Theater in der Cobra

Aufführung zum Krieg zeigt menschliche Hoffnung

Der Chor Benedictus mit Leiter Benedikt Frackiewicz (Saxofon) eröffnete das von und mit Menschen aus der Ukraine erarbeitete Pantomime-Theaterstück „Liebe, Glaube, Frieden, Hoffnung“.
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Der Chor Benedictus mit Leiter Benedikt Frackiewicz (Saxofon) eröffnete das von und mit Menschen aus der Ukraine erarbeitete Pantomime-Theaterstück „Liebe, Glaube, Frieden, Hoffnung“.

Am Jahrestag des Angriffes von Putin auf die Ukraine brachten viele Engagierte ein bemerkenswertes neues Theaterstück in der Cobra.

Von Daniela Neumann

Solingen. Die Hoffnung leuchtet wie ein Licht in jedes Menschen Herz: Das war die Botschaft, die das neue Pantomime-Theaterstück „Liebe, Glaube, Frieden, Hoffnung“ am Freitag mehr als eindrücklich herüberbrachte. Am Jahrestag des Angriffes von Putin auf die Ukraine stemmten über 60 Engagierte mit deutschem, polnischem und ukrainischem Hintergrund eine bemerkenswerte Aufführung. Mit rund 300 Stühlen war die Merscheider Cobra ausverkauft.

„Wir haben drei Wochen nur geprobt“, erzählte Moderatorin Eli Krebs. Die Schauspielerin war mit Olena Tanchynets und Organisatorin Brygida Willman-Pelka für die Regie verantwortlich.

Geschrieben hatte das Szenario Lehrerin Agnieszka Moranska-Röder. Sie ist die designierte Vorsitzende von „Helfende Schirme Solingen“. Der Verein in Gründung engagiert sich etwa mit der Caritas und der Gemeinde St. Sebastian an der Aktion „Neue Nachbarn“ des Erzbistums in der direkten Hilfe für Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind.

Die einführende Schweigeminute sei für alle in Not, etwa auch die Betroffenen der jüngsten Erdbeben an verschiedenen Orten auf der Welt, betonte Moderatorin Eli Krebs.

Grußworte sprachen Bürgermeisterin Ioanna Zacharaki und der hiesige Caritas-Direktor Dr. med. Frank Johannes Hensel. Von seiner aktuellen Ukraine-Fahrt meldete sich der Landtagsabgeordnete Josef Neumann (SPD) mit einem Video-Einspieler. Der Wuppertaler Chor Benedictus eröffnete die Aufführung. Leiter und Musikschullehrer Benedikt Frackiewicz gab mit seinem Solo-Saxofon einen melancholisch angehauchten, spielfreudigen und willensstarken Auftakt.

Was die Engagierten dann leisteten, war berührend, eindringlich und von höchster Relevanz. Das Trauma war da, es ging um das Zeigen, um zu verarbeiten und zu verstehen.

Der weiße Vogel verbreitet und bringt neue Hoffnung

Auf drei Videoprojektionen zu Sehenswürdigkeiten der Länder Polen, Ukraine und Deutschland von Liudmila Remez folgten je eine Tanz- und Alltagsszene. Die kulturellen und folkloristischen Darbietungen des Wuppertaler Vereinsensembles Marysienka sagten: Menschen überall haben ihre Traditionen, oft sogar ähnliche.

Ob Kinder, Kostüme oder Gefühle: Die Aktiven schafften es, dass die Aufführung differenziert blieb, auf mehreren Ebenen. Sie zeigten Erfahrenes: die polnische Familie mit zwei Kindern und Oma, die deutsche kleine Familie mit Babyschale fürs Auto und Zettelwirtschaft. Im Hintergrund lokalsprachliche Radioberichte. Diese Motive gingen in der feinsinnigen Deko von Vira Sulima als Leitlinien durch das Stück, ergänzt um die beiden Liebenden, die sich im Tanz fanden und im Krieg trennen mussten.

Ballerina Yuliia Yurchenko gab dazu erst den schwarzen Vogel des Entzweiens, dann den weißen der Hoffnung. Mit LED-Teelichtern überstrahlten alle schließlich die erlebten kampfroten und grüntraurigen Flucht- und Soldaten-Prozessionen.

Ausblick: Nächste Aufführung geplant

Archaische Mittel aus Theater und Musical formten das Thema zu einem Stück, das laut Team baldmöglichst in großem Rahmen wieder aufgeführt werden soll.

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