Schulkinowochen
1500 Schüler tauschen das Klassenzimmer gegen den Kinosaal
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Mit Popcorn in den Unterricht – Schulkinowochen enden am Montag.
Von Karl-Rainer Broch
Solingen. Zum 16. Mal finden noch bis zum 6. Februar in NRW die Schulkinowochen statt, Solingen war immer dabei. Auch in diesem Jahr nutzten fast 30 Klassen die Gelegenheit, einmal nicht die Schulbank zu drücken, sondern sich im Kino wertvolle Filme anzusehen, die meist auch im Unterricht aufgearbeitet werden.
Mit knapp 1500 Schülerinnen und Schülern – über 1000 im Lumen und beinahe 500 im Cobra-Kino – konnten die Filmtheater und Schulen wieder eine eindrucksvolle Erfolgsbilanz verkünden. Davon konnte man sich unter anderem im Lumen überzeugen. Sieben Schulklassen erlebten an einem Morgen mit „Rocca verändert die Welt“ den beliebtesten Film im Angebot. Das elfjährige Mädchen ist, nachdem die Oma in eine Klinik eingewiesen wird, auf sich alleine gestellt und muss sich mit Behörden und Lehrern auseinandersetzen.
Angebot für Grund- und weiterführende Schüler
Lehrer Roland Donaubauer und seine Kollegin Pauline Fingerhut von der Albert-Schweitzer-Schule hatten sich nach den Corona-Einschränkungen kein besonderes Lernziel ausgedacht: „Wir machen uns einfach einen schönen Tag, nach Corona ist es wichtig, wieder zu sich zu finden und einfach Kind zu sein.“ Die Schüler Esat (10) und Noah (11) sind von dem Angebot begeistert, waren schon mehrfach im Kino und finden besonders die Sitze im Lumen schön bequem.
Von der Gesamtschule Haan ist der gesamte fünfte Jahrgang mit 125 Kindern aus fünf Klassen gekommen. Lehrerin Lena Pacheco hat „Rocca“ mit dem ähnlichen Film „Rico, Oskar und die Kieferschatten“ vorbereitet und das Buch im Unterricht gelesen. Mit dabei sind auch die Schülerinnen Sadia (11) und Husna (12). Für beide ist der Besuch eine Premiere: „Wir waren noch nie im Kino.“ Das trifft vor allem für Husna zu, die aus Afghanistan erst im vergangenen Sommer nach Deutschland gekommen ist und ihre Sprachkenntnisse mit Hilfe von Sadia verbessert.
Für den Zeichentrickfilm „Yakari“ über einen Indianerjungen, dem es eine Adlerfeder ermöglicht, mit den Tieren zu sprechen, haben sich die Lehrerinnen Ines Schallbruch und Clara Brockhaus für ihre Klassen 2c und 2d der Grundschule Yorckstraße entschieden. Der Eintrittspreis von vier Euro pro Kind wurde aufgeteilt: „Zwei Euro haben die Eltern bezahlt, zwei Euro kommen aus der Klassenkasse.“
Für Alexandra Meifert, Kinoleiterin im Lumen, ist neu, dass auch Schulklassen von auswärts das Angebot nutzen: aus Haan, Langenfeld und Vohwinkel.