Bühne
Band und Tanzgruppe begeistern mit kubanischer Lebenslust
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Bühnenshow „Pasión de Buena Vista“ im Theater.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Südamerikanische Rhythmen sorgten am Dienstagabend für jede Menge gute Laune im Solinger Pina-Bausch-Saal. Die „Pasión de Buena Vista“-Bühnenshow strotzte nur so vor kubanischer Lebenslust und zündete auf der Bühne ein regelrechtes Feuerwerk aus Genuss für Augen und Ohren. Laut, temperamentvoll, wirbelig und ansteckend positiv nahm die vielköpfige „Buena Vista Band“ zusammen mit stimmstarken Solo-Sängern und einer -Sängerin mit in das Flair Kubas.
Offensichtlich ein Sehnsuchtsort für viele im Saal, denn es dauerte nur wenige Minuten, bis der Funken von der Bühne herunter in den Saal schwappte und im Takt eifrig mitgeklatscht wurde. „Genau das Richtige, um diesen tristen Januar-Tag an seinem Ende noch ein bisschen zu erhellen“, war einhelliger Tenor im Foyer, als eine kurze Pause die Protagonisten ein wenig verschnaufen ließ, bevor die zweite Show-Halbzeit erneut Lust auf den nächsten Urlaub in der Karibik machte.
Kulisse und Lichttechnik nahmen mit in eine kubanische Straße im Abendrot: geparkte Oldtimer am Straßenrand, große, leicht verfallen wirkende Häuser im Zuckerbäckerstil, die untergehende Sonne und jede Menge farbenfrohe, lebenshungrige Musik mit passenden Bewegungen. Die Tanzformation El Grupo de Bailar, die im Laufe des Abends nicht nur perfekte Choreographien, sondern auch ein Kostüm nach dem anderen präsentierte, sorgte für die nötigen i-Tüpfelchen in dem Ganzen.
Rhythmen zogen Zuschauer in den Bann
Ob Rumba, Mambo, Cha-Cha-Cha oder Salsa: Gemeinsam mit Kostümen und Bewegungen streichelten die Rhythmen offensichtlich die Seelen der Zuschauer und ließen viele im Auditorium mehr oder wenige heimlich ihre Füße im Rhythmus mitbewegen.
Spanische und lateinamerikanische Tres – ein gitarrenähnliches Instrument – verbanden sich mit Schlagzeug, Timbales, Conga, Posaune und Trompete. Auch das Keyboard wurde mit auf in den Gesamtklang aufgenommen.
Das somit entstehende komplexe, polyrhythmische Klanggebilde kam unbedarften europäischen Ohren vielleicht zunächst wie ein heilloses Durcheinander vor, zog aber in null Komma nichts in seinen Bann und hatte just durch diesen speziellen Sound durchaus Suchtpotenzial.
Ob wilder Danzón oder melancholische Ballade („Trova“): Der Beifall im Pina-Bausch-Saal wurde von Mal zu Mal herzlicher, begeisterter und intensiver und fand im donnernden Schlussapplaus final seinen Höhepunkt. Stehend feierten die Kuba-Fans diesen kleinen, aber intensiven Ausflug ins Land der südlichen Sonne.