Projekt

Schloss Haniel eröffnet erst im Herbst

Das Gesundheitscamp Haniel – ehemals Maria in der Aue – soll jetzt im Oktober eröffnet werden.
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Das Gesundheitscamp Haniel – ehemals Maria in der Aue – soll jetzt im Oktober eröffnet werden.

Wermelskirchen. Umbau des geplanten Gesundheitscamps in Wermelskirchen gestaltet sich schwieriger als erwartet.

Von Susanne Koch

Es geht und geht nicht voran: Eigentlich sollte das Gesundheitscamp Schloss Haniel – ehemals Tagungshotel Maria in der Aue – bereits am 1. April eröffnen. Der Termin verschiebt sich aber weiter nach hinten. Jetzt ist der 1. Oktober der anvisierte Termin.

„An Schloss Haniel denke ich derweil fast nur noch mit Bauchschmerzen“, sagt ein Sprecher der Gesundheitscamp-Holding. „Mit dem Umbau des Heizhauses zu einem Holzschnitzelwerk sind wir nicht weitergekommen.“ Wahrscheinlich werde man jetzt eine Ölheizung einbauen. „Auch wenn das Robert Habeck, dem Bundeswirtschaftsminister, überhaupt nicht passen kann.“

Die Teilabschnitte I und II der Renovierung sind längst abgeschlossen. „In den nächsten Tagen werden wir einen Bauantrag über einen Bettenaufzug stellen“, sagt der Sprecher aus Köln. „Das gehört zu den Dingen, die die Rentenversicherung eingebaut wissen will.“

Und dann wiederum werde es dauern, bis der Antrag genehmigt sei, man eine Baufirma gefunden habe, die den Bettenaufzug einbaue. „Auch wenn es kaum zu glauben ist, wir haben schon Oberärzte gefunden und auch für das Gesundheitscamp Schloss Haniel eingestellt.

„Wir bezahlen sie auch schon“, sagt der Sprecher der Gesundheitscamp-Holding, die neben Schloss Haniel bundesweit weitere Gebäude für Gesundheitscamps aufgekauft hat, teilweise damit schon im Umbau begriffen oder sogar fertig gestellt und von Kindern und Jugendlichen bezogen ist. „Sie können mir also glauben, dass wir Verzögerungen eigentlich vermeiden wollten.“

Am 30. Juni endet das jetzige Zuweisungsrecht für Reha-Kliniken. „Wir werden davon künftig profitieren, wenn es denn auch so kommt“, sagt der Sprecher des Gesundheitscamps. „Denn dann können sich Menschen bundesweit frei auf eine Reha-Klinik bewerben und da ist natürlich die Umgebung – wie bei Schloss Haniel – oft entscheidend für die Auswahl.“ Die Belegphase beginnt also im Sommer. „Dann müssen sich die Kinder und Jugendlichen, die zu einer Reha nach Schloss Haniel wollen, bewerben“, sagt der Sprecher der Gesundheitscamp-Holding.

Grund genug, um die Rehabilitationsklinik endlich zu eröffnen, gebe es genug. „Viele Kinder und Jugendlichen leiden darunter, dass ihr Körper zu dick geworden ist“, sagt der Sprecher der Gesundheitscamp-Holding. „Ich weiß von einem Fall, da wiegt eine 14-Jährige aufgrund einer Krankheit 120 Kilogramm, sie braucht in den Schulpausen Schutz, weil sie von den anderen Kindern gemobbt und gehänselt wird.“ Gerade auch durch die Corona-Pandemie sei der Anteil der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen noch gestiegen. „Und dabei gilt Adipositas immer noch nicht als Krankheit“, sagt der Kölner Sprecher. „Für die jungen Menschen ist es aber immens wichtig, so früh wie möglich, etwas für ihre Gesundheit zu tun.“ Sonst würden sie ihr Gewicht mitschleppen und könnten andere Krankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder gar einen Schlaganfall bekommen.

Das Gesundheitscamp Schloss Haniel betreibe nicht nur die Reha-Maßnahme – meist vier Wochen – sondern, biete den Kindern auch eine Nachsorge an. Und wichtig sei immer auch die Elternarbeit.

Auch Erwachsene bekommen bei psychischen Problemen Hilfe

Das ehemalige Tagungshotel Maria in der Aue werde künftig zweigeteilt. Erwachsene bekommen dort Hilfe bei Burnouts, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. Und in der anderen Hälfte werden die Kinder und Jugendlichen ins Gesundheitscamp einziehen. Erzieherinnen und Erzieher werden dort arbeiten, um mit den Kindern ihre Freizeit vielfältig zu gestalten, aber auch um sie zu trösten, wenn das Heimweh zu laut wird.

Geschichte

Am 1. März 1925 kauft Landrat a. D. Karl Haniel das Gut Steinhausen mit 157 Morgen Land für 80 000 Mark und lassen es zu einem landwirtschaftlichen Betrieb ausbauen. In den Jahren 1927/1928 ließ der Großindustrielle Karl Haniel das Schloss als Jagd- und Gästehaus erbauen.

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