Prominente Notärztin

Doc Caro stellt ihr Buch vor: „Wir alle können Helden sein“

Doc Caro, Deutschlands prominenteste Notärztin, machte mit ihrer Lesetour in Wuppertal Station.
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Doc Caro, Deutschlands prominenteste Notärztin, machte mit ihrer Lesetour in Wuppertal Station.

Wuppertal. Notärztin Carola Holzner, besser bekannt als Doc Caro, stellte in Wuppertal ihr Buch vor.

Von Selina Hunze

Mit einem Defibrillator in der Hand betritt Carola Holzner, besser bekannt als Doc Caro, am Donnerstagabend die Bühne bei der AOK in Elberfeld. „Keine Sorge, den habe ich nur zur Sicherheit dabei. Bei der einen oder anderen Lesung sind schon die Leute umgefallen“, erklärt Holzner und bringt die Zuschauer schon in den ersten Minuten zum Lachen.

Erste-Hilfe und Notarzteinsätze – genau darum geht es in ihrem Buch „Keine halben Sachen“, welches im Oktober erschienen ist. Holzner möchte auf ihrer Lesetour nicht nur aus ihrem Buch vorlesen, sondern vor allem das Publikum informieren. So werden Fragen wie – Was ist ein Notfall? Wo rufe ich wann an? Wie habe ich mich im Notfall zu verhalten? – geklärt. Die AOK Rheinland/Hamburg veranstaltet die Tour.

Zuhörer dürfen am Ende die Herzrhythmusmassage üben

Die Lesung begann mit einem Quiz zum Thema „Ich bin krank! Was nun?“. In verschiedenen Szenarien wurden die Zuschauer gefragt, wann sie sich wo melden sollten. Fühlt man sich krank und der Hausarzt hat geöffnet, so solle man dorthin gehen. Wenn der Hausarzt geschlossen hat, hilft der Patientenservice unter der Nummer 116 117 aus. Der Notruf solle nur bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie plötzlicher Atemnot, hohem Fieber oder Anzeichen für einen Schlaganfall getätigt werden.

Die Wichtigkeit, diesen Unterschied zu erkennen und die Situation richtig einzuschätzen, erläutert Holzner in dem Kapitel „Hallo, ich bin ein Notfall“. Es geht um einen Herrn, der den Notruf mit dem Vorwand, er habe Brustschmerzen, gewählt hat. Mit Blaulicht sind Holzner und ihr Team losgefahren. Am Ziel angekommen, saß der Patient mit gepackten Koffern und einer Zigarette am Straßenrand – offensichtlich keine lebensbedrohliche Situation. Es stellte sich heraus, dass er von seinem Hausarzt eine Einweisung in die Kardiologie bekommen hat. Dass der Krankenwagen dafür nicht zuständig sei und durch den Zwischenfall wertvolle Zeit verlor, lag auf der Hand.

„Viele handeln, ohne sich Gedanken zu machen, oder wissen es einfach nicht besser“, fasst Holzner zusammen. Im Notfall zählt jede Sekunde. In der Zwischenzeit konnte einem richtigen Notfall nicht geholfen werden. Ihr Appell lautet: „Hört auf euren Körper und eure Intuition.“

Dass man auch schon Leben retten kann, bevor der Krankenwagen eintrifft, beweist das von Holzner genannte „Wunder von Wittlich“. Die wahre Geschichte handelt von Karl-Heinz, der mit einem Herzkreislaufstillstand im Autohaus zusammengebrochen war und nach etwa einer Stunde Wiederbelebung hauptsächlich dank der reibungslosen Ersten Hilfe aller Anwesenden ohne bleibende Schäden davonkam. „Karl-Heinz ist das personifizierte Beispiel: Jeder kann Leben retten, wenn man beherzt eingreift“, ist sich Holzner sicher. „Er hat überlebt, weil alle wussten, was zu tun ist,“ plädiert sie an ihre Zuhörer.

Deswegen standen nach der Lesung zwei Puppen bereit, an denen jeder aktiv die Herzrhythmusmassage üben konnte. Der einzige Fehler, hebt Holzner hervor, sei nichts zu tun. Die Ärztin ermuntert ihre Zuhörer: „Wir alle können Helden sein und Leben retten.“

Hintergrund

Wenn kein akuter Notfall vorliegt und der Hausarzt geschlossen hat, steht der Patientenservice unter der Telefonnummer 116 117 zur Verfügung. Der ist kostenfrei und immer erreichbar. Experten erklären, was zu tun ist und an wen man sich wenden sollte. Das kann je nach Anliegen eine Notdienstpraxis oder die Notaufnahme eines Krankenhauses sein.

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