Modernisierung
Opernhaus erhält 2023 eine neue Bühnentechnik
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Nach dem Hochwasser im vergangenen Jahr gibt es in Wuppertal nun umfangreiche Erneuerungen.
Von Anne Palka
Wupppertal. Das Opernhaus bekommt eine neue Bühnentechnik: Kulturausschuss und Stadtrat haben geschlossen zugestimmt. Es werden nicht nur die Schäden durch das Hochwasser beseitigt, die Technik soll auch besser vor zukünftigem Extremwetter geschützt und grundlegend modernisiert werden.
Die Spielzeit 2023/24 beginnt wegen der Arbeiten etwas später.
Die Sommerpause reicht für die Arbeiten jedoch nicht aus. „Deshalb beginnt die Spielzeit 2023/24 etwas später als üblich“, sagt Daniel Siekhaus, Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen. Während der Baumaßnahme von Juni bis September 2023 ist das Opernhaus nicht nutzbar. Die ersten sechs Wochen sind die ohnehin spielfreien Schulferien, danach werden jedoch sechs weitere Wochen benötigt. Die Spielzeit soll voraussichtlich Anfang Oktober 2023 beginnen. Die Bühnen seien in engem Austausch mit den anderen Nutzern des Opernhauses, sagt Daniel Siekhaus: „Die Spielpläne werden entsprechend abgestimmt.“ Eine weitere Etappe der Baumaßnahme folgt in der Spielzeitpause 2024, dann reichen die sechs Wochen aber aus.
Zunächst war eine kürzere Bauzeit geplant, das funktioniert allerdings aufgrund von Arbeitsschutzvorgaben nicht. Um gleichzeitig an Unter- und Obermaschinerie arbeiten zu dürfen, bräuchte es eine räumliche Trennung, die zu hohe zusätzliche Kosten verursachen würde.
Modernisierung statt nur eine Reparatur
„Natürlich ist es schade, dass die Wochen der Spielzeit verloren gehen“, sagt Rolf Jürgen Köster (CDU), Vorsitzender des Kulturausschusses. „Aber wir sind froh, dass die Bühnentechnik nicht nur auf den Status vor dem Hochwasser wiederhergestellt wird.“ Die Politiker hatten Angst, dass die Kosten für die Reparatur so hoch sind, dass auf die Modernisierung verzichtet werden könnte. Marcel Gabriel-Simon von Grünen sagt: „Es ist ein Wermutstropfen, dass es länger dauert, aber wir sind froh, dass es losgeht und die Funktionsfähigkeit unserer guten Stube wiederhergestellt wird.“
Im November 2021 hat der Rat bereits im Grundsatz beschlossen, dass die Hochwasserschäden behoben werden. Damals wurde mit Gesamtkosten von rund 10 Millionen Euro gerechnet. Im Dezember wurde ein Planungsbüro beauftragt, das im April einen Bericht mit Kostenberechnung vorgelegt hat. Demnach liegen die Gesamtkosten bei 6,24 Millionen Euro. Für die Finanzierung erhält die Stadt Förderung von Land und Bund in Höhe von bis zu 3,4 Millionen beziehungsweise mindestens 1 Million Euro. Im städtischen Haushaltsentwurf ist ein Eigenanteil von 3,3 Millionen Euro vorgesehen, der aber noch politisch beschlossen werden muss.
Zwei Millionen Liter flossen in einer Nacht in das Gebäude
Beim Hochwasser in der Nacht auf den 15. Juli 2021 sind im Opernhaus große Schäden an der Bühnen- und Haustechnik entstanden. Ins Tiefgeschoss sind schätzungsweise zwei Millionen Liter Wasser geflossen – ungefähr so viel, wie in ein olympisches Schwimmbecken passt. An der Bühnenmaschinerie sind erhebliche irreparable Schäden entstanden. Der Spielbetrieb musste eingeschränkt werden.
Im ersten geplanten Bauabschnitt wird die Untermaschinerie wieder betriebsfähig gemacht, außerdem geht es um präventive Maßnahmen für zukünftiges Hochwasser oder Starkregen. Im zweiten Bauabschnitt geht es um die abschließende Modernisierung der Bühnentechnik, bei der Obermaschinerie, den Maschinenzügen und der Audio- und Videotechnik.