Acht neue Bäume

460 000 Euro fließen in grüneren ADS-Schulhof

Acht Rot-Ahorne wurden in dieser Woche auf dem Schulhof der ADS gepflanzt.
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Acht Rot-Ahorne wurden in dieser Woche auf dem Schulhof der ADS gepflanzt.

Durch die aus EU-Mitteln finanzierte Umgestaltung sollen Hitzetage und Starkregen besser abgefedert werden.

Von Anja Kriskofski

Solingen. Die August-Dicke-Schule (ADS) ist seit dieser Woche um acht Bäume reicher. Die sieben bis neun Meter hohen Rot-Ahorne wurden auf dem Schulhof des Gymnasiums eingepflanzt und sollen schon in diesem Sommer Schatten spenden. Die Neupflanzungen sind eine Maßnahme, um das Außengelände grüner zu gestalten und Wetterextreme besser abzufedern. Dafür fließen rund 430 000 Euro an Fördergeld der Europäischen Union. Zudem beteiligen sich der Schulverein mit 18 000 Euro und die Solinger Gerd-Kaimer-Stiftung mit 14 400 Euro an der Umgestaltung.

Rund 900 Quadratmeter des asphaltierten und gepflasterten Schulhofs der ADS werden entsiegelt: Um die acht neuen Bäume wurden in große Beetflächen gepflanzt. Auch die vorhandenen Erlen sollen doppelt so viel Platz bekommen wie bislang. Dafür werden ihre Baumbeete auf sechs mal sechs Meter erweitert. Mit insektenfreundlichen Sträuchern und Stauden werden unter anderem die in Beton gefassten Hochbeete vor der ADS bepflanzt. Auch die Randbereiche sollen neu gestaltet werden, damit Regenwasser besser versickert.

ADS: Durch die Bäume wird Lernen im Freien ermglicht

Aufgebrochen wurde bereits das Pflaster im Atrium. Hier wurden geschwungene Beete um eine Eibe angelegt, die mit Stauden und Gräser bepflanzt werden. Der bislang kaum genutzte Innenhof soll als „Schattenzimmer“ mit Sitzwürfeln und Tafeln ergänzt werden, um Lernen im Freien zu ermöglichen.
So nachhaltig ist Solingen

Unterricht unter freiem Himmel soll künftig auch auf der Fläche südlich der Gymnastikhalle stattfinden, im „Gartenzimmer“. Der Bereich wird bereits von der Schulgarten AG beackert. An Hochbeeten – vier stehen bereits – sollen alle Fünftklässler lernen, wie man Gemüse anbaut, erklärt Biologielehrer Aljoscha Nellen.

In die Pläne für die Umgestaltung des Außengeländes sind auch Ideen der Schüler eingeflossen. „Wir haben eine Online-Umfrage organisiert, so dass alle partizipieren konnten“, berichtet Fritz Herrguth (16) von der Schulhof AG. Die Wünsche: mehr Grünflächen, mehr Sitzgelegenheiten und eine insektenfreundlichere Umgebung. „Was uns wichtig war, kann umgesetzt werden.“ Dafür griffen die Schüler auch selbst zum Werkzeug und bauten unter Anleitung eines Schreiners Holzbänke.

Auch Schulleiter Dr. Stefan Trenner ist froh, dass die Umgestaltung nun kommt. „Der versiegelte Schulhof war mir schon als Referendar ein Dorn im Auge.“ Obwohl die Antragsfrist für das Programm quasi abgeschlossen gewesen sei, hätten Ariane Bischoff und Artur Pach vom Stab Nachhaltigkeit und Klimaschutz das Projekt noch eingereicht bekommen, lobt er. Statt der erst beantragten 350 000 Euro sprangen am Ende sogar 430 000 Förderung heraus. Aus Mitteln des städtischen Nachhaltigkeitsfonds sollen zudem Fahrradparkplätze angelegt werden.

ADS: Hohe Wärmebelastung durch die Nähe zur Innenstadt

Viele Flächen werden dennoch gepflastert bleiben. „Es gibt Vorgaben, zum Beispiel für die Zufahrt für die Feuerwehr“, erklärt der Landschaftsarchitekt Martin Straßen. „Es bleibt immer ein Kompromiss.“ Es sei dennoch nicht selbstverständlich, dass die Stadt zusätzliche Grünflächen schaffe, da diese in der Pflege aufwendiger seien.

Bei dem Umbau gehe es nicht allein darum, den Schulhof schöner zu gestalten, sagt Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD). „Die ganze Innenstadt ist total zugebaut und versiegelt. Bei heißen Sommern ist das zunehmend ein Thema.“ Laut einer Klimaanalyse des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz dehnt sich an Hitzetagen die Wärmebelastung durch die Bebauung an der Schützenstraße immer weiter auf das Schulgelände aus. Die Umgestaltung an der ADS sei demnach eine Maßnahme, um die Innenstadt zu kühlen. Weil zudem Starkregen immer öfter auftrete, brauche es mehr Grünflächen, wo Wasser langsam abfließen könne.

Hintergrund

Pläne: Balancier- und Klettergeräte sollen später gebaut werden. Die Spende des Schulvereins soll für Sitzgelegenheiten verwendet werden.

Humboldtgymnasium: Das Gelände des Humboldtgymnasiums wurde 2022 mit Geld vom Land NRW und der Umwelthilfe klimagerecht gestaltet.

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