Verleihung
Auszeichnung fürs Friedrich-List-Berufskolleg
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Zum neunten Mal wurde die Plakette „Schule ohne Rassismus“ in Solingen vergeben.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Schülervertreter, Schulleitung und Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) als von den Schülern gewählter Projektpate nahmen am Dienstagvormittag die Plakette „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ für das Friedrich-List-Berufskolleg (FLBK) entgegen. Michael Roden als Regionalkoordinator des gleichlautenden Netzwerkes überreichte die Auszeichnung, die bald – wie bereits an acht weiteren Solinger Schulen – einen gut sichtbaren Platz im Eingangsbereich bekommen soll.
Offiziell „Schule ohne Rassismus“ zu sein, bedeute kein Gütesiegel, sondern erkenne an, dass man sich auf den Weg gemacht habe gegen diskriminierendes, menschenverachtende und rassistisches Gedankengut und daraus resultierende verletzende Äußerungen vorzugehen, sagte die kommissarische Schulleiterin, Heike Joerß, in ihren Begrüßungsworten.
Selbst lange als Lehrerin am FLBK, erinnerte sie an den Brandanschlag vor 29 Jahren, als fünf junge Frauen und Mädchen Mord-Opfer von intoleranten und ausländerhassenden Jugendlichen geworden waren. „Eines der Opfer war Schülerin hier bei uns.“
Seitdem habe das FLBK intensiv daran gearbeitet, einen Geist der Vielfalt, Toleranz, gegenseitiger Akzeptanz und mutiger Zivilcourage an der Schule zu schaffen. Viele Projekte gegen Intoleranz fanden über die Jahre statt und so seien der Antrag beim Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ und das nun erlangte Zertifikat quasi folgerichtig gewesen. Auch am Berufskolleg gebe es immer wieder Schüler mit intoleranter Haltung, sagte sie. „Wir dürfen also nicht nachlassen mit unseren Bemühungen, deren Richtung positiv zu ändern.“
Oberbürgermeister Tim Kurzbach als Projekt-Pate schwor die anwesenden Schüler mit einer leidenschaftlichen und persönlichen Rede ausdrücklich darauf ein, künftig noch mehr als sonst verächtliche Schulhof-Äußerungen wie „Du schwule Sau“ oder „Du Opfer“ nicht mehr achselzuckend stehen zu lassen, sondern dagegen zu reden. „Mit mir als Pate geht das Projekt ‚Schule mit Courage‘ erst richtig los.“ Zu wichtig sei es, Verantwortung für eine mitmenschliche und demokratische Gesellschaft zu übernehmen.