Höhscheid oder Gräfrath
Ausschuss sucht neuen Standort für Kunstmuseum
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Verwaltung soll Umzug in alte Sparkassenfilialen prüfen – Weitere Standorte in der Diskussion.
Von Philipp Müller
Solingen. Bekommt das Kunstmuseum als neuen Standort eine der früheren Sparkassenfilialen in Gräfrath oder Höhscheid? Einstimmig beschloss der Ausschuss für Kultur, Stadtmarketing und Tourismus einen Auftrag an die Verwaltung, das zu prüfen. Nicht nur das: Auf Vorschlag des Ausschussvorsitzenden Sebastian Haug (CDU) wurde der FDP-Antrag um den Wunsch der CDU erweitert, auch andere Standorte zu untersuchen. Als Stichworte fielen die Innenstadt und das Theater und Konzerthaus.
Notwendig ist die Debatte, weil das Zentrum für verfolgte Künste, ebenfalls im ehemaligen Gräfrather Rathaus untergebracht, seit Mitte 2021 seine räumliche Zukunft ohne das Kunstmuseum plant. Das Zentrum wird als GmbH zu zwei Dritteln vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) getragen und zu einem Drittel von der Stadt Solingen. Die Kunstmuseum GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt Solingen.
Für die FDP erklärte Richard Collings, dass sich seine Partei schon lange Gedanken über die Zukunft des Kunstmuseums mache, um es „in eine neue Richtung zu bringen“. Die Gräfrather Sparkasse sei eine „realistische Option“, weil sich dort bereits Teile des Depots des städtischen Kunstbesitzes befinden. „Warum dann dort nicht ausstellen? Darauf wünschen wir uns eine Antwort“, erklärte Collings.
Für die CDU merkte Sylvia Schlemper an, dass es um Grundsätzliches geht: „Wir wollen offen diskutieren, in welche Richtung das Kunstmuseum gehen kann.“ Niemand widersprach dem Grünen-Vertreter im Ausschuss, Reiner Daams, der betonte: „Uns ist wichtig, dass wir als Kulturausschuss dokumentieren, dass eine Trennung beider Museen notwendig ist, weil beide an einem gemeinsamen Stadtort nicht zukunftsfähig sind.“
Nach der Abstimmung stellte Kulturdezernentin Dagmar Becker (Grüne) fest: „Das wird nicht mal eben schnell gehen.“ Man prüfe bereits mit dem LVR gemeinsam getragene Lösungen und Perspektiven. „Alles steht und fällt mit der Finanzierung.“ Dass es nicht rosig um die GmbH des Kunstmuseums steht, wurde im nichtöffentlichen Teil der Sitzung deutlich. Erneut muss nach ST-Informationen Geld ins Eigenkapital des Museums eingezahlt werden, um den laufenden Betrieb zu sichern.
Warum die Museen gemeinsam keine Zukunft haben, macht auch dies deutlich: Das Kunstmuseum erklärte, dass die von Schulklassen getragene Ausstellung „Klasse Kunst!“ wegen fehlender Ausstellungszeiten 2023 wegfallen könnte. Dagmar Becker erläuterte, dass die Schau 2022 nur wegen einer Sonderregelung zwischen Kunstmuseum und Zentrum stattfand. Letzteres überlies Ausstellungszeit aus dem eigenen Zweidrittel-Kontingent. Das Museum darf ein Drittel des Jahres ausstellen.