Historie

Rückblick auf 100 Jahre Geschichte Beyenburgs

Heribert Wiechers (links) und Heinz-Werner Putzke suchen Helfer für die Aufarbeitung von Beyenburgs jüngster Geschichte.
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Heribert Wiechers (links) und Heinz-Werner Putzke suchen Helfer für die Aufarbeitung von Beyenburgs jüngster Geschichte.

Der Beyenburger Geschichtskreis will bis 2029 eine Chronik des Ortsteil zusammenstellen.

Von Waltraut Rass

Wuppertal. Der Geschichtskreis Beyenburg existiert seit fast 20 Jahren. Weil Beyenburg bald 100 Jahre lang zu Wuppertal gehört, möchten die Mitglieder des Geschichtskreises eine umfangreiche Materialsammlung zum Zeitraum 1929 bis 2029 zusammenstellen und 2029 präsentieren.

„Wuppertal ist erst 1929 gegründet worden und vorher gehörte Beyenburg zu Lüttringhausen“, erklärt Heinz-Werner Putzke, Mitglied im Vorstand des Geschichtskreises. „Das berühmte zweibändige Buch Gerd Helbecks endet 1929“, bedauert er. Der Schwelmer Stadtarchivar Gerd Helbeck hatte 2007 und 2011 die beiden Bände „Beyenburg – Geschichte eines Ortes an der bergisch-märkischen Grenze und seines Umlandes“ veröffentlicht.

Ab 1929 klafft eine Lücke. „Eine Lücke zumindest, was ein zusammenhängendes Werk betrifft“, so Putzke. „Eine Aufsatzsammlung böte sich an“, schlägt er vor, um diese Lücke zu schließen und die 100-jährige Zugehörigkeit von Beyenburg zu Wuppertal zu dokumentieren – gemäß der Aufgabenstellung der Vereinigung: Bewahrung und Bewusstmachung der Geschichte und Kultur Beyenburgs und Umgebung. Um dies zu bewerkstelligen, sollen interessierte Vereinsmitglieder und Bürger mit eingebunden werden.

Bereits bei den Treffen des Kreises hätten sie sich darum bemüht, bei den Mitgliedern verstreut Liegendes zu sammeln und ein Bildarchiv anzulegen, „damit sie nicht verloren gehen“, erläutert Putzke. „Es gibt aber noch keine zentrale Stelle, wo wir die Dokumente sammeln. Die sind im Prinzip noch auf Computern der einzelnen Mitglieder verteilt.“ Denn der Geschichtskreis habe kein Vereinshaus, treffe sich in den Räumen der evangelischen Kirchengemeinde oder in den Räumen der Freien Evangelischen Gemeinde Beyenburgs.

Ein Schrank ist der erste Teil eines Archivs

Aber Orte der Aufbewahrung werden nun geschaffen: „Von der Bezirksvertretung haben wir jetzt einen ersten Schrank bekommen.“ Der stehe bei einem Vorstandsmitglied. „Wir beginnen, die Sachen auch ,körperlich‘ zu sammeln“, erklärt Putzke.

Putzke bringt auch das Durchschnittsalter der Vereinsmitglieder ins Spiel: „Wir sind alle nicht mehr die Jüngsten und 2029 ist auch noch lange hin, so dass zu befürchten steht, dass irgendwann der Einzelne von uns nicht mehr alles leisten kann.“ Bevor das eintrete, wollen die Mitglieder zusammen mit den Beyenburgern das Material in Form eines Archivs ordnen.

„Der Kern derer, die die Sachen anbringen, sind die Mitglieder des Geschichtsvereines“, stellt Putzke fest. Das sind inklusive des Vorstands zwölf Personen. Die Reaktion auf einen Aufruf bei Facebook war „eher mau“, bedauert Putzke. Deshalb suchten sie jetzt gezielt externe Unterstützer: „Das heißt, wir sprechen Leute an, von denen wir annehmen – von denen wir wissen – dass sie geschichtlich bewandert sind, und bitten sie, einen Aufsatz zu schreiben über ein bestimmtes Teilgebiet.“

Beispiel-Themen seien etwa die katholische und evangelische Kirche seit 1929, die Geschichte der Eisenbahn seit 1929, der Niedergang der Industrie, der strukturelle Niedergang in Beyenburg, das Schulwesen – alles jeweils seit dem Jahr 1929. Viele der angesprochenen Personen seien auch mal im Geschichtskreis aktiv gewesen, hätten sich dann zurückgezogen. Beyenburg hat inklusive der Neubaugebiete etwa 3500 Einwohner. Die alteingesessenen Beyenburger, also die, die nicht in den Neubaugebieten wohnen, die würden einander so gut kennen, „dass man durchaus jemanden ansprechen kann“.

Es gebe auch schon viele Veröffentlichungen zu einzelnen Aspekten, weiß Putzke. So schreibe Franz-Josef Klein – mit 87 Jahren eines der ältesten Mitglieder im Geschichtskreis – seit vielen Jahren als führendes Mitglied in der Schützenbruderschaft Beyenburg Annae et Katharinae in den Festschriften zu den Schützenfesten Artikel zur älteren, aber auch neueren Geschichte Beyenburgs. „Allein die Aufarbeitung seines privaten Archivs an Aufsätzen und Bildern zu Beyenburg könnte mehrere Bücher füllen.“

Alles muss sortiert und gesammelt werden

Auch Dirk Wasserfuhr (Bruder Dirk) habe schon zu verschiedenen Themen gearbeitet. Und Rudolf Inkeller habe bereits über die Eisenbahn geschrieben. „Es gibt schon eine Menge, bloß das muss alles sortiert und gesammelt werden“, macht Putzke deutlich. „Es gibt auch schon eine tabellarische Chronik von 1929 bei der Bezirksvertretung Beyenburg-Langerfeld, namentlich beim ehemaligen Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever.

Im Wesentlichen werde die Arbeit aus dem Zusammenstellen des Vorhandenen und des neu Hinzugekommenen bestehen – plus dem Zusammenstellen von Material aus dem Stadtarchiv Wuppertal. „Da wird unheimlich viel Zeit vonnöten sein, das zusammenzutragen“, befürchtet Putzke. „Die Leute bitten wir, etwas zu schreiben. Wir müssen dann das Ganze zusammentragen und in eine Reihenfolge bringen“, ergänzt Heribert Wiechers.

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