Ferien-Klassiker, Teil 27
Ausflug in Wuppertals Grüngürtel lohnt sich
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WUPPERTAL Der Wanderweg führt in gut 100 Kilometern um die Stadt, vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten.
Von Katharina Rüth
Manfred Budschun vom Sauerländischen Gebirgsverein fallen beim Wandern im Vohwinkler Wald einige Anekdoten ein: „Dieser Bauernhof hatte mal die größte Schafherde Wuppertals.“ Und, einige Meter weiter: „Hier hat sich mal ein Biobauer versucht.“
Wer mit einem erfahrenen Wanderführer wie ihm unterwegs ist, erfährt eine Menge kleiner Geschichten über die Stadt. Doch auch auf eigene Faust gibt es auf dem Wuppertaler Rundweg viel zu entdecken: herrliche Aussichten, malerische Gehöfte und Zeugen der Vorindustrialisierung. Wer will, kann auf dem 103 Kilometer langen Weg die Stadt umrunden.
Manfred Budschun hat das vor Jahren getan. „Ich glaube, in fünf Etappen.“ Doch der Wanderweg ist auch in kleinen Happen genießbar, ist er doch an zahlreichen Stellen zugänglich. Gekennzeichnete Wanderwege führen aus der Stadt zu dem Rundweg.
„Er wird in diesem Jahr 80 Jahre alt“, erklärt Budschun. „1935 wurde er fertig, kurz nach der Gründung Wuppertals. Man wollte die Menschen damals aus der industrialisierten Stadt in die Natur führen.“
Kirchen, Schlösser, Stauseen und alte Kotten
Es waren die Brüder Arnold im frisch gegründeten Ortsverein des Sauerländischen Gebirgsvereins, die die Wege aussuchten, mit Wald- und Landbesitzern verhandelten, und die Strecke mit dem großen W im Kreis kennzeichneten. Das W im Kreis führt auch heute noch über Berg und Tal, über Bäche und die Wupper, vorbei an alten Hofschaften aus Fachwerk. Die Mitglieder des Sauerländischen Gebirgsvereins achten darauf, dass die Zeichen erkennbar und die Wege begehbar bleiben.
Manfred Budschun schätzt den Rundweg, „weil man sich so den kompletten Grüngürtel von Wuppertal erwandern kann.“ Schließlich sei die Stadt eine der grünsten Großstädte Deutschlands. Und natürlich hätten die Stadt und ihre Umgebung viel Historisches zu bieten. Der Rundkurs führt im Westen vorbei am malerischen Dorf Schöller an der Düssel mit Kirche und einem alten Bergfried sowie dem schicken Schloss Lüntenbeck. Im Osten geht es durch den Ortsteil Beyenburg mit Klosterkirche, Fachwerk-Idyll und Stausee, im Süden vorbei an vielen alten Kotten zum Bergische Straßenbahnmuseum und dem Manuelskotten, in dem heute noch Messer mit Hilfe der Wasserkraft geschliffen werden.
Diese Sehenswürdigkeiten und noch viele weitere lohnen allein schon einen Besuch. Verbunden mit einer Wanderung wird ein Ausflug draus. Und vielleicht eine Ausflugsserie.