Bühne

Kein Jahr nach der Eröffnung: Das Kammerspielchen schließt

Das Privattheater Kammerspielchen verlässt Barmen nach einem Jahr.
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Das Privattheater Kammerspielchen verlässt Barmen nach einem Jahr.

Wuppertal. Betreiber Ernst-Werner Quambusch sieht am Wuppertaler Standort Parkplatznot.

Von Martin Hagemeyer

Es „nur ein Gastspiel“ zu nennen, das würde nicht ganz passen. Doch klar ist: Das Privattheater Kammerspielchen schließt den Wuppertaler Standort an der Rödiger Straße – kein Jahr nach der Eröffnung. Parkplatzprobleme sind es, die Betreiber Ernst-Werner Quambusch als Grund nennt. Genauer: städtische Vorgaben zum Parkangebot am Haus und damit verbundene Kosten, die für ihn zu stark zu Buche schlagen würden.

Veranstalter wie das Barmer Privattheater müssen Parkraum vorhalten, und zwar in einer bestimmten Relation zur möglichen Besucherzahl. 20 Zuschauer war diese potenzielle Auslastung, von der die Stadt vor der Mitte 2022 erfolgten Eröffnung ausging und für die sie eine Baugenehmigung erteilte. Zwei Plätze musste Quambusch dafür stellen und tat es.

Richtet ein Betrieb „seine“ Parkplätze auf öffentlichen Flächen ein, wird das Wort „seine“ quasi zum Knackpunkt. Die Plätze würden für Gäste des Hauses bereitstehen, obwohl sie städtisches Eigentum sind. Quambusch hätte dann eine Ablösesumme bezahlen müssen, gehört hätten diese weiteren Plätze ihm dadurch nicht. Der Pflicht zum adäquaten Parkangebot aber tut solch ein Schritt Genüge; nötig wird er, wenn man mit mehr Zuschauern rechnet oder auch wenn die schon gestellten (hier die besagten zwei) Plätze wegfallen.

Solinger Standort ist nicht betroffen

Quambusch ist ein Mann mit viel Erfahrung in Theater und auch Film. Sein Theater-Standort in Solingen-Gräfrath ist beständig. Auch speziell in Wuppertal (die Stücke laufen in beiden Städten) ist er seit längerem mit eigenen Bühnen präsent, weswegen das Wort Gastspiel allenfalls für die Rödiger Straße gilt: Ein „Kammerspielchen Wuppertal“ gab es früher schon an anderen Stellen.

Ist das Parkplatz-Geld der Grund fürs Aus? Darauf angesprochen konstatiert Felicitas Elsner vom städtischen Ressort Baurecht: „Das sagt Herr Quambusch.“ Demnach gab es nicht etwa neue städtische Vorgaben. Elsner: „Bei mehr Publikumsverkehr ist die Frage nach dem Parkraum neu zu stellen.“ Soweit die ursprünglich benannte Besucherzahl von 20 Zuschauern weiter gilt, besteht also kein Handlungsbedarf – was freilich wenig sein mag. Fazit: Offenbar hielt der Theaterchef, der auf eine Anfrage nicht antwortete, neue Parkflächen für nötig und befand die Kosten für nicht stemmbar.

Mit dem Standort in der Rödiger Straße findet sich das Theater unauffällig in einer engen Wohngegend. Freilich: Dort ist nicht viel Platz, gerade für externe Gäste mit Autos.

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