Neues Rathaus
Bahndirektion kostet Wuppertal pro Jahr 160.000 Euro mehr
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Verwaltung legt dem Finanzausschuss neue Zahlen für das Rathaus Döppersberg vor.
Von Lothar Leuschen
Wuppertal. Das neue Rathaus in der Bundesbahndirektion am Döppersberg soll gegenüber den aktuellen Standorten der Stadtverwaltung für Mehrkosten von 160 000 Euro pro Jahr sorgen. Das sagte Stadtkämmerer Johannes Slawig (CDU) der Redaktion. Demnach entstehen Wuppertal über den angepeilten Mietzeitraum von 30 Jahren zusätzliche Ausgaben von insgesamt 4,8 Millionen Euro.
So steht es auch in der Beratungsvorlage, die dem Wuppertaler Finanzausschuss am kommenden Dienstag und dem Stadtrat am 5. April vorgelegt wird. Die Drucksache umfasst 250 Seiten. „Und sie ist für die Mandatsträger natürlich nirgendwo geschwärzt“, sagt Slawig. In der ersten Version der Vorlage waren Zahlenkolonnen nicht lesbar und es fehlten dem Stadtrat wichtige grundsätzliche Angaben. Deshalb passierte der Antrag der Stadtverwaltung die politische Hürde vor wenigen Wochen nicht. Das soll nun anders werden. Tatsächlich enthält die neue Drucksache Informationen, die den Politikern fehlten. Sie liegt der Redaktion vor. Bei der Kritik ging es vor allem um die Mietnebenkosten, die im Hinblick auf die energetische Sanierung des weit mehr als 100 Jahre alten Gebäudes ein beträchtlicher Posten sein können.
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Für die Miete bleibt es bei den bekannten 13,30 Euro brutto. Da die Stadt Mehrwertsteuer verrechnen kann, ergibt sich ein Mietpreis von 10,77 Euro. „Das ist im Vergleich noch in Ordnung, aber für Wuppertal schon an der oberen Grenze“, räumt Slawig ein. Bei diesem Wert bleibt es freilich nicht. Per Vertrag ist eine Anhebung in Höhe der allgemeinen Preissteigerung vorgesehen. Die Stadtverwaltung hat die Vorlage zum Antrag auf Genehmigung des Mietvertrages mit dem Eigentümer der Immobilie, der Wülfrather Clees-Gruppe, grundsätzlich bearbeitet. Die Gutachten des städtischen Gebäudemanagements und des Stuttgarter Beratungsbüros Drees und Sommer vergleichbar gemacht. Dadurch sollen belastbare Zahlenwerke entstanden sein.
Jobcenter am Neumarkt soll aufgegeben werden
Die Drucksache weist nun über einen Zeitraum von 30 Jahren Gesamtmehrkosten von 4,8 Millionen Euro aus. Der Wert wurde unter der Annahme ermittelt, dass in die heute bestehenden Standorte in den nächsten Jahrzehnten auch investiert werden müsste. Im Einzelnen geht es dabei vor allem um das Gebäude Steinweg in Barmen, wo heute das Einwohnermeldeamt untergebracht ist. Die angemieteten Flächen für das Straßenverkehrsamt an der Müngstener Straße und das Jobcenter am Neumarkt sollen aufgegeben werden. Für das Verwaltungsgebäude Alexanderstraße in Elberfeld peilt der Kämmerer den Verkauf an. Dort ist derzeit unter anderem das Schulamt untergebracht.
Das Haus ist in den vergangenen Jahren aufwendig saniert worden. Sollte der Rat dem Mietvertrag am 5. April zustimmen, dann ist der Umzug der Verwaltung sowie der Universität und des Jobcenters für 2025 geplant. Die Stadt Wuppertal hätte dann vier Verwaltungsgebäude. Neben den Rathäusern Barmen und Elberfeld wären das die Bundesbahndirektion und das Gebäude Bergbahn, wo die Abteilung IT untergebracht ist.