Staatsanwaltschaft
Missbrauchskomplex: Mann begeht keine Taten in Wermelskirchen
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Dem 44-Jährigen wird sexueller Missbrauch in zwölf Fällen vorgeworfen - unter anderem im Tierpark Berlin. Er sitzt seit Dezember in Untersuchungshaft.
Wermelskirchen. Der 44-Jährige, der im Zentrum der brutalen Missbrauchsfälle steht, soll nach bisherigem Ermittlungsstand keine Taten in Wermelskirchen verübt haben. „Die Taten, die ihm im Haftbefehl zur Last gelegt werden, haben sich nicht in Wermelskirchen ereignet“, sagt Oberstaatsanwalt Dr. Ulrich Bremer auf Nachfrage. Er nannte als mögliche Orte „Köln und Umland“. Aus seinem Wohnhaus in Wermelskirchen habe er lediglich mit anderen Pädophilen gechattet. Seine Ehefrau gelte weiterhin als Zeugin.
Bürgermeisterin Marion Lück, die seit der Festnahme des Mannes im Dezember mit Innenminister Herbert Reul in Kontakt steht, ergänzt: „Letztlich ist der geständige Täter vor einem Jahr nach Wermelskirchen gezogen. Das ist die einzige Verbindung.“ Reul habe ihr gegenüber erklärt, dass es in Wermelskirchen keine Pädophilen-Zelle gebe. tei
Wermelskirchener soll Kind in Berliner Tierpark missbraucht haben
Wermelskirchen. Der mutmaßliche Missbrauchstäter aus Wermelskirchen soll sich im Berliner Tierpark an einem Kind vergangen haben. Die Tat sei «Gegenstand des Verfahrens», sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Über einen Chat-Partner aus Berlin waren die Ermittler auf den Hauptverdächtigen im Komplex Wermelskirchen gestoßen.
Nach Informationen des «Spiegel» soll dieser Mann dem Wermelskirchener zu einem Treffen im Tierpark einen siebenjährigen behinderten Jungen mitgebracht und ihn dem 44-Jährigen zum Missbrauch überlassen haben.
Der 28-jährige Berliner war Anfang Mai zu zwölf Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden, weil er als Kinderbegleiter und Babysitter 26 kleine Jungen missbraucht hat.
Dem 44-jährigen Wermelskirchener wird bislang der Missbrauch von zwölf Kindern vorgeworfen. Die Ermittler schließen aber nicht aus, dass sich die Zahl in seinem Fall noch erhöht, weil bislang erst zehn Prozent der sichergestellten Daten ausgewertet werden konnten. dpa