Aktion am Pfingstmontag
Welche Logistik hinter der Blutspende steckt
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Am Pfingstmontag findet der 19. Solinger Blutspende-Marathon statt - diesmal in der Klingenhalle am Weyersberg.
Von Anja Kriskofski
Solingen. Wenn die Solingerinnen und Solinger Pfingstmontag in der Klingenhalle Blut spenden hat der DRK-Blutspendedienst West genau 24 Stunden Zeit für die Weiterverarbeitung. „Dauert es auch nur eine Sekunde länger, dürfen wir die Spende nicht verwenden“, erklärt Stephan David Küpper, Pressesprecher beim Blutspendedienst. Hinter der Blutspende steckt deshalb eine ausgefeilte Logistik. Am 29. Mai findet bereits zum 19. Mal der Solinger Blutspende-Marathon von Solinger Tageblatt, DRK-Blutspendedienst und DRK-Kreisverband statt. Wegen des Gedenkens zum 30. Jahrestag des Brandanschlags wird die Veranstaltung diesmal in der Klingenhalle ausgerichtet.
Das Spenderblut ist ein kostbares Gut. „Wir brauchen täglich rund 3000 Blutspenden“, erläutert Küpper. Die genaue Planung sei eine Herausforderung, denn das Spendenaufkommen schwankt. „Die Erfahrung zeigt: Je näher die Sommerferien kommen, desto schwieriger wird es.“ Das DRK hofft deshalb auf eine gute Beteiligung beim Solinger Blutspende-Marathon.
Am Pfingstmontag werden die Solinger Blutspenden nach dem Ende des Marathons um 15.30 Uhr mit Lkw nach Breitscheid gefahren, einem von vier Hauptstandorten des Blutspendedienstes West. Die Blutbeutel und die Röhrchen mit den Blutproben werden beim Transport in Kisten mit Kühlplatten gekühlt und kurz ins Zwischenlager gebracht. „In der Nacht zwischen Mitternacht und ein Uhr werden sie dann von einem Shuttlefahrer abgeholt und nach Hagen ins Zentrum für Transfusionsmedizin transportiert“, so Küpper. Die Einrichtung verarbeitet zentral alle Blutspenden im Bereich West, der die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland umfasst.
In Hagen beginne am frühen Morgen gegen 4 Uhr die Verarbeitung zu den einzelnen Blutpräparaten. Dafür durchläuft das Spenderblut ein aufwendiges Herstellungs- und Kontrollverfahren. So werden alle Proben im Labor analysiert und auf verschiedene Krankheiten getestet. Nur wenn es grünes Licht gibt, wird das Blut freigegeben. Hergestellt werden zum einen Erythrozyten-Konzentrate aus roten Blutkörperchen, die unter anderem Patienten mit hohem Blutverlust verabreicht werden. „Die werden im Kühlhaus gelagert und sind 42 Tage haltbar.“
Thrombozyten-Konzentrate nur vier Tage haltbar
Das gelbliche Blutplasma wiederum, das unter anderem für die Herstellung von Arzneimitteln benötigt wird, wird bei minus 60 Grad schockgefroren und ist über zwei Jahre haltbar. Am empfindlichsten ist Thrombozyten-Konzentrat, das zum Großteil in der Krebstherapie eingesetzt wird. „Thrombozyten kommen in Schränke mit Rüttelplatten und werden permanent geschüttelt“, erklärt Stephan Küpper. „Da sie nur vier Tage haltbar sind, müssen wir bei der Planung immer gucken.“ Deshalb gebe es auch Blutspendetermine an Feiertagen – so wie in Solingen inzwischen traditionell mit dem Marathon am Pfingstmontag.
Die fertigen Blutpräparate gehen anschließend wieder in die Zentren zurück, aus denen sie stammen, sagt Küpper: „Aus der Region in die Region.“ Solingen wird aus Breitscheid beliefert. Die Krankenhäuser meldeten nach dem jeweiligen Operationsplan die Blutbedarfe für die kommende Woche. „Es gibt auch eine Notfallversorgung. Dann werden die Blutpräparate mit einem Blaulichttransport ins Krankenhaus gebracht.“
Marathon
Termin: Pfingstmontag, 29. Mai, 10 bis 15.30 Uhr, Klingenhalle, Kotter Straße 9.
Anmeldung: Tel: (08 00) 1 19 49 11, über die DRK-Blutspende-App oder online: