Historische Schwebebahn
Neue Räder für den Kaiserwagen sind da
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Wuppertal. Die neuen Speichenräder des Kaiserwagens vermitteln bereits einen Eindruck davon, wie sie sich künftig auf der Schiene drehen werden. Damit ist ein weiterer Schritt in der Generalüberholung des historischen Zugs getan.
Von Katharina Rüth
Im Frühjahr 2023 soll er wieder seine Runden drehen. Seit die Schwebebahn im November 2018 ihre große Pause einlegte, ist auch der Kaiserwagen in der Werkstatt. Denn die historischen Wagen sollen künftig genauso wie die aktuellen hellblauen Wagen mit einem elektronischen Betriebssystem fahren, brauchen daher ein neues technisches Innenleben.
Diese Umbauten nutzen die Stadtwerke zu einer grundsätzlichen Überholung des alten Zuges. Dafür werden jetzt erstmals seit Inbetriebnahme die Räder erneuert. Gegossen wurden sie bei der Böhmer Gusstechnik GmbH & Co. KG in Witten. Weil es von den Originalrädern keine Konstruktionszeichnung gab, wurden die alten Räder zunächst eingescannt, dann wurde eine Negativform aus Holz gefertigt, die dann Vorlage für die Gussform war. Für künftige Generationen wird es jetzt aber eine Anleitung zum Räderbau geben. Knapp 400 Kilogramm schwer sind die Stahlräder.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für die mechanische Montage der Fahrwerke inklusive der Räder und der Neuteile, die dann ab dem Frühjahr vorgenommen werden soll. „Voraussichtlich ab Juni werden wir die beiden Wagenteile nacheinander zusammenfügen“, kündigt Stadtwerke-Sprecher Holger Stephan an. Von einer „Hochzeit“ der Wagenkästen und Drehgestellen spricht man bei den Stadtwerken. Anschließend werden die Fahrzeuge „eingegleist“. „Der Vorgang wird insgesamt mehrere Monate dauern, da die Schwerpunktlagen der Wagenteile gegebenenfalls neu eingestellt werden müssen“, erklärte Holger Stephan. Im Sommer sollen auch die Komponenten des Zugsicherungssystems in Betrieb genommen werden. Dabei werden die ersten Testfahrten durchgeführt – dann werden die Wuppertaler ihren Kaiserwagen wieder sehen können.
„Ab Juni werden wir die beiden Wagenteile zusammenfügen.“
Ab Herbst beginnt die Arbeit an den Unterlagen für den Antrag zur Inbetriebnahmen. Hersteller und Gutachter müssen dafür zahlreiche Nachweise erstellen, die sie bei der Technischen Aufsichtsbehörde einreichen müssen. Der gesamte Inbetriebnahmeprozess dauert nach Einschätzung der Stadtwerke voraussichtlich mehrere Monate bis zum Frühjahr 2023. Dann sollen auch die Schulungen des Fahrpersonals abgeschlossen sein. Die Fahrer müssen unter anderem die Bedienung mit dem neuen Betriebssystem lernen.