Testpflicht
Helios-Klinikum reagiert auf Kritik an der Zugangskontrolle
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Mitarbeiter einer externen Firma wird nach Beschwerden nicht mehr eingesetzt.
Von Katharina Rüth
Wuppertal. Bändchen für die Sicherheit: Was vor Weihnachten in der Innenstadt die Hygiene-Kontrolle erleichterte, nutzt auch das Helios-Klinikum in Barmen. Besucher müssen bei Betreten des Krankenhaus-Geländes einen Testnachweis vorzeigen, erhalten dann ein farbiges Kunststoff-Armband, das ihnen den Zugang zu weiteren Bereichen des Klinikums gibt. Als es Beschwerden gab, dass ein Beschäftigter mit der Kontrolle des Testnachweises nachlässig umging, durfte er nicht mehr wiederkommen.
Leserin Gudrun Gärtner (62) war erschrocken, als sie am 26. Dezember eine mangelhafte Kontrolle im Krankenhaus erlebte. Sie wollte ihre Mutter besuchen und sich an alle Vorschriften halten. Doch das schien wenig zu interessieren. „Man hatte mir gesagt, dass ein Besuch nur mit Termin möglich ist und dass ich ein Testzertifikat mitbringen soll“, erzählt sie. Denn im Helios-Klinikum gilt eine Testpflicht, unabhängig vom Impfstatus. Also hat Gudrun Gärtner einen Test in einem Testzentrum machen lassen, damit sie „reinen Gewissens“ das Krankenhaus betreten konnte. Sie findet die Regelung sinnvoll, um die Patienten zu schützen.
Sie habe aber an der Pforte niemanden gesehen, dem sie ihr Testzertifikat und ihren Impfnachweis vorzeigen konnte, berichtete Gudrun Gärtner. Sie vermutete, dass sie das auf der Station tun müsse. Doch dort wurde sie von einer Schwester wieder weggeschickt, sie solle sich ein Bändchen am Eingangsbereich abholen. Als sie dort ankam, sei dort zunächst wieder kein Personal zu sehen gewesen. Stattdessen habe ein Stapel Bändchen unbeaufsichtigt auf dem Tisch gelegen. Nach einem „Hallo!“-Ruf sei jemand aufgetaucht, habe sie schon von fern aufgefordert, sich ein Bändchen zu nehmen. Und als sie diesem Mann ihren Impfausweis und ihren Testnachweis zeigen wollte, habe dieser gesagt, das interessiere niemanden. „Da war ich zutiefst erschüttert“, sagt Gudrun Gärtner. „Und es hat mich unheimlich geärgert, dass im Krankenhaus so lasch damit umgegangen wird.“
Es gibt nicht nur die Testkontrollen als präventive Maßnahmen
Offenbar war sie nicht die Einzige. Auf Nachfrage der Redaktion beim Helios-Klinikum berichtete Sprecherin Janine von Heyking, über die Feiertage seien Beschwerden über einen Mitarbeiter der Firma eingegangen, die mit der Durchführung der Einlasskontrollen beauftragt war. „Darauf haben wir umgehend reagiert und unseren Dienstleister in die Pflicht genommen“, erklärt sie. „Der besagte Mitarbeiter wird nicht mehr eingesetzt.“
Auf die Regeln für Besuche werde an allen relevanten Stellen hingewiesen. „Wir kontrollieren an zentralen Haupteingangsstellen den Nachweis über einen negativen Corona-Test“, versichert sie. Die Besucher erhielten dort jeweils farbige Bändchen fürs Handgelenk, die dann im Haus als Kontroll-Nachweis gelten. Die Bandfarbe wechsele jeden Tag.
Janine von Heyking versichert auch, dass die Pforte am 26. Dezember besetzt war. Und sie weist darauf hin, dass die Testkontrolle nur ein Baustein in einem Gefüge aus vielen präventiven Maßnahmen sei. Auf dem Krankenhausgelände gälten die bekannten Hygiene- und Abstandsregelungen, dabei bedürfe es auch der Übernahme von Selbst- und Fremdverantwortung.