Wechselgedanken

Studie zeigt: Rund 40 Prozent der Beschäftigten denkt mehrmals im Monat an den Jobwechsel – was man tun kann

Der Job muss zum Menschen passen – das kann herausfordernd sein. Denn oft stecken Arbeitnehmer im falschen Job. Viele denken mehrmals im Monat an einen Wechsel.

Sonntagsabends mit Bauchschmerzen an den nahenden Montag denken: Die Arbeitswoche beginnt für viele wieder und zurück kommt der Stress, der Unmut und die Unzufriedenheit. Zumindest bei einigen Arbeitnehmern. Eine Untersuchung der Jobplattform Stepstone zeigt, 40 Prozent der Beschäftigten denkt mehrmals im Monat daran, den Job zu wechseln.

Herausforderung im Job: Engagierte Arbeitnehmer liefern bessere Arbeit ab

Viele Arbeitnehmer stecken im falschen Job und sind unzufrieden. Dagegen sollte man was tun, sonst verschlimmert sich der Arbeitermangel zukünftig, wenn die Arbeitnehmer aus der Babyboomer-Generation in Rente gehen.

Mehr als 6.000 Beschäftigte wurden in Deutschland, UK und in den USA zu dem Verhältnis zur Arbeit befragt. Dabei ist herausgekommen, dass sich idealerweise etwas ändern muss, wenn Unternehmen die Produktivität halten wollen. „Wir haben eine globale Mammutherausforderung“, sagt Sebastian Dettmers, CEO von The Stepstone Group. Jede Arbeitskraft würde gebraucht und könne zum Wirtschaftswachstum beitragen. „Deswegen sind Unternehmen mehr denn je auf motivierte und engagierte Mitarbeiter angewiesen, denn diese sind nachweislich erfolgreicher“, sagt Dettmers. Wichtig ist es, sinnvoll zu rekrutieren und Arbeitnehmer richtig einzusetzen.

Grundsätzlich arbeiten Arbeitnehmer besser, wenn sie sich wertgeschätzt fühlen und merken, dass ihre Arbeit von Vorgesetzten gesehen wird.

Viele Arbeitnehmer in Deutschland sind eher demotiviert

Motivation bei der Arbeit ist wichtig und die scheint einigen Arbeitnehmern in Deutschland zu fehlen. Rund 29 Prozent der Befragten aus Deutschland haben angegeben, gerne zur Arbeit zu gehen. Im Ländervergleich mit den USA und UK ist Deutschland damit das Schlusslicht. Ebenso würden nur ein Drittel bei dem jetzigen Arbeitgeber bleiben, wenn ihnen der gleiche Job bei einem anderen Unternehmen angeboten würde. Das bedeute, dass Unternehmen in Deutschland Potenzial verloren gehe, gerade bis zum Jahr 2030 könnte sich dies verstärken, wenn nicht dagegen gesteuert werde. Bis zum Jahr 2035 soll der deutsche Arbeitsmarkt rund sieben Millionen Menschen verlieren, ein Grund ist, dass viele Babyboomer in Rente gehen.

