Zwischen Schule und Studium

Als Bufdi an die eigene Schule zurückgekehrt

Karsten Wiemann (r.), Leier des Gymnasiums Vogelsang, freut sich über die Unterstützung der Bundesffreiwilligendienstler (v. l.): Julian Meis (ehemaliger Schüler), Jonas Möller (ehemaliger Schüler) und Hendrik Unger.
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Karsten Wiemann (r.), Leier des Gymnasiums Vogelsang, freut sich über die Unterstützung der Bundesffreiwilligendienstler (v. l.): Julian Meis (ehemaliger Schüler), Jonas Möller (ehemaliger Schüler) und Hendrik Unger.

Gleich drei Bundesfreiwilligendienstler unterstützen die Arbeit am Gymnasium Vogelsang.

Von Jutta Schreiber-Lenz

Solingen. Jonas Möller, Julian Meis und Hendrik Unger heißen die drei unentbehrlichen jungen Helfer am Gymnasium Vogelsang. Die 18, 19 und 24 Jahre jungen Leute absolvieren dort seit dem letzten Herbst ein Bundesfreiwilligenjahr, um die Zeit bis zum Start von Studium oder Ausbildung sinnvoll zu überbrücken.

„Wir sind sehr froh, gleich drei Bufdis zu haben, denn der Bedarf an personeller Unterstützung ist in den letzten Jahren stetig gewachsen“, sagt Schulleiter Karsten Wiemann. „Darüber hinaus spüren wir immer noch die Spätfolgen der Corona-Lockdowns. Nicht nur Leistungsdefizite sind nach wie vor vielfach sichtbar. Die langen Monate ohne Gemeinschaftsleben haben bei einigen Schülern Spuren hinterlassen, soziales Miteinander muss eben permanent trainiert werden und das ging ja aus den bekannten Gründen nicht.“

Jonas Möller, Hendrik Unger und Julian Meis springen hier gerne ein. „Wir verstärken das pädagogische Team“, sagt Jonas Möller, der in einer sechsten und seit Kurzem auch in einer siebten Klasse eingesetzt ist. „Wir sind zusätzliche Ansprechpartner für die ganze Klasse, aber auch konkret für einzelne Schüler und Schülerinnen.“

Das geschehe diskret, niemand solle das Gefühl bekommen, er sei so „schwierig“, dass er nun eine „besondere Betreuung brauche“, betont Jonas Möller, der selbst den Beruf des Lehrers anstrebt und für den dieses soziale Jahr wie ein erstes Berufspraktikum ist. Sensibilität sei wichtig, um Positives zu erreichen. Es gehe ja immer darum, die jungen Menschen als Ganzes zu sehen. „Stimmt das soziale Umfeld und ist eine Schülerin oder ein Schüler seelisch stark, gibt es wenig Verhaltensauffälligkeiten und auch die schulischen Leistungen sind ok.“

Für den 24-jährigen Hendrik Unger ist sein Jahr im Bundesfreiwilligendienst ebenfalls ein „Ausbildungsjahr“. Zwar möchte er später nicht im pädagogischen Bereich arbeiten, sondern Maschinen- und Anlagenführer werden. Aber im Ganztagsbetrieb des Gymnasiums mit dafür zu sorgen, dass die Pausen für alle Schüler Erholungsmomente und keine Stress-Phasen sind, dass sie die Balance zwischen gesundem Egoismus und dem Eingliedern in ein Sozialgefüge gut hinbekommen, schärfe auch sein eigens Persönlichkeitsprofil, sagt er.

Ähnlich sieht es Julian Meis. Für ihn geht es wahrscheinlich nach dem Ende dieses sozialen Jahres in ein duales Studium der Rechtspflege. Die eigene Schule, auf der er im vergangenen Sommer sein Abitur bestanden hat, nun aus einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen, sei bereichernd, sagt er. Bereichernd seien auch die vielen Gespräche mit den Lehrern, die oft am Rande des Geschehens, aber dennoch tief und wichtig seien, betont er.

Für ihn, wie auch für seine beiden Bufdi-Kollegen vor Ort war das Gymnasium Vogelsang der Wunsch-Einsatzort. „Man kann den Wunsch bei der Bewerbung angeben“, sagt Henrik Unger. „Ich hatte aber zusätzlich im Vorfeld schon Kontakt zur Schule aufgenommen.“

Eine gute Idee findet Karsten Wiemann. „Je passgenauer Schule und Bewerber zusammengebracht werden, desto besser für alle“.

Freiwilligen-Dienste

Stadt Solingen: Aktuell absolvieren bei der Stadt Solingen 50 Personen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und 74 meist junge Frauen und Männer machen ein Jahr als Bufdi im Bundesfreiwilligendienst (BFD).


Bewerbung: Bewerben kann man sich seit Januar 2023 auf der Seite: karriere-solingen.de. Nötig sind ein kurzes Anschreiben, ein Lebenslauf und das letzte Schulzeugnis.

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