Konzert
Blues und Jazz untermalen unterhaltsamen Abend
Aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Trio Jephly trat im Restaurant Stückgut auf.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. In das Stimmengewirr angeregter Unterhaltungen im Südpark-Lokal Stückgut mischte sich am Donnerstagabend Musik: Warm und ausdrucksstark groovte Sängerin Jenny Wegener Songs wie „Smooth Operator“, „Summertime“ oder „Underdog“ ins Mikro. Philipp Wiggemann lieferte sensible Gitarrenklänge und Klaas Voigt setzte mit seinem Saxofon besondere Akzente, die mal mehr Blues-, mal mehr Jazz-Charakter hatten.
Als Organisator dieses Abends war der in Solingen gut bekannte Saxofonist mit der Idee gestartet, Interessierten einige Abendstunden mit einem Mix aus leckerem Essen und ansprechender Musik zu versüßen. Folglich hatte Voigt in Kooperation mit Bobby Singh in dessen Restaurant eingeladen. Gemeinsam mit Sängerin Jenny Wegener und Gitarrist Philipp Wiggemann war er diesmal Trio-Teil der Kölner Band Jephly.
„Wir spielen heute Abend eine spezielle Form von Tafel-Musik“, hatte Klaas erläutert, bevor er mit den anderen beiden auf den bequemen Barhockern vor den Mikros Platz nahm. „Also kein Konzert im klassischen Sinn, sondern atmosphärische Untermalung eines unterhaltsamen Abends zu zweit oder mit Freunden im Lokal.“
Das Konzept ist voll eingeschlagen: „Binnen drei Tagen hatte ich alle Plätze verkauft“, berichtet Singh, der folgerichtig mehrere Spontangäste auf einen anderen Tag vertrösten musste.
Auf zwei Sets à 40 Minuten aufgeteilt wurden kulinarische Leckereien wie raffinierte Salate, indische Linsensuppe oder argentinisches Entrecote mit Kräuterbutter serviert. Der begleitende Sound schaffte die Balance zwischen „nebenbei“ und „vordergründig“.
Musikalische und kulinarische Leckerbissen ergänzten sich gut
Letztlich blieb es jedem der 70 Gäste in dem großen, hohen Raum selbst überlassen, wie viel Aufmerksamkeit er der Musik schenkte: Manche hatten ihre Mahlzeit offenbar bewusst so gelegt, dass sie den Auftritt des Trios wie ein Konzert genossen, hatten ihre Stühle in deren Richtung gedreht und waren ganz Ohr. Manche teilten ihre Konzentration auf zwischen gefülltem Teller und den individuellen Improvisationen bekannter Songs. Die dritte Gruppe hörte offensichtlich mehr Sitznachbar oder Gegenüber zu und ließ die Klänge in die gemütliche Gesamtatmosphäre mit einfließen: Der Duft leckerer Speisen, gedämpftes Licht mit farbigen Akzenten an der hohen Decke, nette Gesprächspartner – und eben gute und anspruchsvolle Musik als i-Tüpfelchen.