Städtisches Klinikum
Klinikum braucht mehr Personal: 139 Kräfte kommen neu aus dem Ausland
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Frauen-Duo stellt neue Pflegedirektion im Klinikum Solingen.
Von Simone Theyßen-Speich
Solingen. Etwa 1000 Pflegekräfte, verteilt auf 590 volle Stellen, sind derzeit im Klinikum Solingen beschäftigt. „Bei der aktuell hohen Patientenauslastung könnten wir mit mehr Personal noch 25 bis 30 Betten mehr anbieten“, betont Dr. Martin Eversmeyer, Vorsitzender der Klinikum-Geschäftsführung. Deshalb steht das Thema Personalentwicklung ganz oben auf der Agenda der neuen Pflegedirektion im Klinikum.
Zum 1. Januar hat Heike Zinn, bislang stellvertretende Pflegedirektorin und seit 32 Jahren im Klinikum, die Leitung neu übernommen. Neue stellvertretende Pflegedirektorin ist Simone Pandya, die seit 35 Jahren im Klinikum beschäftigt ist. „Das neue Führungsduo in der Pflege ist ein gutes Beispiel für die Personalentwicklung hier im Haus“, wirbt der Medizinische Direktor Prof. Dr. Thomas Standl für die Aufstiegsmöglichkeiten. Man habe auf dem derzeit schwierigen Fachkräftemarkt nicht lange suchen müssen, sondern könne für die Pflegedirektion auf die Erfahrung der langjährigen Mitarbeiterinnen zurückgreifen, unterstreicht Eversmeyer.
Das große Team der Pflegekräfte im Klinikum weiter auszubauen, sei eine zentrale Aufgabe. „In den nächsten Jahren gehen viele langjährige Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand, deshalb müssen wir kurz- und mittelfristig planen“, erklärt Pflegedirektorin Heike Zinn. Neben der Ausbildung von jungen Menschen – 17 machen im Oktober Examen und wollen wohl alle im Klinikum bleiben – sei das Aufzeigen von Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten für die bestehenden Pflegekräfte eine wichtige Aufgabe.
„Aber all das reicht nicht“, weiß Dr. Martin Eversmeyer. Deshalb hat das Klinikum 139 Vollzeitkräfte aus dem Ausland angestellt – allesamt mit Examen in ihrem Heimatland und praktischen Erfahrungen.
„91 von ihnen sind schon da, wir hoffen dass die übrigen bis zum Spätsommer kommen“, verweist Heike Zinn auf viele bürokratische Hürden. Je nach Sprachkenntnissen beginnt der Berufsweg in Solingen mit einer sechs- bis neunmonatigen Kenntnisprüfung, bevor die neuen Kollegen auf den Stationen eingesetzt werden können.
13 Pflegekräfte sind alleine von den Philippinen gekommen, 25 werden es insgesamt. „Die Ausbildung dort ist ähnlich der deutschen, und das Land bildet weit über den eigenen Bedarf aus“, betont Zinn. „Wir möchten nicht aus Ländern abwerben, die selbst Pflegekräftemangel haben.“ Ostasien und Osteuropa sind die Regionen, in denen man, vermittelt durch eine Agentur, Mitarbeiter anwerben konnte. „Die neuen Pflegekräfte müssen in dem Beruf in Deutschland eine Chance sehen und Interesse haben, mit ihren Familien hier dauerhaft zu leben und zu arbeiten“, so Standl.