Fenster undicht

Heizkosten sparen in der Mietwohnung: Helfen Thermo-Vorhänge gegen Kälte?

Sie frieren in Ihrer Altbau-Wohnung trotz aufgedrehter Heizung? Wahrscheinlich sind undichte Fenster der Grund. Isolierende Vorhänge können helfen.

Die Energiekosten sind im letzten Jahr enorm gestiegen. Damit im Winter nicht die Kälte durch die Wohnung zieht, helfen vor allem gut isolierte Fenster. Doch wer in einer Mietwohnung wohnt oder kein Geld hat, um alte Fenster auszutauschen, der hat das Nachsehen. Dennoch: Auch im Altbau lassen sich Heizkosten sparen. Ein einfacher Trick: Installieren Sie isolierende, schwere Vorhänge gegen die Kälte. Sie müssen dabei nicht viel beachten – aber mit ein paar Maßnahmen maximieren Sie den Effekt.

Dicke Vorhänge gegen Kälte: So können Sie damit Heizkosten sparen

Heizkosten können durch richtig angebrachte Vorhänge reduziert werden.

Gute Fenster halten die Kälte draußen und die Wärme in der Wohnung. Leider funktionieren gerade alte Fenster nicht so gut, wie gewünscht. Oft sind die Scheiben schlecht isoliert oder es bestehen Lücken zwischen Rahmen und Fensterflügel oder dem Mauerwerk. Ob Ihre Fenster noch dicht sind, können Sie mit einem Stück Papier testen.

Der beste Schutz, um nachts die Kälte draußen zu halten, sind Außenrollos. Aber auch die können Mieter selten selbst anbringen. Isolierende Stoffe halten dagegen die Zugluft draußen, Thermo-Vorhänge reflektieren sogar die Wärme des Raumes. So kühlt das Zimmer über Nacht nicht so stark aus und Sie müssen morgens weniger heizen. Die Heizkosten rauben Ihnen den Schlaf? Eventuell können Sie einen Heizkostenzuschuss beantragen.

Damit Sie undichte Fenster wirkungsvoll mit Vorhängen abdecken, müssen Sie ein paar Regeln beachten:

  • Der Vorhang muss das ganze Fenster bedecken.
  • Er sollte idealerweise auf dem Boden aufliegen. Rollos reichen bis zur Fensterbank.
  • Vorsicht: Heizungen müssen frei bleiben. Sie können mit dem Vorhang also keine hässlichen Heizkörper verstecken. Liegt der Vorhang über der Wärmequelle, wärmt diese nur noch die Wand, nicht den Raum. Ein Trick, um den Raum noch besser aufzuheizen: Kleben Sie Alufolie hinter den Heizkörper.

Übrigens nutzt ein Vorhang nicht nur vor dem Fenster. Auch Türen und Durchgänge werden dadurch weniger zugig.

11 Mythen über das Energiesparen, auf die viele immer noch hereinfallen – Sie auch?

Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus.
Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus. © Fotostand/Imago
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.  © Michael Bihlmayer/Imago
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie.
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie. © CHROMORANGE/Imago
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen.
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen. © Westend61/Imago
Das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine verbraucht nicht weniger, sondern sogar mehr Strom als ein normaler Waschgang. Schließlich muss mehr Energie aufgebracht werden, um in kürzerer Zeit auf das Waschergebnis zu kommen.
Das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine verbraucht nicht weniger, sondern sogar mehr Strom als ein normaler Waschgang. Schließlich muss mehr Energie aufgebracht werden, um in kürzerer Zeit auf das Waschergebnis zu kommen.  © Shotshop/Imago
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.  © YAY Images/Imago
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert.
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert. © Michael Gstettenbauer/Imago
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen.
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen. © CHROMORANGE/Imago
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist.
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist. © Gottfried Czepluch/Imago
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen.
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen. © MiS/Imago
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen.
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen. © Michael Bihlmayer/Imago

Thermo-Vorhang gegen Kälte oder können es auch andere Stoffe sein?

Der effektivste Schutz gegen Kälte bei undichten Fenstern sind spezielle Thermo-Vorhänge oder -Rollos. Diese bestehen entweder aus einem aluminiumbeschichteten Stoff oder aus einem dämmenden Material wie Polyester. Doch auch andere Textilien sind wirkungsvoll: Jeder dicke Vorhang dient zur Abdichtung. Das können Stoffe sein wie schwerer Samt, Lodenstoff oder flauschige Chenille. Viele Restaurants dichten ihren Eingangsbereich mit Wollfilz ab – eine einfache Variante, die begabte Hobby-Schneider selbst nähen können. Eine nachhaltige Option ist Bio-Baumwolle. Auch ein Wabenplissee ist ein guter Kälteschutz. Die Luftschicht zwischen den Stofflagen wirkt isolierend. Wichtig ist bei jeder Textilie vor allem die Fadendichte. Ist diese nicht angegeben, können Sie einen einfachen Trick anwenden: Halten Sie den Stoff vor eine Lichtquelle. Je weniger Licht hindurch kommt, desto dichter ist das Gewebe.

Alles rund um Haushalts- und Garten-Tipps finden Sie im regelmäßigen Wohnen-Newsletter unseres Partners Merkur.de. Hier anmelden!

Sogar eine leichte Gardine verbessert die Temperatur im Raum. „Bereits ein dünner und lichttransparenter Vorhang kann ein älteres Fenster, das Anfang der 90er oder vorher eingebaut wurde, energetisch schon um bis zu 30 Prozent verbessern“, erklärt Christian Handwerk, Referent für energetisches Bauen und Bauphysik der Verbraucherzentrale NRW, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk. Einzige Bedingung: Es darf keine Ziergardine mit Löchern sein. Oft helfen aber auch schon ganz simple Tipps, um Heizkosten zu sparen.

Rubriklistenbild: © Jose Carlos Ichiro/Imago

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Meistgelesen

Fenster putzen: Socke und Zitrone helfen für streifenfreien Glanz
Fenster putzen: Socke und Zitrone helfen für streifenfreien Glanz
Fenster putzen: Socke und Zitrone helfen für streifenfreien Glanz
Hilfe, der Knoblauch keimt! Muss er jetzt in den Müll, oder kann man ihn noch essen?
Hilfe, der Knoblauch keimt! Muss er jetzt in den Müll, oder kann man ihn noch essen?
Hilfe, der Knoblauch keimt! Muss er jetzt in den Müll, oder kann man ihn noch essen?
Zehn Gemüsesorten, die im April im Freien ausgesät werden können
Zehn Gemüsesorten, die im April im Freien ausgesät werden können
Zehn Gemüsesorten, die im April im Freien ausgesät werden können

Kommentare