Schnellzünder

Wer Rhabarber im Winter vortreibt, kann schon Anfang April mit der Ernte beginnen

Treibt man Rhabarber im Spätwinter vor, ist die Ernte früher möglich und die Stangen schmecken süßer, als wenn man der Natur einfach ihren Lauf lässt.

Spätestens nach dem Jahreswechsel steigt bei Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern wieder die Sehnsucht nach frischem Gemüse aus dem eigenen Anbau. Die Tage werden länger und erste Arbeiten im Beet fallen wieder an. Wer seine Rhabarberernte etwas beschleunigen möchte, verkürzt die Wartezeit mit einem einfachen Trick durch ein Vortreiben des Gemüses im Dunkeln.

Rhabarber vortreiben: Erste Ernte schon nach vier Wochen möglich

Mit Bleichtöpfen lässt sich Rhabarber gut vortreiben. Ein Eimer oder Kasten tut es aber auch.

Normalerweise lässt sich der erste Rhabarber im Mai ernten. Da die Pflanze sehr winterhart ist, kann sie auch ohne Schaden früher in die Wachstumsphase starten, während anderes Gemüse noch im Winterschlaf liegt. Besonders schnell kann man die jungen Stangen ernten, indem man sie unter Lichtabschluss vortreibt, sobald sich die ersten Triebe der Rhabarberpflanze zeigen. Denn aufgrund des fehlenden Sonnenlichts werden die Stängel schneller wachsen, um das Sonnenlicht zu suchen und um Chlorophyll zu produzieren, das ihnen ihre grüne Farbe verleiht.

Für das Vortreiben benötigt man laut dem Magazin The English Garden lediglich folgendes Zubehör:

  • Einen großen Eimer, Blumentopf oder einen Kasten
  • Schwarzes Klebeband
  • Stroh, Luftpolsterfolie oder einen alten Teppich

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Den Eimer oder eine andere lichtundurchlässige Bedeckung stülpt man nun über die Rhabarberpflanze. Mit dem Klebeband deckt man Löcher oder Risse ab, sodass gar kein Licht mehr an die Pflanze gelangt. Um das Treiben zu beschleunigen, umwickelt man den Eimer von außen mit Luftpolsterfolie oder einem anderen Kälteschutz. Gelegentliches kurzes Lüften der Abdeckung ist für die Pflanze aber förderlich.

Frühe Rhabarber-Ernte: blass, aber süß im Geschmack

Nach etwa sieben bis acht Wochen sind die Rhabarberstängel zwar noch blass, aber groß genug, um geerntet zu werden. Sie sollten wenigstens 20 bis 30 Zentimeter lang sein. Bei guter Witterung ist dies möglicherweise sogar schon nach vier Wochen der Fall. Die NDR-Sendung Gartenzeit empfiehlt, auch nur die Hälfte der Stängel zu ernten, damit sich die Pflanze weiterhin gut entwickelt. Der vorgetriebene Rhabarber ist etwas weicher und schmeckt süßer als unter Licht gezogene Pflanzen. Der Rhabarber enthält außerdem weniger von der unbekömmlichen Oxalsäure.

Clever versorgt mit zehn Gemüsesorten, die Sie auch im Winter anbauen können

Eine frisch gepflanzte Rhabarber-Jungpflanze
Rhabarber ist sehr winterhart, die Pflanzen können an milden Tagen im November noch in die Erde. ©  Jochen Tack/Imago
Eine Frau setzt Knoblauchzehen in die Erde
Sogar im November und im Februar ist es möglich, Knoblauchzehen zu setzen.  © Westend61/Imago
Keimendes Weizengras in der Nahaufnahme
Vor allem im Hochbeet keimen Süßgräser wie Gersten- oder Weizengras auch im Winter. © Panthermedia/Imago
Kerbelrüben in der Nahaufnahme
Fast vergessene Gemüseart: Die Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum) ist ein Frostkeimer und kann noch im Dezember gesät werden. © Leemage/Imago
Junge Spinatblätter wachsen im Beet
Spinat lässt sich wie auch Radieschen schon im Januar ins Frühbeet säen. © Panthermedia/Imago
Eine Meerkohlpflanze im Beet
Die Aussaat des Meerkohls (Crambe maritima) erfolgt im November oder Dezember im Freiland. © alimdi/Imago
Ein Mann erntet mit einer Schere Erbsen-Jungpflanzen (Microgreens)
Microgreens – das junge Gemüse von Brokkoli, Erbsen & Co. ist nach zwei Wochen erntereif. © Mint Images/Imago
Ein Beet mit frisch geernteten Möhren, in dem ein Hund sitzt
Wer man Möhren im Februar direkt ins Beet sät, kann sie ab Mai ernten.  © Mint Images/Imago
Topinamburknollen werden aus nassem Boden geerntet, daneben Gummistiefel
Ernte und Anbau liegen beim Topinambur nah beieinander: Vor dem ersten Frost können die Knollen noch in die Erde. © Westend61/Imago
Ein Korb mit Winterportulak
Der Name ist Programm: Winterportulak gedeiht auch bei Kälte im Beet oder im Gewächshaus. © Westend61/Imago

Der Vorgang des Treibens kostet die Pflanze viel Kraft, daher sollte man dies nur etwa alle zwei Jahre machen. Stattdessen ist es sinnvoll, drei oder vier Rhabarberpflanzen anzubauen und jedes Jahr eine andere vorzutreiben, damit die anderen immer genügend Zeit haben, sich zu erholen.

Rubriklistenbild: © imagebroker/Imago

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