Keine Lust auf Verzicht
„Revenge Travel“ & Co.: Mehrheit der Deutschen treibt es 2023 trotz Inflation zu Auslandsreisen
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Die aktuelle Inflation hält Deutsche offenbar nicht davon ab, tollkühne Reisepläne für nächstes Jahr zu schmieden. Ganz im Gegenteil: Die Reiselust ist kaum zu bremsen.
Jeder zehnte Bundesbürger hat laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov bis Ende November nicht geheizt. Die hohen Energiepreise sorgen dafür, dass Verbraucher ihr Thermostat lieber geschlossen halten. Bei einem Punkt wollen Deutsche aber offenbar nicht sparen: dem Reisen. „Der Wille zu Reisen ist da“, sagte auch der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, im Oktober in einer Pressemitteilung. „Ich bin sicher, wenn Geld da ist, wird auch gereist werden und die Deutschen werden auch 2023 ihre Urlaubspläne verwirklichen.“
Urlaub in Deutschland ist out: Reisende wollen wieder verstärkt ins Ausland
Und dem scheint tatsächlich so zu sein: Eine aktuelle Umfrage des Online-Reiseportals Urlaubspiraten zeigt auf, dass sich 70 Prozent der Befragten von den gestiegenen Kosten im Alltag und im Urlaub nicht beeindrucken lassen und weiterhin planen, im nächsten Jahr zu verreisen. Mehr als die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) möchte sogar Fernreiseziele besuchen, obwohl diese auch ohne Inflation teuer sind.
Mit 38 Prozent der Teilnehmer gibt es aber auch einen Anteil an Reisenden, der überlegt, aufgrund der steigenden Preise innerhalb Europas zu bleiben. So halten 62 Prozent der Deutschen Kurzstreckenziele für günstiger als Fernreisen. Um teure Flüge zu vermeiden und einer Covid-Erkrankung zu entgehen, planen 29 Prozent, mit dem Auto zu verreisen und 17 Prozent wählen mit dem Zug eine nachhaltige Alternative. Urlaub im eigenen Land scheint hingegen seinen Reiz verloren zu haben: Lediglich acht Prozent der Befragten wollen mit Hinblick auf die Kostenexplosionen in der Heimat Urlaub machen.
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„Reisen aus Rache“: Deutsche wollen Urlaubspläne der vergangenen Jahre nachholen
Die ungebrochene Reiselust der Deutschen lässt sich laut dem Reiseportal Urlaubspiraten mit zwei Phänomenen erklären: Knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) haben Angst, etwas zu verpassen (FOMO: „fear of missing out“) und möchten daher die Gelegenheit zum Verreisen nicht verstreichen lassen. Die Corona-Maßnahmen wurden in vielen Ländern größtenteils aufgehoben – gleichzeitig haben Krisen und Kriege in den vergangenen Jahren gezeigt, dass Reisepläne sich schnell wieder zerschlagen können. Außerdem macht sich „Revenge Travel“ (dt. „Reisen aus Rache“) bemerkbar: Viele Reisende wollen die Fernreisen nachholen, die sie aufgrund der Corona-Pandemie zwei Jahre lang aufschieben mussten.
Rubriklistenbild: © Fokke Baarssen/Imago