Bewerbungsphase

140 Künstler wollen zur Bergischen Kunstausstellung

Begutachtet wurden die eingereichten Arbeiten von Gisela Elbracht-Iglhaut (v. l.), Alicia Holthausen, Matthias Erntges uns Elke Kania
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Begutachtet wurden die eingereichten Arbeiten von Gisela Elbracht-Iglhaut (v. l.), Alicia Holthausen, Matthias Erntges uns Elke Kania

Auszeichnung der National-Bank geht an Jiseong Boo.

Von Jutta Schreiber-Lenz

Solingen. Auf drei langen Tische im Untergeschoss des Kunstmuseums lagen am Dienstag die Bewerbungsmappen für die Bergische Kunstausstellung bereit. 140 Künstlerinnen und Künstler hatten in diesem Jahr, für die 77. Runde der namhaften Präsentation bis zu zehn Fotos ihrer Arbeiten geschickt, etwas weniger als in den Jahren zuvor.

„Die Kunstszene ist durch die Krisenphase sehr gebeutelt“, sagt Gisela Elbracht-Iglhaut dazu, die Leiterin des Kunstmuseums und künftige Gastgeberin der „Bergischen“ im September. Nun galt es für die fünfköpfige Fach-Jury, eine Auswahl zu treffen. Nach der stundenlangen Sitzung stand fest: Der 77. Internationale Bergische Kunstpreis der National-Bank geht an Jiseong Boo. Die gebürtige Südkoreanerin erhält die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung der National-Bank für ihr Ölbild auf Leinwand „Hadino“.

Zur Jury zählten neben Elbracht-Iglhaut auch Dr. Thomas A. Lange, Vorstandsvorsitzender der National-Bank, Matthias Erntges, Vorsitzender des Freundeskreises Kunstmuseum Solingen, Alicia Holthausen, Kuratorin und Ausstellungsrealisation in der Kunsthalle Düsseldorf, Elke Kania, Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kunsthaus NRW Kornelimünster, sowie Pascal Sender, Künstler und letzter Preisträger. Sie waren am Dienstag intensiv mit dem Sichten der Werke beschäftigt und arbeiteten sich Schritt für Schritt vor. „Erst schaut jeder einzeln alles durch und sondiert und bewertet für sich“, erläuterte Gisela Elbracht-Iglhaut das Prozedere. „Dann gibt es eine zweite, gemeinsame Runde.“

Jeder der Juroren habe seine individuellen Kriterien und Prioritäten, betont sie. „Generell gilt natürlich, dass ein Gemälde, eine Grafik, eine Skulptur oder eine Installation in irgendeiner Weise innovativen Charakter haben muss.“ Sie selbst möge zum Beispiel minimalistische Sachen, die knapp und prägnant in ihrer zu erfassenden Aussage seien. Pascal Sender, zum ersten Mal auf der Seite der Bewertenden, musste erst einmal in seine Rolle hineinfinden. „Ich bin mit vielen der Einsendenden befreundet und muss versuchen, dieses persönliche Band außen vor zu lassen, um meine Punkte weder zu streng noch zu freundlich zu vergeben.“ Prinzipiell gelte aber der spontane Eindruck. In diesem Sinne äußerte sich auch Alicia Holthausen. Auch sie setzt auf das erste Gefühl beim Betrachten eines Objekts: „Der ist echt.“

     In diesem Jahr seien seien viele gemalte Werke dabei, sagt Elbracht-Iglhaut, die am Ende des Jurytages schon einen ungefähren Plan im Kopf hat, wie sie später in den Ausstellungsräumen stehen oder hängen könnten.

Am ausgezeichneten Bild von Jiseong Boo, das einer Haribo-Tüte nachempfunden ist, würdigt die Jury, „die außergewöhnliche Bildsprache, die Populärkultur, Alltagsobjekte und Konsumartikel mit viel Humor auf die Leinwand bringt“. Der Preis wird am 15. September verliehen. Für die 77. Bergische Kunstausstellung vom 15. September bis 29. Oktober wurden zudem folgende Künstlerinnen und Künstler ausgewählt: Viktoria Feierabend, Alexander Gdanietz, Elisabeth Heil, Paulina Hoffmann, Sookyeong Jeong, Paula Knaps Loos, Hanna Kuster, Janis Löhrer, Christian Theiß und Sophie Ullrich.

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