Kündigung des Arbeitsvertrags: Die wichtigsten Fakten, die jeder kennen sollte

Bei einer Kündigung des Arbeitsvertrags gibt es viele rechtliche Fallstricke zu beachten - egal ob sie vom Arbeitgeber oder Arbeitnehmer aus erfolgt.
Bei einer Kündigung des Arbeitsvertrags gibt es viele rechtliche Fallstricke zu beachten - egal ob sie vom Arbeitgeber oder Arbeitnehmer aus erfolgt. © Patrick Pleul / dpa
Ein Arbeitsvertrag muss immer schriftlich gekündigt werden, und zwar mit einer Original-Unterschrift und dem vollen Namen. E-Mail, Textnachricht oder Fax reichen hier nicht aus.
Ein Arbeitsvertrag muss immer schriftlich gekündigt werden, und zwar mit einer Original-Unterschrift und dem vollen Namen. E-Mail, Textnachricht oder Fax reichen hier nicht aus. © Jan-Philipp Strobel / dpa
Wie lange die Kündigungsfrist dauert, können Arbeitnehmer ihrem Arbeitsvertrag entnehmen. Laut Gesetz beträgt sie jedoch mindestens vier Wochen. Während der Probezeit gilt eine kürzere Kündigungsfrist von zwei Wochen. Die Kündigungsfrist für den Arbeitgeber verlängert sich je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit des Mitarbeiters.
Wie lange die Kündigungsfrist dauert, können Arbeitnehmer ihrem Arbeitsvertrag entnehmen. Laut Gesetz beträgt sie jedoch mindestens vier Wochen. Während der Probezeit gilt eine kürzere Kündigungsfrist von zwei Wochen. Die Kündigungsfrist für den Arbeitgeber verlängert sich je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit des Mitarbeiters. © Patrick Pleul / dpa
Wer kündigen will, sollte seine Kündigung dem Chef oder der Personalabteilung persönlich übergeben oder per Post verschicken - am besten per Einschreiben.
Wer kündigen will, sollte seine Kündigung dem Chef oder der Personalabteilung persönlich übergeben oder per Post verschicken - am besten per Einschreiben. © Monika Skolimowska / ZB / dpa
Kann ich eine Kündigung auch zurückziehen? Ja, aber nur wenn sie der Vorgesetzte noch nicht gelesen hat. Dann müssen Sie die Kündigung schriftlich widerrufen
Kann ich eine Kündigung auch zurückziehen? Ja, aber nur wenn sie der Vorgesetzte noch nicht gelesen hat. Dann müssen Sie die Kündigung schriftlich widerrufen. © Patrick Pleul / dpa
Der Kündigung durch den Arbeitgeber muss in der Regel eine Abmahnung vorausgehen. Drei Abmahnungen, wie oft angenommen wird, sind dafür nicht nötig.
Der Kündigung durch den Arbeitgeber muss in der Regel eine Abmahnung vorausgehen. Drei Abmahnungen, wie oft angenommen wird, sind dafür nicht nötig. © Robert Schlesinger / dpa Zentralbild / dpa
Bei Kündigungen unterscheidet man zwischen einer ordentlichen und einer außerordentlichen bzw. fristlosen Kündigung. Eine ordentliche Kündigung erfolgt mit einer Kündigungsfrist. Die Gründe können vielschichtig sein - von betriebsbedingten Gründen bis hin zu Arbeitsverweigerung oder Alkoholkonsum am Arbeitsplatz.
Bei Kündigungen unterscheidet man zwischen einer ordentlichen und einer außerordentlichen bzw. fristlosen Kündigung. Eine ordentliche Kündigung erfolgt mit einer Kündigungsfrist. Die Gründe können vielschichtig sein - von betriebsbedingten Gründen bis hin zu Arbeitsverweigerung oder Alkoholkonsum am Arbeitsplatz. © Tobias Hase/ dpa
Wer den Arbeitgeber bestiehlt oder andere "erhebliche" Pflichtverstöße begeht, muss mit einer fristlosen Kündigung rechnen.
Wer den Arbeitgeber bestiehlt oder andere "erhebliche" Pflichtverstöße begeht, muss mit einer fristlosen Kündigung rechnen. © Jens Büttner / dpa
Wer eine Kündigung in seinem Briefkasten vorfindet, der sollte sofort einen Anwalt einschalten. Nicht selten sind Kündigungen, etwa auf Grund von Formfehlern, unwirksam.
Wer eine Kündigung in seinem Briefkasten vorfindet, der sollte sofort einen Anwalt einschalten. Nicht selten sind Kündigungen, etwa auf Grund von Formfehlern, unwirksam. © Ralf Hirschberger/dpa (Archivbild/Symbolbild)
Egal ob die Kündigung rechtswirksam ist oder nicht: Melden Sie sich im Falle einer Kündigung schnellstmöglich bei der Agentur für Arbeit. Sonst droht eine Sperrzeit für das Arbeitslosengeld und es können Lücken im Versicherungsschutz entstehen.
Egal ob die Kündigung rechtswirksam ist oder nicht: Melden Sie sich im Falle einer Kündigung schnellstmöglich bei der Agentur für Arbeit. Sonst droht eine Sperrzeit für das Arbeitslosengeld und es können Lücken im Versicherungsschutz entstehen. © Jens Kalaene / ZB / dpa

Potenzial der Arbeitnehmer ausschöpfen – auch in der ursprünglichen Firma

„Wir müssen das Potenzial jetzt zügig aktivieren – zum Beispiel, indem wir schnell und einfach Jobwechsel sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens ermöglichen“, sagt Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. Das soll sich auf die Motivation der Arbeitnehmer auswirken, wie die Studie zeige. Dies kann man beispielsweise durch Weiterbildungen ermöglichen. Unter anderem werden Weiterbildungsmöglichkeiten über die Arbeitsagentur angeboten. Allerdings kann auch jedes Unternehmen individuelle Angebote schaffen. Auch Quereinstiege in eine andere Branche sind für unglückliche Arbeitnehmer eine Idee.

Arbeitnehmer selbst können einen Unterschied machen, indem sie Bildungsurlaub in Anspruch nehmen und aktiv auf ihre Vorgesetzten zugehen.

Nichts verpassen: Alles rund ums Thema Karriere finden Sie im regelmäßigen Karriere-Newsletter unseres Partners Merkur.de.

Mehrwert und Fähigkeiten – wann Arbeitnehmer glücklich im Job sind

Unterschiedliche Aspekte sorgen dafür, dass Arbeitnehmer glücklich in ihrem Job sind. Beispielsweise ist es von Vorteil, wenn Arbeitnehmer ihre Fähigkeiten ausschöpfen und erweitern könnten. Auch, wenn Arbeitnehmer durch ihre Arbeit einen Mehrwert schaffen, kann das motivieren. Die Personalvermittlung Robert Half informiert, dass grundsätzlich der Spaß am Job, eine gute Arbeitsatmosphäre und ein angemessenes Gehalt zu der Zufriedenheit beitragen. Ebenso sollten Arbeitnehmer wertgeschätzt werden, das kann unter anderem durch konstruktives Feedback ausgedrückt werden.

Rubriklistenbild: © Zoonar.com/Yuri Arcurs peopleimages.com/Imago

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Meistgelesen

Wie komme ich ohne Hausarzt an eine Krankschreibung für meinen Arbeitgeber?
Wie komme ich ohne Hausarzt an eine Krankschreibung für meinen Arbeitgeber?
Wie komme ich ohne Hausarzt an eine Krankschreibung für meinen Arbeitgeber?

Kommentare