Zum Geburtstag strahlt die Uni
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WUPPERTAL Die Bergische Universität macht sich und dem Standort ein Jubiläumsgeschenk: Lichtkunst für die „Burg der Wissenschaft“.
Von Andreas Boller
Auf die Ausstrahlung kommt es an: Die Gebäudetürme des Campus Grifflenberg sind unten in der Stadt von vielen Punkten aus ganz oder zumindest in Teilen zu sehen. Ab dem 22. Oktober soll der Blick hinauf zur „Burg der Wissenschaft“ in den Abendstunden besonders lohnenswert sein, denn der Universität wird zu ihrem 40. Geburtstag ein spektakuläres Geschenk gemacht: das Lichtkunstprojekt Metalicht.
Bergische Universität will das Geschenk mit der Stadt teilen
„Dieses Geschenk wollen wir mit der Stadt teilen“, sagt Uni-Rektor Porf. Dr. Lambert T. Koch, der sich erhofft, dass die auf Dauer angelegte Lichtprojektion die Bergische Universität noch stärker in das Bewusstsein aller Wuppertaler rückt. Die Signalwirkung der leuchtenden Uni-Türme soll aber weit über die Wuppertaler Grenzen hinaus gehen und zudem die ungebrochene Ausstrahlung einer Großstadt demonstrieren, die in Krisenzeiten häufig als Beispiel für kommunale Notlagen herhalten muss.
Drei Windräder auf dem Campus liefern die nötige Energie
Das Konzept für das 950 000 Euro teure Kunstprojekt, das von den Sponsoren Jackstädt-Stiftung, Firma Vorwerk & Co. KG, Firma K.A. Schmersal GmbH sowie der Wuppertaler Stadtsparkasse komplett finanziert wird, stammt von Mischa Kuball, Professor an der Kölner Kunsthochschule für Medien.
FÖRDERMITTEL BUND Einen Bescheid über 8 Millionen Euro Fördermittel hat Thomas Rachel, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, gestern in Wuppertal übergeben. Damit soll die Uni in den nächsten fünf Jahren ihr Konzept zur Schaffung besserer Studienbediungen für Erstsemester realisieren können. Aufstockung auf 16 Millionen Euro für zehn Jahre möglich. Die Lichtinstallation wird pro Jahr soviel Strom benötigen wie rund 10 Haushalte. Dieser Strom soll von einer noch zu errichtenden Windkraftanlage auf dem Campus Grifflenberg produziert werden. Drei innovative Windräder, die von der GDF Suez Energie Deutschland finanziert werden, sollen die dem Bedarf entsprechende Energie ins Netz einspeisen.
Für das technische Know-how beim Betrieb der Anlage werden die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) sorgen. „Steuermittel werden für das Lichtobjekt nicht verwendet“, betont Koch.
Lichtleisten können 6000 verschiedene Muster erzeugen
Bis zum Beginn der dunklen Jahreszeit werden auf dem Grifflenberg nicht nur die drei Windräder gebaut, sondern es werden auch 900 Meter Lichtleisten an den Gebäudetürmen verlegt. Fassadenkletterer sind dafür bereits in luftigen Höhen im Einsatz. Nach Auskunft von Mischa Kuball, der Erfahrungen bei vergleichbaren Beleuchtungsaktionen gesammelt hat, werden alle Aspekte des Umweltschutzes und Artenschutzes berücksichtigt. Da 6000 verschiedene Lichtmuster programmiert werden können, finde ein ständiger Wandel des Bildes statt – nicht im Disco-Rhythmus, sondern für den Betrachter fast unmerklich.
Am 22. Oktober wird die Spannung jedenfalls riesig sein. Zumal es eine Vorgeschichte in Wuppertal gibt: Die Beleuchtung der Schwebebahn hatte vor Jahren große Erwartung geweckt, aber diese nicht erfüllen können.