Überfüllung

Massentourismus: Einheimische genervt von respektlosem Verhalten der Touristen

Urlauber nutzen ihre freie Zeit, um fremde Länder und Kulturen kennenzulernen – dabei verhalten sie sich aus Sicht der Einheimischen aber nicht immer angemessen.

Während der Corona-Pandemie haben begehrte Urlaubsregionen unter den fehlenden Einnahmen durch Touristen gelitten. Doch die wiederkehrende Reiselust, die mit dem Ende zahlreicher Restriktionen eingetreten ist, zeigt auch wieder die Schattenseiten der Branche auf – besonders Einheimische, deren Regionen von Massentourismus betroffen sind, sehen ihre geliebte Natur oder Stadt gefährdet. Aber auch respektloses Benehmen von Urlaubern stößt manchen sauer auf. So wurde die anti-touristische Stimmung in vielen Urlaubsdestinationen durch die Pandemie zwar kurzzeitig gestoppt, aber nicht aus der Welt geschafft, wie nun neuseeländische Forscher in einer Studie darlegen. Darin haben sie analysiert, welche Verhaltensweisen von Touristen den Einheimischen besonders auf die Nerven gehen.

Fünf Urlaubstypen, die von Einheimischen nicht gern gesehen sind

In ihrer Studie „Social representations of tourists‘ deviant behaviours: An analysis of Reddit comments“ haben die Tourismuswissenschaftler Ismail Shaheer und Neil Carr sich 2.088 Beiträge auf der Diskussion-Plattform Reddit angesehen. Aus den Kommentaren haben sie die häufigsten Typen von Urlaubern herausgefiltert, über die Einheimische herziehen. Folgende fünf tun sich besonders hervor:

  • Kultur-Ignoranten: Für die größte Aufregung sorgen laut Studie Touristen, denen der Respekt vor heiligen Stätten wie Kirchen, Tempeln oder Denkmäler fehlt oder die sich unsensibel gegenüber der lokalen Kultur oder den vorherrschenden Normen verhalten. Als Beispiel wird ein Kommentar auf Reddit genannt, in dem sich ein User fassungslos gegenüber Touristen zeigt, die nach den Terroranschlägen vom 11. September zum Ground Zero in New York reisten, um sich fröhlich vor dem Denkmal abfotografieren zu lassen.
Auf einem Mülleimer in Venedig steht: „Tourists go home“ (dt. Touristen geht heim).
  • Störenfriede: Genervt sind Einheimische auch von Touristen, die ihre Lebensqualität oder ihren Tagesablauf stören – zum Beispiel, weil sie den öffentlichen Raum (darunter Verkehrsmittel oder Supermärkte) überfluten oder ihnen den Zugang zu Einrichtungen oder Dienstleistungen versperren. Ein Reddit-User beschwerte sich darüber, dass Urlauber ihm selbst während Gottesdiensten keine ruhige Minute erlauben: „Aber oh Gott, die Touristen. Natürlich stört es mich nicht, wenn sie zum Gottesdienst kommen oder zu spät kommen oder was auch immer. Aber nach der Hälfte des Gottesdienstes aufzustehen und herumzulaufen, sich während des Gottesdienstes zu unterhalten und dabei Selfies zu machen? Das ist nicht cool.“
  • „Fotoklicker“: Mit den „Fotoklickern“ sind die Sorte von Touristen gemeint, die jede Gelegenheit nutzen, um sich vor Sehenswürdigkeiten in Pose zu schmeißen und in die Kamera zu grinsen – selbst, wenn es äußerst unangemessen ist oder sie dabei Sicherheitshinweise missachten. „Blöde Selfies vor Kriegsdenkmälern zu machen. So respektlos“, ist ein Beispiel eines Reddit-Kommentars, der dazu in der Studie genannt wird. „Lokales Beispiel: das Holocaust-Mahnmal in Berlin. Es ist dazu da, an das Leid und den Tod von Menschen zu erinnern, und nicht, um deinem eitlen Hinterteil ein neues Facebook-Profilbild zu verschaffen.

