25 000 Verstöße im Jahr
Wuppertal hat fast so viele Blitzer wie Berlin
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Wuppertal. An vielen Stellen im Stadtgebiet wird die Geschwindigkeit kontrolliert. Die Blitzer sind nun vollständig automatisiert.
Von Katharina Rüth und Anne Palka
Die Geschwindigkeitsüberwachung der Stadtverwaltung ist jetzt vollständig automatisiert. Zuletzt wurde der Blitzer in der Wittensteinstraße erneuert. In Wuppertal gibt es derzeit 35 fest installierte Anlagen an 24 Standorten zur Geschwindigkeitsüberwachung, einige kontrollieren den Verkehr in beiden Fahrtrichtungen. Zudem können einige gleichzeitig Rotlichtverstöße dokumentieren. Darüber hinaus kontrollieren sowohl die Stadt also auch die Polizei mit mobilen Anlagen. Pro Jahr registriert die Stadt rund 250 000 Verstöße gegen Geschwindigkeitsbeschränkungen.
Einige fest installierte Blitzer werden ausgetauscht, zuletzt auch der Rotlicht-Blitzer vor der „Wicküler City“. Die Anlage an der Kreuzung von B7 und Bendahler Straße „war seit langem defekt“, sagt Stadtsprecher Thomas Eiting. Auch andere Blitzer im Wuppertaler Stadtgebiet, die defekt oder veraltet sind, würden nun erneuert. Neue Standorte kämen nicht hinzu. „Die ‚alten‘ Messsysteme in den Starenkästen werden vom Hersteller nicht mehr gewartet und somit in Zukunft auch nicht mehr neu geeicht.“
Wuppertal ist Blitzer-Hauptstadt
Bei einem Vergleich einer Rechtsanwaltskanzlei von 40 Großstädten wird Wuppertal als Stadt mit der höchsten Blitzerdichte genannt. Dabei wurden unter anderem Daten aus zwei Blitzer-Apps ausgewertet, fest installierte und mobile Anlagen auf die Gesamtlänge aller Straßen der Stadt umgerechnet. Bei den absoluten Zahlen liegt Wuppertal bei der durchschnittlich gemeldeten Zahl der mobilen Blitzer pro Tag (2,7) unter dem Durchschnitt von 3,6. Von den stationären Anlagen hat Wuppertal tatsächlich viele. Mehr haben nur Berlin (36), Stuttgart (40), Hamburg (56) und Köln (59). Essen hat laut dem Ranking nur 4, Duisburg 5 und Krefeld gar keine. „Unsere Analyse zeigt, dass es bundesweit massive Unterschiede gibt, wenn es um Geschwindigkeitskontrollen im Straßenverkehr geht. So werden in Wuppertal – gemessen an der vorhandenen Straßenfläche – 37-mal mehr Blitzer aufgestellt als in Magdeburg”, sagt Rechtsanwalt Alexander Voigt.
Der Vergleich wird jährlich veröffentlicht. Im Vorjahr sagte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind über Wuppertal als Blitzer-Hauptstadt: „Ich habe keine Sorge, dass das ein schlechtes Image bedeutet. Das ist ja einfach nur Ausdruck dessen, dass wir das Risiko minimieren und Anreize setzen, sich regelkonform zu verhalten.“ Die Aufstellung der Blitzer folge klaren Regeln. „Ich finde, das kann einer Stadt nicht schaden.“