Mobilität
Fahrgäste spüren, dass die Schwebebahn wieder Tempo 60 fährt
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Wuppertal. Auf manchen Streckenabschnitten sind noch 30 Stundenkilometer geboten.
Von Alina Komorek
Die Schwebebahn ist wieder schneller unterwegs: Seit Montag dürfen die Wagen streckenweise wieder mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde fahren. Merken die Fahrgäste, dass die Schwebebahn ein wenig schneller unterwegs ist als noch am Sonntag?
Beim Test stellt sich heraus: An manchen Stellen gibt der Fahrer schon ordentlich Gas. Dadurch wird die Fahrt etwas ruckeliger, zwischen der Sonnborner Straße und Hammerstein ist die Fahrt in Richtung Vohwinkel besonders schnell. Besonders deutlich wird das dann an der Endhaltestelle in Vohwinkel, an der es um eine enge Kurve in die Stationshalle geht, für die die Bahn abbremst. Dann fällt der Unterschied zum wieder erhöhten Tempo noch mehr auf.
Zwischen der Pestalozzistraße und dem Westende allerdings fährt die Schwebebahn ruhig, langsam fast: Schließlich berührte im Mai 2017 auf eben diesem Streckenabschnitt in einer Kurve ein Wagen bei der Fahrt leicht das Gerüst. Verletzt wurde damals niemand, allerdings wurde der Wagen leicht beschädigt. Und Konsequenzen folgten: Der Hersteller in der spanischen Stadt Valencia ging auf Fehlersuche, die alten Bahnen wurden nicht von den Gleisen genommen, und vor allem wurde das Tempo auf 40 Kilometer pro Stunden gedrosselt, auf manchen Strecken (wie auf der Strecke mit der Panne) wurde das Tempo sogar noch weiter reduziert.
Der Takt wird durch mehr Tempo nur minimal erhöht
Das Ergebnis laut den Stadtwerken: Ursache des Gerüstkontakts war eine „Verkettung von unglücklichen Umständen und verschiedenen extremen Fahrweisen“. Erst mit den neuen himmelblauen Wagen wurde ein Tempo von 60 Stundenkilometern überhaupt möglich.
Die meisten Fahrgäste merken zwar, dass die Schwebebahn ein kleines bisschen schneller ist als in den vergangenen Wochen und freuen sich auch, nun ein kleines bisschen früher ihr Ziel zu erreichen als noch am Sonntag – doch manche vermuten gleichzeitig auch eine höhere Anfälligkeit für Störungen. Sie hoffen, dass es durch Tempo 60 nicht häufiger zu Ausfällen oder Verzögerungen kommt.
Alisa Szalski, die mit zwei kleinen Jungen in Vohwinkel eingestiegen ist, erklärt zur wieder erhöhten Geschwindigkeit: „Streckenweise merkt man das definitiv.“ Sicher fühle sie sich „nur bedingt“: „Für meine Verhältnisse ist das zu schnell.“ Insgesamt dürfen nun auf etwa einem Drittel der insgesamt 13 Kilometer langen Strecke durchs Tal wieder 60 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Der Takt, in dem die Wagen verkehren, wird durch die wieder erhöhte Geschwindigkeit allerdings nur minimal erhöht: Statt alle 3 Minuten und 50 Sekunden wird nun mit 3 Minuten und 40 Sekunden der Abstand ein klein wenig verkürzt.