Mit tierischem Charme zum Erfolg
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THEATER Am Samstag hat am Engelsgarten Peter Raffalts „Gestiefelter Kater“ Premiere.
Von Anne Grages
Wuppertal. „Ich möchte kein Täterätata-Kinder-Klamauk-Theater“, sagt Peter Raffalt. Der Regisseur steht mit seinem siebenköpfigen Ensemble gerade in den Endproben für den „Gestiefelten Kater“. „Es ist für mich kein Unterschied, ob ich ,Hamlet‘ mache oder das“, erklärt er.
„Wir erweitern die Handlung ein wenig – der böse Zauberer wird zur bösen Zauberin im Schönheitswahn.“
Peter Raffalt, Regisseur
DER GESTIEFELTE KATER PREMIERE Das Stück nach Motiven aus dem Volksmärchen der Brüder Grimm feiert am Samstag, 25. Oktober, um 19.30 Uhr Premiere im Theater am Engelsgarten, Engelsstraße 10, in Unterbarmen. VORSTELLUNGEN Die folgenden Aufführungen sind am So., 26. Oktober, um 16 Uhr sowie am 28., 29. und 30 Okt. jeweils um 9 und 12 Uhr (Restkarten). Der nächste Aufführungsblock beginnt am 29. November. TICKETS Karten zwischen 18 und 22 Euro, erm. 9 und 11 Euro, Schüler 6 Euro unter Telefon (02 02) 5 63 76 66 und online. www.wuppertaler-buehnen.de Seine Fassung des Grimm’schen Märchens hatte er bereits für das Burgtheater in Wien geschrieben, in Wuppertal übernimmt er auch noch die Regie: „Das Original ist ja sehr kurz, wir erweitern die Handlung ein wenig – der böse Zauberer wird zur bösen Zauberin im Schönheitswahn.“ Es treten auch mehr Tiere auf, erzählen die Schauspieler.
„Märchenpoesie mit Action und Humor“ will Raffalt transportieren. Doch zugleich ist er überzeugt, dass sich mancher Erwachsene in manchen Situationen gut wiedererkennen wird. Im Müllersburschen Hans (Simon Mantei) etwa, der plötzlich in die Welt gestoßen wird, weil sein Vater stirbt und er nichts erbt, oder gleich im gestiefelten Kater (Johannes Frick), der so schlau wie charmant vorführt, dass man auf dem Weg zum Erfolg nicht lügen muss, aber trotzdem nicht die Wahrheit sagt.
Beim Testpublikum sei der Kater von Anfang an eine Sympathiefigur gewesen, sagt Philippine Pachl, die die Zauberin spielt. Sie weiß das, weil die Kita-Gruppe ihres kleinen Sohnes schon im Theater war. Die Kinder gingen zur Freude der Schauspieler, die noch nie für so junge Zuschauer gespielt haben, teilweise begeistert mit.
Es wurde aber auch klar, dass diese Altersgruppe für das Stück letztlich zu jung ist. „Im Grundschulalter sollten die Zuschauer schon sein“, sagt Regisseur Raffalt.
Die Bedingungen in Wuppertal sind nicht ideal, lässt sich aus Bemerkungen der Schauspieler heraushören. Fünf Wochen auf der Probenbühne sind denkbar knapp. Erst jetzt gehen sie auf die Bühne am Engelsgarten, erst jetzt wird mit richtigen Kostümen, der eigens komponierten Musik, dem Licht und den Videos geprobt.
Denn Videos mit bewegten Bildern und „einigen Effekten“ (Raffalt) ersetzen die traditionellen gemalten Bühnenbilder – „die würden hier den Rahmen sprengen“, sagt der Regisseur. Er sieht derzeit lediglich „den normalen Endprobenstress – da muss doch jedes Mal ein Kamel mit relativ breitem Hintern durchs kleine Nadelöhr“.