Strecke nach Leverkusen neunmal gesperrt.
Von Dieter Sieckmeyer
Düsseldorf/Leverkusen. Anfang Juni war es plötzlich da, das Schaf am Hellerhofer S-Bahnhof. Woher das Tier kommt, weiß niemand. Seitdem sorgt es jedenfalls für jede Menge Arbeit für Feuerwehr und Deutsche Bahn. Schon neunmal musste die Bahnstrecke nach Leverkusen gesperrt werden, weil das Schaf den Gleisen zu nahe kam.
Fotografieren lässt sich das Tier. Doch alle Versuche, es einzufangen, scheiterten, obwohl die Tierrettung einmal ganz nah dran war. Wie ein Feuerwehrsprecher erklärte, hat es seit dem 1. Juni schon neun „Schaf-Einsätze“ in Hellerhof gegeben. Immer wieder tauchte das Tier im Gebüsch neben den Gleisen auf.
Manchmal hielt es seine Verfolger regelrecht zum Narren. Am 13. Juni zum Beispiel verschwand das Schaf plötzlich aus dem Blickfeld der Schafjäger, um kurz danach gleich mehrfach wieder an der Bahnstrecke aufzutauchen und für Trubel zu sorgen.
Obwohl die Polizei einen Diensthund einsetzte, blieb der Streuner verschwunden. Auch der Tierschutzverein hat schon einen vergeblichen Versuch gehabt. Wie eine Sprecherin berichtete, hatte die Feuerwehr das Tier bereits in einer Einbahnstraße eingekesselt. Doch als der Wagen der Tierrettung eintraf, fand das Schaf irgendeinen Weg, um seine Verfolger wieder einmal abzuschütteln.
Rätselhaft ist, wo das Tier überhaupt herkommt
„Das Tier ist offenbar sehr flink und wendig“, so die Frau vom Tierschutz. Im Tierheim hätte das Schaf auch wieder Gesellschaft, denn dort leben bereits fünf Artgenossen.
Rätselhaft bleibt, wo das renitente Schaf überhaupt herkommt. Denn normalerweise leben Schafe zusammen in einer Herde. Vor einiger Zeit soll allerdings eine Schafherde zum Abgrasen eines Bahndamms eingesetzt worden sein. Möglicherweise hat sich der Störenfried bei der Gelegenheit abgesetzt und lebt seitdem allein in dem unwegsamen Gelände. Zuletzt gesehen wurde es übrigens am vergangenen Dienstag.