedenken

Brandanschlag-Gedenken: Mahngänge und Demonstrationen sorgen für Einschränkungen

Zum 30. Jahrestag des Brandanschlags an der Unteren Wernerstraße in Solingen wird es am Pfingstwochenende zahlreiche größere und kleinere Veranstaltungen geben. Darunter wohl auch eine Kundgebung eines bekannten Rechtsextremisten. Ein Überblick.
Brandanschlag-Gedenken: Mahngänge und Demonstrationen sorgen für Einschränkungen

Saime, Hülya, Gülüstan, Hatice und Gürsün sollen nicht vergessen werden

Familie Genç wendet sich an die Öffentlichkeit und erklärt, warum das Erinnern auch 30 Jahre nach dem Brandanschlag so wichtig ist.
Saime, Hülya, Gülüstan, Hatice und Gürsün sollen nicht vergessen werden

Film thematisiert Brandanschlag

Der Film „Wir müssen nicht alles erzählen“ weckt die Erinnerungen an den rassistischen Brandanschlag in Solingen 1993.
Film thematisiert Brandanschlag

Der Brandanschlag von Solingen: Was am 29. Mai 1993 geschah

Beim Anschlag auf das Haus der Familie Genç am 29. Mai 1993 starben fünf Frauen und Mädchen. Die heimtückische Tat sollte Solingen verändern - und die politische Diskussion in Deutschland. Eine Rekonstruktion der Ereignisse, die auf Aussagen von Zeitzeugen und dem Gerichtsurteil vom 13. Oktober 1995 basiert.
Der Brandanschlag von Solingen: Was am 29. Mai 1993 geschah

Brandanschlag: Was wurde aus den Tätern von Solingen?

Die vier Verurteilten sind längst auf freiem Fuß, leben in verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens. Nach verbüßter Strafe haben die damals noch jungen Solinger ihr Leben nicht mehr in den Griff bekommen.
Brandanschlag: Was wurde aus den Tätern von Solingen?

„Nach dieser Nacht war nichts mehr wie zuvor“

Klaus Krämer ist Feuerwehrmann und war am 29. Mai 1993 im Einsatz. Er fuhr zum Wohnhaus der Familie Genç, auf das der Brandanschlag verübt worden war. Für das ST hat er seine Erinnerungen aufgeschrieben.
„Nach dieser Nacht war nichts mehr wie zuvor“

Warum die Erinnerung so schwerfällt: Die Wiederkehr des Solinger Traumas

ANALYSE 25 Jahre lang prägten stille Trauer und das Miteinander den Gedenktag. Doch ausgerechnet jetzt ist das Trauma der Solinger zurück: der Missbrauch ihrer Stadt als Bühne.
Warum die Erinnerung so schwerfällt: Die Wiederkehr des Solinger Traumas

ST

Brandanschlag in Solingen - Tat, Täter, Gedenken

Beim Anschlag auf das Haus der Familie Genc sterben am 29. Mai 1993 fünf Menschen. Täter sind fünf Rechtsextreme. Gedenkfeier am 29. Mai 2023 mit Bundespräsident Steinmeier. 

Das Haus der Familie Genç in Solingen wenige Stunden nach dem Brandanschlag in der Nacht auf den 29. Mai 1993.

Am 29. Mai 1993 zünden fünf rechtsextreme Täter das Haus der Familie Genç an. Fünf Menschen sterben bei dem Brandanschlag in Solingen: Gürsün Ince († 27), Hatice Genç († 18), Gülüstan Öztürk († 12), Hülyia († 9) und Saime Genç († 4). 14 weitere Familienmitglieder erleiden teilweise lebensgefährliche Verletzungen. Die Tat, die Ausschreitungen in den Tagen danach, der Prozess gegen die fünf Täter und ihr Urteil sind traumatischer Teil der Solinger Geschichte. Mevlüde Genç wurde zum Symbol für Versöhnung. Das ST hat die Berichterstattung dazu auf einer Themenseite zum Brandanschlag Solingen zusammengetragen.

Gedenkfeier Brandanschlag Solingen am 29. Mai 2023

Am 29. Mai 2023 jährt sich der Brandanschlag in Solingen zum 30. Mal. Am gesamten Wochenende finden mehrere Gedenkveranstaltungen in Solingen statt. Zur zentralen Gedenkfeier im Theater und Konzerthaus Solingen hat sich unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angekündigt. Weitere Politiker werden an diesem Tag nach Solingen kommen, darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir (Grüne). Das Solinger Tageblatt berichtet in einem Liveblog vom 30. Jahrestag.

Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen

Die Tat, derer sie gedenken, hat 1993 bundesweit für Entsetzen gesorgt. Der Brandanschlag ist bis heute untrennbar mit dem Namen Solingen verbunden. Zu Beginn der 1990er Jahre gab es in Deutschland zahlreiche rassistisch motivierte Gewalttaten. Die Bilder von Ausschreitungen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen haben sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Die tödlichen Brandanschläge in Mölln und Solingen markieren die traurigen Höhepunkte dieser Welle rechter Gewalt. Gleichzeitig diskutierte die Politik über eine Verschärfung des Asylrechts.

