Fernwärmeleitungen
Baustellen: Die Kommunikation soll besser werden
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Wuppertal. Die Verlegung der Fernwärmeleitungen der WSW zieht sich ins Jahr 2034.
Von Bernhard Romanowski
In der Elberfelder City liegen Freude und Leid nahe beieinander: Die Archäologen freuen sich, weil sie Funde gemacht haben, die zu neuen Erkenntnissen über die Historie des Gebiets führen. Bei der Stadtverwaltung und den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) werden diese Funde aber eher mit einem weinenden Auge beäugt – bedeuten sie doch eine deutliche Verlängerung der Bauzeit. Zumal Händler und Gastronomen schon mehrfach ihren Frust über die Baustellen kundgetan haben, weil die Innenstadt für ihre Kunden zu einer Art Hindernislauf geworden ist. Stadt, Stadtwerke, Politiker und Unternehmer haben sich deshalb zu einer Art Krisensitzung in Form einer Innenstadtkonferenz Elberfeld versammelt und mehrere Sofortmaßnahmen beschlossen.
Mehr Infos vor Ort und im Internet wurden versprochen
Dazu gehört: Ein „Kümmerer“ soll in einem leer stehenden Ladenlokal vor Ort Ansprechpartner sein, um möglichst schnell Baustellenprobleme für Geschäftsleute lösen zu können. Außerdem will die Stadt einen Projektsteuerer suchen, der die Koordination der Bauarbeiten übernimmt und sie auch öffentlich kommuniziert. Elberfeld soll ein Innenstadt-Management bekommen, vergleichbar zum Büro „Barmen urban“, teilt die Stadtverwaltung mit.
Überhaupt wollen die Stadtwerke ihren Kontakt zur Öffentlichkeit an dieser Stelle ausbauen, nachdem es von verschiedenen Seiten Kritik an der Informationspolitik gegeben hat. „Präsenz vor Ort“, lautet das Stichwort: Eine kurzfristige Ansprechbarkeit mit aktuellen Informationen durch die WSW und die Stadtverwaltung vor Ort soll gewährleistet werden. Hier ist an Sprechzeiten in einem Ladenlokal oder Informationsmobil angedacht. Die Verwaltung klärt nun kurzfristig die Verfügbarkeit eines Ladenlokals und stimmt die Besetzung und Öffnungszeiten intern ab.
Im Internet soll sich ebenfalls mehr dazu abspielen. Die Baustelleninfos sollen dort gebündelt zugänglich gemacht werden. Die Homepage www.unser-elberfeld.de wird dabei als zentrale Informationsplattform dienen. Von einer „intensiven Bespielung“ ist hier die Rede. Die Stadtverwaltung hat bei der Innenstadtkonferenz außerdem zugesagt, einen regelmäßigen Austausch aller Akteure zu organisieren. Der Sachstand des Elberfelder Projekts soll demzufolge als regelmäßiger Punkt in der Pressekonferenz des Oberbürgermeisters Erwähnung finden.
Auch die Bildung von Arbeitsgruppen war ein Thema der Konferenz. Erste Vorschläge lauten so, dass eine AG Baustellenkommunikation, eine AG Immobilien/Neue Nutzungen sowie eine AG Marketing & Events eingerichtet werden, an denen jeweils Vertreter der WSW, der Innenstadtkoordination und vom Wuppertal Marketing teilnehmen. Darüber hinaus sind die Einführung eines Wuppertal weiten Gutscheinsystems und ein Gründungswettbewerb zur Belebung von Leerständen geplant, um die Elberfelder Innenstadt attraktiver zu machen.
Der Ausbau der Fernwärme sei ein wichtiges Projekt für den Klimaschutz, Archäologen erforschen die Geschichte Elberfelds: „Das sind Dinge, nicht man inszenieren kann, statt nur zu lamentieren.“ So bewertet der Elberfelder Bezirksbürgermeister Thomas Kring (SPD) den Status quo. Die Innenstadtkonferenz hielt er für ohnehin längst überfällig. Untätiges Beweinen der Situation bringe nichts, erklärte Thomas Kring zuletzt gegenüber unserer Zeitung. Es gehe auch darum, ein starkes Signal an mögliche Investoren auszusenden, dass sich die Verantwortlichen sehr bewusst mit der Innenstadtentwicklung auseinandersetzen. „Es geht darum, Perspektiven aufzuzeigen“, so der Bezirksbürgermeister.