Aus dem Grünen Zoo Wuppertal

Tierärzte geben Medikamente per Blasrohrpfeil

Die große Außenanlagen für Tiger und Co. sind Besuchermagneten. Foto: Andreas Fischer
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Die Injektion eines Medikamentes gestaltet sich bei Tigern schwierig.

Die meisten Zoo-Tiere können nicht ohne Verletzungsrisiko fixiert werden. Tierärztin Saskia Dreyer berichtet.

Von Saskia Dreyer

Wuppertal. Gelegentlich kann von Besucherinnen und Besuchern im Grünen Zoo Wuppertal beobachtet werden, dass verschiedenste Tierarten mit einem Blasrohrpfeil behandelt werden. Immer wieder wird dabei von den Besucherinnen und Besuchern die Frage an uns gestellt, ob die Tiere nun in Narkose gelegt werden. Diese Frage lässt sich tatsächlich häufiger mit einem „Nein“ als mit einem „Ja“ beantworten. Auch wenn die meisten Tiere bei uns für weitere Untersuchungen in Narkose gelegt werden müssen, befinden sich nicht immer Narkosemittel in den Blasrohrpfeilen. Viel öfter werden die Tiere stattdessen über Injektionen via Blasrohrpfeil behandelt.

Bei Haustieren ist Injektion unter Fixation einfacher

Nicht alle Medikamente können nämlich oral über das Futter verabreicht werden, da sie nur in Form von Injektionen vorliegen oder sie nicht bei allen Tierarten über den Verdauungstrakt gleich gut aufgenommen werden können, so dass sie somit nicht die gewünschte Wirkung erzielen können. Es kann aber auch vorkommen, dass ein Tier auf Grund einer schweren Erkrankung gerade die Futteraufnahme verweigert, obwohl es unbedingt mit Medikamenten behandelt werden müsste und zur Sicherung der Therapie daher eine Injektion via Blasrohr notwendig ist.

Bei den Behandlungen via Blasrohrpfeilen handelt es sich sowohl um prophylaktische Maßnahmen wie zum Beispiel Impfungen, als auch um die Therapie von Erkrankungen wie zum Beispiel der Verabreichung einer Antibiose. Denn nicht nur Untersuchungen gestalten sich an einem Zootier wie beispielsweise dem Tiger oder dem Zebra ohne Vollnarkose schwierig, sondern auch die Injektion eines Medikamentes. Bei dem eigenen Haustier wie Hund oder Katze ist die Injektion unter Fixation einfach aus der Hand möglich. Bei Zootieren wird dafür stattdessen die Injektion via Blasrohrpfeil genutzt, da hier die Fixation der meisten Tiere nicht möglich ist ohne, dass es ein erhebliches Verletzungsrisiko für Tier oder Mensch gibt.

Ein Blasrohrpfeil ist somit ein wichtiges und zwingend benötigtes Hilfsmittel für alle Tierärztinnen und Tierärzte im Zoo. An dieser Stelle ist aber auch noch zu erwähnen, dass es auch gefährliche Tiere wie beispielsweise unseren Sibirischen Tiger „Wassja“ gibt, der jedes Jahr im medizinischen Training am Gitter seine Impfung verabreicht bekommt und somit auf den jährlichen Blasrohrpfeil verzichten kann.

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