Naturschutzgebiet

Sorgen bald zwei Ranger im Burgholz für Ordnung?

Die Stadt Wuppertal soll sich an den Kosten beteiligen.

Von Christian Töller

WUPPERTAL Nach wie vor fahren Mountainbiker durch das Naturschutzgebiet Burgholz. Sie zerstören Boden und Pflanzen. Deshalb sollen nun zwei sogenannte Ranger eingesetzt werden. In einem gemeinsamen Antrag setzen sich SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke dafür ein, dass die Stadt sich an der Finanzierung der beiden Stellen, die beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW angesiedelt werden sollen, beteiligt. Die anteiligen Kosten belaufen sich auf 17 500 Euro pro Stelle und Jahr sowie einmalige Sachkosten in Höhe von 25 000 Euro. Die Stellen sollen zunächst auf fünf Jahre befristet sein.

Bereits seit längerer Zeit beschäftigt das Problem Politik und Umweltverbände. So hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Ende Februar vergangenen Jahres einen Bürgerantrag gestellt, in dem er ordnungsrechtliche Kontrollen zur Verhinderung der illegalen Nutzung durch die Mountainbiker gefordert hat. Die zuständigen Ressorts der Stadt (Grünflächen und Forsten, Umweltschutz und Ordnungsamt) lehnten dieses Ansinnen jedoch ab, da nicht genügend Personal vorhanden sei.

In der Folge kam es zu Gesprächen der zuständigen Ressorts und des Büros des Oberbürgermeisters mit dem Landesbetrieb Wald und Holz – Forstamt Bergisches Land. Dabei wurde der Verwaltung die Möglichkeit erläutert, dass der Landesbetrieb zwei Forstwirte einstellt, die in Wuppertal als Ranger eingesetzt werden – nicht nur im Burgholz –, um ordnungsbehördliche Aufgaben zu übernehmen sowie mit ihrer Fachexpertise als Ansprechpartner für Bürger zur Verfügung zu stehen. Die Stadt würde einen entsprechenden Kooperationsvertrag mit dem Landesbetrieb Wald und Holz schließen, in dem der Einsatz und die Aufgaben der Ranger geregelt werden.

Bewusstsein für den Wald schaffen

„Es wäre schlimm, wenn man dieses Angebot nicht wahrnehmen würde“, erklärt Thomas Hahnel-Müller (CDU), Mitglied im Umweltausschuss und einer der Antragssteller. Bei diesem Antrag, der im März abschließend vom Rat beschlossen werden soll, herrsche parteiübergreifender Konsens. Hahnel-Müller betonte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Mountainbiker „ein aktuell aufflammendes Problem“ seien. Es gebe aber auch andere „kleine bis mittlere Nutzerkonflikte“, beispielsweise zwischen Spaziergängern und Reitern. Die Ranger sollen nicht nur für Ordnung sorgen und entsprechend ermahnen, sondern „auch für eine Verbesserung des Bewusstseins“ sorgen.

Darauf verweist auch Heiko Meins, Mitglied im Ordnungsausschuss und ebenfalls einer der Antragssteller. Die Ranger sollen „ein Bewusstsein für den Wald schaffen“. Daneben sollen sie „zielgerichtete Ansprachen an die betreffenden Personen“ halten und falls notwendig Ordnungsgelder verhängen. „Leider gibt es Personengruppen, die den Wald nicht so nutzen, wie sie es sollten.“ Die Mountainbiker würden sich im Wald Strecken bauen. Daher müsse eingegriffen werden. Da das Ressort Grünflächen und Forsten keine ordnungsbehördlichen Aufgaben im Wald übernehmen darf, könnte dies von den Rangern übernommen werden. Die von ihnen aufgenommenen Ordnungswidrigkeitsanzeigen werden dann vom Landesbetrieb Wald und Holz bearbeitet.

Christoph Ziegler von der BUND-Kreisgruppe Wuppertal, der damals den Bürgerantrag gestellt hatte, begrüßt den Vorstoß, Ranger im Burgholz einzusetzen und so den Mountainbikern beizukommen.

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