Projekt

Wuppertaler Talachse soll aufgewertet werden

Die Stadt will neue Konzepte rund um die B 7 zwischen Elberfeld und Barmen entwickeln.
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Die Stadt will neue Konzepte rund um die B 7 zwischen Elberfeld und Barmen entwickeln.

Wuppertal. 2,2 Millionen Euro fließen ins Projekt. 220.000 Euro zahlt die Stadt selbst.

Von Anne Palka

Das Projekt der Innen-Band-Stadt, mit dem Konzepte für die Talachse von Elberfeld bis Barmen entwickelt werden sollen, wird konkreter: Die Stadt sucht nun offiziell ein Projektbüro und hat einen Plan mit verschiedenen Bausteinen veröffentlicht. „Es gibt drei Hauptsäulen“, sagt Sven Macdonald, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung: Impulse für die beiden Zentren setzen, die Potenziale der Zwischenräume heben, und eine gemeinsame Strategie für die Innenstadt entwickeln. Insgesamt fließen 2,2 Millionen Euro in das Projekt, 222 000 Euro davon zahlt die Stadt selbst, der Rest ist Fördergeld.

Lichtkunst, Stadtgutscheinund eine Innenstadt-Expo

Die Umsetzung eines ersten Bausteins hat bereits begonnen. Es ist eine Lichtinstallation des Künstlers Gregor Eisenmann am Pavillon des Wuppertal Marketings. „Lichtimpulse zu setzen ist ein Pilotprojekt, das weiterlaufen soll“, so Macdonald. Ein weiterer Baustein soll ein Stadtgutschein sein. „Das System gibt es zum Beispiel in den City Arkaden: Ein Gutschein, zum Beispiel über 50 Euro, ist in allen Geschäften gültig.“ Ein solches Konzept solle auf die Geschäfte der Wuppertaler Innenstadt ausgeweitet werden. Wenn die Gutscheine verschenkt werden, wird Kaufkraft vor Ort gebunden. Für solche Marketingprojekte stehen rund 290 000 Euro zur Verfügung.

Gegen Leerstand gibt es den Baustein „vorübergehende Anmietung von leer stehenden Räumlichkeiten“. Rund 400 000 Euro sind dafür vorgesehen, inklusive einer Stelle bei der Wirtschaftsförderung, um Gründer zu begleiten. Das soll sicherstellen, dass dieses Projekt erfolgreicher wird als das am Werth, bei dem weniger Leerstand bezogen werden konnte als gedacht.

Für eigene Projektideen der Wuppertaler gibt es einen Verfügungsfonds im Wert von 300 000 Euro. Damit dieses Geld ausgezahlt werden kann, muss es aber zur Hälfte gegenfinanziert werden. Dafür geht die Stadt auf die Suche nach Sponsoren. Ein zentraler Baustein der Innen-Band-Stadt soll eine „Expo Innenstadt“ sein, eine mehrtägige Veranstaltungsreihe mit Präsentationen, Diskussionen und Workshops. Sie findet voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 statt. „Themen können zum Beispiel die wesentlichen Fragen von Klimafolgenanpassung und Mobilität sein“, sagt Sven Macdonald. Die Ergebnisse anderer Bausteine der Innen-Band-Stadt sollen in die Gestaltung dieser Veranstaltungen einfließen.

Die Bezirksbürgermeister hoffen auf gute Konzepte

Der Elberfelder Bezirksbürgermeister Thomas Kring sagt: „Es ist toll, so ein Projekt zu haben. Innenstadtentwicklung wird hier erstmals thematisiert, ohne sie an Investitionen in Steine zu koppeln.“ Beim Förderprogramm des Bundes geht es um Konzepte, nicht um Bauten. Dennoch seien derzeit noch einige Fragen offen, zum Beispiel zur politischen Begleitung und zur Öffentlichkeitsarbeit. „Es kann nicht sein, dass das zum Selbstbedienungsladen wird.“ Gegebenenfalls könnten hinterher andere Förderprogramme dazu beitragen, die Konzepte umzusetzen. Dafür sei es auch wichtig, die Akteure der Innenstädte an einen Tisch zu bekommen und zum Mitmachen zu bewegen. Der Barmer Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) wünscht, dass die Eigenständigkeit der beiden Zentren beibehalten und betont wird. „Das ist ein Symbol für die Geschichte der Stadt und ein Alleinstellungsmerkmal.“

Die Menschen müssten Geld in der Innenstadt ausgeben, „sonst nützen alle Konzepte nichts. Ich habe schon viele Initiativen zur Belebung der Innenstadt erlebt, doch das Verhalten der Menschen hat sich geändert. Die Innenstadt braucht ein völlig neues Profil.“

Einzelhandel könne davon nur noch ein Teil sein. Die anderen wichtigen Aspekte seien Wohnen, Kultur, Bildung und Gesundheit. Dafür habe Barmen mit guten Arztpraxen, vielen Apotheken und fünf Hochschulstandorten gute Voraussetzungen. „Mit dem Schwebodrom, dem Schulmuseum und Innenstadtfesten passiert etwas, es kommen Attraktionen nach Barmen, da setze ich Hoffnung rein. Alles in allem braucht es aber ein tragfähiges Konzept für die Innenstadt.“

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