Aufbau nach der Flut
Balkhauser Kotten: Aufregung um Arbeiten am Gebäude
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Die Außensanierung des Balkhauser Kottens ist gestartet. Doch dabei kam es zu Irritationen.
Von Philipp Müller
Solingen. Anfang der Woche war die Aufregung bei der Vorsitzenden des Kuratoriums des Balkhauser Kottens, Nicole Molinari, groß. Eine Firma aus Iserlohn hatte damit begonnen, alte Fachwerkbalken von giftiger Farbe zu befreien. Das hatte Molinari nicht gewusst – und vergangenen Freitag bei einer „Offenen Baustellen-Türe“ am Kotten Interessierten berichtet, sie wisse nicht, wann die Sanierung beginnen werde.
Das Rathaus zeigt sich verwundert. Sprecherin Sabine Rische erklärt auf ST-Nachfrage: „Im Vorfeld wurde die Kuratoriumsvorsitzende über alle Schritte und geplanten Vorgänge informiert.“ Diese Schritte umfassten auch eine Probeschleifung am Montag.
„Die beauftrage Firma hat damit begonnen, die Beschichtung am Gebälk des Kottens mit Direktabsaugung abzuschleifen“, führt die Rathaussprecherin aus. Dabei wurde auch getestet, ob das Absaugen der Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) während des Schleifvorgangs gelingt.
Das ist laut Rathaus der Fall. Damit entfalle eine ursprünglich geplante „Einhausung“ des Kottens. Dabei wird ein Gebäude nicht nur eingerüstet, sondern auch noch mit Folien verpackt. Doch auch ohne diese Folien würden alle Farbpartikel, die die Saugvorrichtung nicht aufnimmt, wegen der Schwerkraft auf eine Folie am Boden fallen und könnten so entsorgt werden.
Nach dem Probeschleifen wird eine Genehmigung beantragt
Es ist aber noch eine Hürde aus dem Weg zu räumen, bevor aus dem Probeschleifen eine geregelte Außensanierung der Balken werden kann. „Vor dem Hintergrund des erfolgreichen Ergebnisses wird jetzt die erforderliche denkmalrechtliche Erlaubnis für die Durchführung der geplanten Baumaßnahmen eingeholt. Dann können die Arbeiten starten“, berichtet Sabine Rische. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Kuratorium stehe für das Gebäudemanagement der Stadt nicht infrage.
Nicole Molinari beteuert indes, von dem nun gestarteten Probeschleifen nichts gewusst zu haben. Daher habe sie den Besuchenden der Baustellen-Türe auch die verschiedenen Schleifverfahren und deren Kosten vorgestellt.
Aktuell habe sie sich gegen das nun gestartete und getestete Verfahren ausgesprochen. Molinari, die selbst Bausachverständige ist, plädiert aus Umweltschutzgründen dafür, das Schleifen nur dann einzusetzen, wenn der Kotten eingehaust ist. In einem Punkt sind sich die Kuratoriumsvorsitzende und die Stadt einig: Wie Molinari bestätigt auch Rathaussprecherin Rische, dass die Sanierung Ende 2023 abgeschlossen sein soll.