In 110 Fällen schuldig
Priester zu zwölf Jahren Haft wegen Missbrauch verurteilt
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Das Urteil gegen den katholischen Priester, der in Wuppertal als Krankenhausseelsorger gearbeitet hat, ist rechtskräftig.
Wuppertal. Das Landgericht Köln hatte ihn im Februar wegen teils schweren Kindesmissbrauchs zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Die Rechtskraft des Urteils bestätigte eine Gerichtssprecherin am Montag auf Anfrage der Presseagentur dpa. Die Revision gegen die Entscheidung sei zurückgenommen worden.
Das Gericht hatte den 70-Jährigen am 25. Februar schuldig gesprochen, von 1993 bis 2018 neun Mädchen in Gummersbach, Wuppertal und Zülpich teils schwere sexualisierte Gewalt angetan zu haben. Alle leiden nach Angaben des Gerichts unter „katastrophalen Folgen“ wie Depressionen, Angstpsychosen, Magersucht, wiederkehrenden Alpträumen und Schuldgefühlen.
Insgesamt wurde der Pfarrer in 110 Fällen für schuldig befunden. Das jüngste Opfer war neun Jahre alt. Das Verfahren begann mit einer Anklage wegen des Missbrauchs seiner drei Nichten in den 90er Jahren sowie einer Elfjährigen 2011. Während des Prozesses meldeten sich weitere Opfer, die von Taten bis 2018 berichteten. Danach wurde der Angeklagte im Gericht verhaftet und die Anklage erweitert.
Auch in Wuppertal war es zu sexualisierter Gewalt gekommen. Der Priester hatte das Vertrauen von Jugendlichen und Eltern ausgenutzt, war mit den Eltern eines Mädchens befreundet, eine Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen lud er zu sich ein. Ein Gutachten bescheinigte ihm eine pädophile Störung, aber volle Schulfähigkeit. An drei Opfer, die einen entsprechenden Antrag gestellt hatten, muss er Schmerzensgeld und Schadenersatz zahlen. -kati-
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