Brandanschlag Solingen: Was ist am 29. Mai 1993 passiert?

Was genau ist geschen am 29. Mai 1993 in Solingen? Vier junge Solinger beschlossen an diesem Abend, das Haus der Familie Genç an der Untere Wernerstraße anzuzünden. Während zwei Täter Schmiere stehen, stecken die anderen beiden den Windfang des Fachwerkhauses in Brand. Binnen kurzer Zeit steht das Haus der Familie Genç komplett in Flammen.

Hatice Genç, Gülüstan Öztürk, Hülyia und Saime Genç sterben in den Flammen. Gürsün Ince springt in Panik mit ihrem Baby im Arm aus dem Fenster und ist sofort tot. Ihr Säugling überlebt schwer verletzt. Die Chronologie der Ereignisse vom 29. Mai 1993 hat das ST zusammengetragen.

Auch für die Einsatzkräfte der Feuerwehr bleiben die Schrecken dieser Nacht im Gedächtnis. „Nach dieser Nacht war nichts mehr wie zuvor“, erinnert sich ein Feuerwehrmann an den 29. Mai 1993.

Die Tage nach dem Brandanschlag in Solingen: Zwischen Ohnmacht und Krawallen

Nach dem Brandanschlag tauchen gewaltbereite Demonstranten und türkische Nationalisten in Solingen auf. Während die Stadt unter Schock steht und um die Toten trauert, verwandeln Gewalttäter die Innenstadt in ein Trümmerfeld. Das ist für viele Solinger ein Grund, warum die Erinnerung so schwerfällt. Viele erinnern sich an bürgerkriegsähnliche Zustände auf den Straßen.

Brandanschlag 1993: Wer waren die Täter von Solingen?

Vier junge Solinger wurden in den Tagen nach dem Brandanschlag festgenommen. Es handelt sich im einen 16-jährigen Nachbarn der Familie Genç sowie drei weitere Personen zwischen 16 und 23 Jahren. Sie gehören der rechten Szene in Solingen an.

Prozess zum Solinger Brandanschlag: Geständnis, Widerruf, Indizien, Urteil

Viele Menschen fragen sich, was aus den Täter von Solingen wurde. Alle vier wurden im Oktober 1995 rechtskräftig verurteilt. Nach 128 Verhandlungstagen in einem von Pannen, Widersprüchen, Geständnissen und Geständniswiderrufen geprägten Verfahren sah das Düsseldorfer Oberlandesgericht die Schuld der vier jungen Solinger als erwiesen an. Drei der Täter wurden zu Jugendhöchststrafen von zehn Jahren verurteilt. Der zur Tatzeit einzige Erwachsene erhielt 15 Jahre Haft.

Brandanschlag in Solingen: Was ist aus den Tätern geworden?

Die vier Täter haben im Gefängnis ihre Haftstrafen verbüßt. Einer der vier Täter lebt inzwischen wieder in Solingen, die anderen in verschiedenen Städten in Nordrhein-Westfalen. Was aus den Tätern des Brandanschlags Solingen geworden ist, hat das ST 2018 recherchiert.

Die Opfer des Brandanschlags

Fünf Menschen sterben bei dem Brandanschlag in Solingen: Gürsün Ince († 27), Hatice Genç († 18), Gülüstan Öztürk († 12), Hülyia († 9) und Saime Genç († 4). 14 weitere Familienmitglieder erleiden teilweise lebensgefährliche Verletzungen.

Mevlüde Genç

Mevlüde Genç verlor bei dem Brandanschlag von Solingen zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte. Trotz ihres Schmerzes und ihrer Trauer rief sie stets zur Versöhnung auf. „Liebe lässt den Menschen leben, aber der Hass bringt den Tod“, sagte sie einst. Sie war Friedensbotschafterin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Am 30. Oktober 2022 starb Mevlüde Genç im Alter von 79 Jahren. Bei der Trauerfeier gaben 1000 Gäste Mevlüde Genç ein letztes Geleit. Die Stadt Solingen ehrt sie zum 30. Jahrestags des Anschlags mit der Umbenennenung des Mercimek-Platz in der Nordstadt in Mevlüde-Genç-Platz.

Solingen: Die Untere Wernerstraße

Das Haus der Familie Genç befand sich an der Untere Wernerstraße in Solingen. Sie liegt zwischen den Solinger Stadtteilen Mitte und Gräfrath am Rande der Freizeitanlage Bärenloch. Das Haus wurde nach dem Brandanschlag abgerissen. Auf dem Grundstück erinnern heute als Mahnmal eine Gedenktafel sowie fünf Kastanien an die Mordopfer.

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