Grüner Zoo
Mit Pinguinen durchs Becken schwimmen
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Wuppertal. Virtuell im Gehege: Ein Besuch im Wuppertaler Zoo.
Von Christian Töller
Lust darauf, ins Wasserbecken der Pinguine einzutauchen? Oder hautnah bei der Fütterung der Löwen dabei zu sein? Oder den Flamingos beim Schlucken zu helfen, indem man ihnen über den Hals streicht? All das und noch mehr ist nun im Grünen Zoo Wuppertal möglich – und zwar in der virtuellen Realität.
Ab sofort können die Besucherinnen und Besucher des Zoos mit der Anwendung smart.zoo einen Blick hinter die Kulissen werfen und virtuell in die Welt der Löwen, Elefanten, Pinguine, Pudus und der Vögel der Freigflugvoliere Aralandia eintauchen. Entwickelt hat die Anwendung das Modellprojekt Smart City Wuppertal in Kooperation mit dem Zoo.
Die Funktionsweise ist einfach: Über einen QR-Code kann smart.zoo kostenfrei auf das eigene Smartphone geladen werden. Für vier Euro gibt es an der Zookasse und in der Zoo-Truhe eine virtuelle Brille aus Pappe (Virtual Reality Cardboard). Das eigene Smartphone mit der aufgerufenen smart.zoo-Anwendung wird dann einfach in die Box geschoben und los geht es. Man kann smart.zoo auch ohne die Box nutzen, dann jedoch ohne 3D-Effekt.
„Die App ist nicht nur im Zoo nutzbar, sondern auch bei sich zu Hause“, betont Zoodirektor Arne Lawrenz. Er bedankte sich bei der Vorstellung der neuen Anwendung bei der Stadt dafür, „dass sie mit dem Projekt Smart City den Zoo ausgewählt“ hat. Die Anwendung geht über das reine Betrachten hinaus. „Die App hat ganz tolle Vorteile“, so Lawrenz. „Mit ihr können wir auf die neuen Aufgaben des Zoos hinweisen, insbesondere auf den Artenschutz. Die virtuelle Realität ist ein weiteres Vehikel, unsere Botschaften zu vermitteln.“
Die neue App ist ein„Bullauge in die Natur“
So treffen die Nutzer von smart.zoo beim Besuch von Aralandia nicht nur auf Aras und Flamingos, sondern auch auf den Zoodirektor, der über den Zweck und die Geschichte der Voliere berichtet. Beim virtuellen Besuch der Löwen und Pudus erzählt die stellvertretende Zoodirektorin Silja Herberg Wissenswertes zur Fütterung und zum Lebensraum der Tiere. „Die App ist ein Bullauge in die Natur“, sagt Lawrenz. So bekommt der Nutzer Hintergrundinformationen über Zuchtprogramme, Ernährung, Sozialverhalten und das Leben der Tiere in der Wildnis. Und wer Lust hat, kann auch an einem Quiz über das Gelernte teilnehmen.
„Der Nutzen der App besteht aus drei Teilen“, erklärt Projektleiter Ole Rupperath. „Sie ermöglicht digitales Lernen und bietet Einblicke in die Tiergehege und in den Artenschutz.“ Die App liefert 360-Grad-Aufnahmen aus den Gehegen. Neben den Boxen fürs Smartphone gibt es auch insgesamt 30 VR-Brillen, die jedoch nur für geführte Gruppen gedacht sind. Diese VR-Touren sind derzeit noch in Planung, so Rupperath.
Als ein „großartiges Projekt“ bezeichnet der zuständige Dezernent Matthias Nocke die neue Anwendung. „Es ist ein kleiner Quantensprung. Wir erleben den Zoo nicht nur in der Realität, sondern wir erleben den Zoo in ganz ungeahnten Dimensionen.“ Einen weiteren Vorteil von smart.zoo nennt Arne Lawrenz. „Es kann vorkommen, dass die Besucher zum Beispiel die Löwen nicht sehen, wenn diese sich nicht zeigen. Über die App können die Besucher die Löwen und die anderen Tiere nun jederzeit sehen.“ Die virtuelle Realität sei eine Ergänzung zur naturnahen Haltung im Zoo.
Die Anwendung kann als browserbasierte Web-VR und als App auf dem Smartphone genutzt werden. Lawrenz kündigte an, dass man die Anwendung weiter entwickeln und aktualisieren werde.