Aktion
Friedensglocke von „Paddy“ Kelly vermittelt ihre Botschaft
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Wuppertal. Noch bis zum 31. März ist die „Peace-Bell“ des Sängers Michael Patrick Kelly in Wuppertal ausgestellt.
Von Waltraud Rass
„Du sollst nicht töten“ – so lautet das fünfte Gebot Gottes. „You shall not kill“ – so heißt es auch auf der „Peace-Bell“ (Friedensglocke) des Pop- und Rock-Sängers Michael Patrick Kelly, die seit Montag im Hauptschiff der Basilika St. Laurentius in einem Gestell hängt. Dort wird sie bis zum 31. März an Werktagen von 11 bis 18.30 Uhr optisch und akustisch ihre Botschaft vermitteln: Frieden wird, wenn Waffen eingeschmolzen werden.
Die Glocke wurde bei den Konzerten Kellys eingesetzt
Die 500 Kilogramm schwere Peace-Bell ist eine Glocke, die aus Waffen- und Weltkriegsschrott, wie Gewehren und Patronenhülsen, gegossen wurde. Der Künstler und Musiker Michael Patrick Kelly beschreibt die Botschaft seiner Glocke selbst: „In einer Welt voller Aufruhr und Krieg warnt uns die Friedensglocke, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen.“ Es handelt sich um die Original-Peace-Bell, die Kelly mit auf seinen Konzerten hatte, erklärt Werner Kleine, Pastoralreferent der Katholischen Citykirche. „Mittlerweile hat er eine Größere gießen lassen, so dass diese Glocke bei uns sein kann.“
Die Idee, die Friedensglocke nach Wuppertal zu holen, hatte Barbara Kratz. „Ich war auf Sylt im Urlaub und habe dort die Aktion von Michael Patrick Kelly mit seiner Peace-Bell gesehen und da dachte ich mir, das ist ein gutes Projekt auch für Wuppertal.“ Kratz wandte sich mit ihrem Anliegen an Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. „Er hat mir dann Kontaktadressen genannt“, erzählt sie.
„Zu der Glocke gehört eine Ausstellung, die wir hier in der Kirche verteilt haben“, erläuterte Werner Kleine in einer kurzen Begrüßungsansprache, die der Vernissage vorausging. „Sie können hier links und rechts vor den Beichtstühlen auf den Staffeleien sehen, wie die Glocke entstanden ist.“ Unter der Orgelbühne am Eingang ist ein Bildschirm aufgebaut, auf dem die Videos von Kelly und dem Werdegang des Projektes zu sehen sind. Im Ostturm befindet sich eine Ausstellung mit Werken von Kelly. In Vitrinen ist das Material zu sehen, das in der Glocke verarbeitet wurde sowie „Mini-Peace-Bells“, die käuflich erworben werden können. Das Wesentliche an der Botschaft sei, dass die Glocke aus Kriegsschrott entstanden ist.
In den Weltkriegen habe man Glocken aus den Türmen geholt und eingeschmolzen, um daraus Kanonen zu machen. Das habe Michael Patrick Kelly nicht ruhen lassen. Er hat den Prozess umgekehrt, hat die Waffen wieder eingeschmolzen und zur Glocke werden lassen. „Als Barbara Kratz zu mir gekommen ist, hat noch niemand gedacht, dass Russland einen terroristischen Angriff auf die Ukraine starten wird. Dass wir gerade den Jahrestag begehen würden, als die Glocke hier angekommen ist, das haben wir nicht geplant, das ist eine Koinzidenz der Ereignisse“, sagte Werner Kleine. Im Anschluss an die Ansprache verlas der Wuppertaler Schauspieler, Synchronsprecher und Regisseur Olaf Reitz in der Basilika vor 50 Zuhörern seine ergreifenden Textcollagen zum Thema Krieg und Frieden.
Der Stadt Wuppertal wurde angeboten, dauerhaft eine Friedensglocke zu beherbergen. Es gibt für fünf weitere Peace-Bells eine Lizenz. Vier befinden sich in Wien, Mainz, Koblenz und Kassel. Der Stadtrat habe seine Unterstützung angeboten. Sie sollte erst auf dem Döppersberg stehen, das habe aber nicht funktioniert. Es sei schon ein „nobler Standort“ in Elberfeld auserkoren worden, aber er dürfe noch nicht verraten, wo dieser sein soll, so Kleine. Bis es so weit ist, gibt es ein Kunstprojekt mit einem kleinen Glockenturm, auf dem schon Installationen von fünf namhaften Künstlern (Eckart Roese, Dietmar Fecke, Andreas M. Wiese, Olaf Joachimsmeier und Georg Janthur) aus Düsseldorf und Wuppertal zu sehen sind. Jeder Bürger hat die Möglichkeit, ab sofort jeden Donnerstag seine eigene Botschaft zum Thema Frieden als Bild hinzuzufügen. Der Glockenturm werde immer wieder im Stadtbild auftauchen, verspricht Werner Kleine.
Weitere Infos zum Begleitprogramm der Ausstellung im Internet: www.katholische-citykirche-wuppertal.de
Projekt
Pop-Rock-Sänger Michael Patrick Kelly engagiert sich seit Jahren für den Frieden. Das Projekt #PeaceBell hat sich von einem Kunstprojekt zu einem Sozialprojekt mit großer Reichweite entwickelt, dessen Thematik der Frieden ist.
www.artstar-verlag.de/projekte/peacebell