Selbstbeteiligung oder mehr zahlen aufgrund des Alters: Fehler bei der Reiserücktrittsversicherung

Ein Kreuz auf einem Friedhof
Wann greift die Reiserücktrittsversicherung? Bei Tod oder unerwarteter, schwerer Erkrankung der versicherten Person oder einer Risikoperson (z.B. Angehörige oder Mitreisende). © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Die Reiserücktrittsversicherung greift in der Regel auch, wenn eine unerwartete Impfunverträglichkeit auftritt. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Bei einer Schwangerschaft der versicherten Person oder einer Risikoperson. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Erheblicher Schaden am Eigentum durch Feuer, ein Elementarereignis oder die Straftat eines Dritten (z.B. Einbruch). © dpa
Arbeitsmarkt
Verlust des Arbeitsplatzes aufgrund einer unerwarteten betriebsbedingten Kündigung durch den Arbeitgeber. © picture alliance / dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Konjunkturbedingte Kurzarbeit über einen bestimmten Zeitraum mit Reduzierung des Bruttoeinkommens (mindestens 35 Prozent). © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses, falls die Person bei Reisebuchung arbeitslos war und das Arbeitsamt der Reise zugestimmt hatte. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Arbeitsplatzwechsel, vorausgesetzt die Reise wurde vor Kenntnis des Wechsels gebucht und die Probezeit fällt in den Reisezeitraum. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Wiederholung von nicht bestandenen Prüfungen an einer Schule oder Universität können valide Gründe für einen Reiserücktritt sein. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Nichtversetzung eines Schülers (z.T. mit der Einschränkung: falls es sich um eine Schul- oder Klassenfahrt handelt). © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Bei einem Bruch von Prothesen oder einer unerwarteten Lockerung von Implantaten können Sie von der Reiserücktrittsversicherung Gebrauch machen. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Bei einer Trennung (Nachweis der Ummelde-Bescheinigung) oder Einreichung der Scheidungsklage können Sie von einer Reise zurücktreten. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Unerwartete gerichtliche Ladung, sofern das Gericht einer Verschiebung des Termins nicht zustimmt. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Unerwartete schwere Erkrankung, schwerer Unfall oder Impfunverträglichkeit eines zur Reise angemeldeten Hundes. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Einladung als Trauzeuge zu einer Hochzeit, wenn der Termin in der Zeit des lange vorausgeplanten Urlaubs liegt. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Wenn die Urlaubsvertretung eines Selbständigen ausfällt, zum Beispiel wegen Krankheit, dürfen Sie von der Reise zurücktreten. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Überraschende Qualifikation einer Sportmannschaft für das Bundesfinale, bei der die Teilnahme der Person (des Kindes) unverzichtbar ist. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Auch das gilt: Eine unerwartete Verlegung eines Fußballderbys auf den Urlaubsbeginn des Dauerkartenbesitzers. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Notwendiger Beistand einer schwer erkrankten Freundin bei einer unvorhersehbaren Verschlechterung der Krankheit. Hier ist eine Nennung von Zeugen notwendig, die das innige Freundschaftsverhältnis bestätigen. © dpa
Reiserecht: 20 Gründe für den Rücktritt
Auch ein unerwarteter Termin zur Spende von Organen oder Geweben (z.B. Knochenmark) sorgt dafür, dass die Reiserücktrittsversicherung greift. © dpa

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  • Umweltverschmutzer: Sie lassen überall ihren Abfall liegen, spucken auf öffentliche Plätze oder verrichten dort sogar ihr Geschäft – Touristen, die ihre Umgebung wie einen Mülleimer behandeln, anstatt den dafür vorgesehenen Behälter zu nutzen, sorgen bei Einheimischen für eine Menge Wut: „Abfälle. Heilige Scheiße. Ich lebe in Neuseeland, wo es einige wunderschöne Orte gibt, aber die Menge an Müll, die von internationalen Touristen hinterlassen wird, ist einfach verrückt. Ich gehe viel wandern und zelten, und es ist nicht schwer, seinen Müll mitzunehmen“, schreibt ein Reddit-User dazu fassungslos.
  • Fahrlässige Personen: Kein Verständnis gibt es außerdem für Touristen, die Sicherheitshinweise ignorieren und damit sich selbst oder andere gefährden. Reddit-User berichten aber auch oft von Vorfällen, bei denen gesunder Menschenverstand hätte ausreichen sollen. So wie in diesem Fall, den ein Nutzer erwähnt: „Yellowstone-Nationalpark [USA]: Eine Gruppe japanischer Touristen wollte ein Foto von ihrem Kind machen, das auf einem Bison reitet. Es hat nicht so geklappt, wie sie dachten. Zum Glück ging es dem Kind gut. Der Vater wurde ins Krankenhaus gebracht.“

Rubriklistenbild: © Roman Sigaev/Imago

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