Einzelhandel

Rätseln um die Zukunft von Primark

Der Investorenkubus am Döppersberg wurde extra für Primark gebaut. Archivfoto: afi
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Der Investorenkubus am Döppersberg wurde extra für Primark gebaut. Archivfoto: afi

Die Umsätze des Textil-Discounters Primark sind eingebrochen. Nun werdenStandorte in Deutschland überprüft.

Wuppertal. Die Umsätze des Textil-Discounters Primark sind eingebrochen. Das Unternehmen überprüft derzeit alle Standorte in Deutschland – und hat nun entschieden, in Hannover die Verkaufsfläche zu halbieren. Könnte das auch in Wuppertal passieren? Im Investorenkubus am Döppersberg, der extra für Primark gebaut wurde, werden schon seit Eröffnung nicht alle Flächen genutzt.

„Wir prüfen derzeit eine Reihe strategischer Optionen“, teilt eine Primark-Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung mit. Das Unternehmen sei in Gesprächen mit den Vermietern der Immobilien. „Konkrete Entscheidungen sind noch nicht getroffen worden.“

Die Wuppertaler Wirtschaftsförderung beobachtet die Entwicklung bei Primark genau, sagt Marco Trienes, der für das Thema Einzelhandel und Zentren zuständig ist. Besonders vor dem Hintergrund der oft schwierigen Lage im stationären Einzelhandel und in den Innenstädten. „Auch durch das signifikante Gebäude am neuen Döppersberg als Tor zur Elberfelder City kommt dem Standort eine besondere Bedeutung zu“, sagt Marco Trienes. „Durch die Neunutzung der Bundesbahndirektion, den Umbau des Bahnhofsempfangsgebäudes sowie die Eröffnung der Clubbing-Location im Tiefbunker unter dem Wupperpark Ost wird der Döppersberg weiter an Attraktivität und Frequenz gewinnen, wodurch auch das Umfeld und die Handelsstrukturen gestärkt werden.“

Die Wuppertaler Filiale wurde im April 2019 eröffnet. Schon viele Monate vorher war klar, dass der „Investorenkubus“ größer geplant wurde, als Primark ihn schließlich nutzen wollte: Aus drei Etagen Verkaufsfläche wurden zwei. Der damalige Oberbürgermeister Andreas Mucke reagierte verärgert. Insgesamt war der Bau in Wuppertal umstritten, die Größe stieß auf Kritik. Dass Signature Capital als Eigentümer den restlichen Teil des Gebäudes nicht untervermieten wollte – er wird zum Teil als Lager von Primark genutzt – kritisierte Andreas Mucke: „Das ist eine verschenkte Fläche für die Innenstadt.“ Mehrfach bemängelte er fehlende Kommunikation vonseiten der beiden Unternehmen.

Der zentrale Standort am Döppersberg, direkt am Vorplatz des Hauptbahnhofs, hat für die Elberfelder Innenstadt eine große Bedeutung. Der Investorenkubus ist auf der Titelseite des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts für Wuppertal aus dem Jahr 2020 abgebildet. Darin wird Primark als „strukturprägender Einzelhandelsbetrieb“ für Elberfeld genannt. Zu „Magnetbetrieben wie Primark oder Ikea“ gebe es auch Kundenströme aus Remscheid und Solingen. Mit der Ansiedlung von solchen großflächigen Anbietern hänge zusammen, dass die Entwicklung des Einzelhandels in Wuppertal „im Vergleich zu den bundesweit beobachtbaren Trends überdurchschnittlich“ verlief. -pal-

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