Düsseldorf will Wohnform auf „Restflächen“.
Von Alexander Schulte
Düsseldorf. Erstmals in Deutschland bekannt wurden „Tiny Houses“ (zu Deutsch: winzige Häuser) in der Fernsehsendung „Löwenzahn“ mit Peter Lustig in Form eines ausgebauten Bauwaggons. In Amerika ist in den vergangenen Jahren eine Bewegung entstanden, die generell eine Selbstbeschränkung des Wohnraumes propagiert, eines Gesundschrumpfens, das nicht mehr so sehr auf mangelndem Geld beruht, als auf einer bewussten Haltung des „Weniger ist mehr“.
Die Düsseldorfer CDU kann sich Mini-Häuser mit Wohnflächen zwischen 15 und 70 Quadratmetern auch in Düsseldorf vorstellen, insbesondere als temporären Baustein zu preiswertem Wohnraum etwa für Studenten oder Auszubildende, und fragte jüngst im dortigen Wohnungsausschuss, wie denn die Stadtspitze zu den „Tiny-Häusern“ steht.
In Frage kommen eigentlich nur „Rest-Grundstücke“
Wohnungsdezernent Christian Zaum betonte zwar, dass man innovativen Wohnkonzepten generell positiv begegne, zudem seien solche Kleinhäuser eine willkommene Alternative zum Wohntrend mit ständig steigendem Flächenanspruch pro Person. „Allerdings sind Mikro-Häuser im deutschen Baurecht nicht eigens definiert, sie unterliegen den gleichen Bedingungen wie „normale“ Häuser.“ Und deshalb sei es einfach effizienter, Tiny-Häuser mit ihrer meist eingeschossigen Bauweise nicht auf Flächen zu planen, auf denen auch der normale Geschosswohnungsbau mit vielen Wohneinheiten möglich wäre, erklärte der Dezernent.
Heißt: In Frage kommen sie im Grunde nur auf „Restgrundstücken“, Brachen oder Interimsflächen. Geprüft wird in diesem Zusammenhang in der Landeshauptstadt ein Areal Am Mühlenberg in Heerdt.
Politisch wurde im Wohnungsausschuss aber auch Skepsis zu den Mini-Häusern laut. Die Grünen fragten zum Beispiel, ob es sich hier um eine „neue Laune der Wohnraumdiskussion“ handele.
Für die Linke warnte Fraktionssprecher Lutz Pfundner davor, solche Mini-Häuser als Notunterkünfte einzuführen für Mieter, die sich ihre Wohnung nach einer Modernisierung nicht mehr leisten könne: „Das kommt für uns nicht in Frage.“