Arbeitsleben

Im Vorstellungsgespräch: Sechs Fragen, die Sie auf keinen Fall stellen sollten

Vom Bewerber sollten immer Fragen an den möglichen Arbeitgeber gestellt werden. Das zeigt Interesse am Job – wenn es die richtigen sind. Einige Sätze machen Chancen jedoch schnell zunichte.

Endlich, sie ist da: die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Viele Bewerber warten nur auf den erlösenden Anruf oder die entsprechende Rückmeldung auf die Bewerbung. Jetzt heißt es, sich gründlich vorzubereiten. Man kann zum Beispiel einmal die Antworten auf häufig gestellte Personaler-Fragen durchgehen, die eigenen Stärken und Schwächen notieren und sie möglichst positiv formulieren. Oder man beschäftigt sich noch einmal intensiv mit Stelle und Unternehmen und bereitet Fragen vor, die man dem Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch stellen könnte. Die folgenden Fragen und Äußerungen sollten es jedoch auf keine Liste schaffen:

Zehn Dinge, die Sie im Bewerbungsgespräch sofort disqualifizieren

Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was beim Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist natürlich, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken.
Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was für das Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken. Bleiben Sie zudem authentisch. Was allzu übertrieben wirkt, sollten Sie im Zweifel besser vermeiden. © IMAGO / Westend61
Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.
Vor dem Bewerbungsgespräch sollten Sie zudem genügend Zeit für die Körperpflege einplanen. Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.  © IMAGO / YAY Images
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch.
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch. © IMAGO / Westend61
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand beim Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen.
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand zum Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen. Wenn Ihnen zur Begrüßung hingegen jemand ein Mineralwasser oder einen Kaffee anbietet, dürfen Sie das gerne annehmen. Vergessen Sie dabei niemals, sich höflich zu bedanken.  © IMAGO / Westend61
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut.
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut. © IMAGO / Westend61
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein.
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein. Schließlich geht es darum, dass die künftigen Kollegen Sie besser kennenlernen. Und auch Sie sollten sich natürlich einen Eindruck verschaffen können, ob die neue Stelle zu Ihnen passt. © IMAGO / Westend61
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für 39 Prozent der Recruiter ist das ein absolutes No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für viele Recruiter ist das ein No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.  © IMAGO / YAY Images
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein.
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein. Sollten Sie trotzdem verspätet sein, brauchen Sie dafür eine sehr plausible Erklärung.  © IMAGO / Westend61
Vorsicht bei unbekannten Anrufen: Betrüger geben sich in Frankfurt wieder als Polizisten aus.
Finger weg vom Handy – das gilt nicht nur beim Familienessen, sondern auch fürs Vorstellungsgespräch. Wenn Sie im Gespräch Ihr Telefon zücken, könnte das durchaus unangenehm auffallen.  © IMAGO / Westend61
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.  © IMAGO / YAY Images

Bitte nicht im Vorstellungsgespräch: „Was macht Ihr Unternehmen eigentlich genau?“

Die Vorbereitung rund um Unternehmen, den entsprechenden Markt und die zukünftige Stelle sollten zur Vorbereitung auf das Gespräch gehören. Auf den Personaler wirkt so eine Frage deshalb stets wie das Fehlen genau dieser. Besser ist es hier, auf bestimmte Aspekte einzugehen. Etwa „Ich habe auf Ihrer Homepage XY gelesen. Wie verhält es sich damit genau?“ So wird Interesse signalisiert und es zeigt außerdem, dass man sich informiert hat.

„Wie viele Menschen arbeiten bei Ihnen?“

Die Antwort auf diese Frage findet man in wenigen Augenblick mit ein bisschen Internet-Recherche selbst heraus. In einem Bewerbungsgespräch hat sie nichts zu suchen.

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Die Frage nach den Arbeitszeiten und Überstunden

Es ist durchaus wichtig zu wissen, wie lange man täglich arbeiten soll und auch, wie die Überstunden, wenn es sie gibt, geregelt werden. Aber: Diese Fragen stellt man in einer späteren Runde – das gilt übrigens auch in Bezug auf das Gehalt, Gehaltserhöhungen und Urlaub. Das erste Kennenlernen ist dazu da, sich vom Unternehmen und der Stelle auf der einen Seite und vom Bewerber und ob er ins Team passt auf der anderen Seite einen Eindruck zu machen. Wer unbedingt vorher etwas über die Arbeitsbedingungen erfahren möchte, sucht das Unternehmen am besten auf Bewertungsportalen wie etwa Kununu.

Fragen in einem Bewerbungsgespräch zu stellen, zeugt von Interesse und Vorbereitung. Aber es sollten die richtigen sein. (Symbolbild)

„Ich wurde zuletzt zu wenig gefördert. Was haben Sie da für Angebote?“

Im Grunde eine berechtigte Frage. Das Anliegen kommt so aber falsch rüber. Engagement für Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen finden in der Regel alle Unternehmen gut. Sich über fehlende Förderung zu beschweren hingegen weniger. Besser ist es hier, die Frage zu stellen: „Wird auf Fortbildung und berufliche Weiterbildung der Mitarbeiter Wert gelegt?“

Die eigene Familienplanung: „Ist es ein Problem, wenn ich bald Kinder bekomme?“

Ein wichtiges Thema – für beide Beteiligten. Aber möchte man das gleich beim ersten Kennenlernen ansprechen? Ein Mitarbeiter, der gerade Familienzuwachs bekommt, wird geschützt. Ein Bewerber, der noch nicht angestellt ist, wird bei solchen Äußerungen vielleicht erst mal auf die Warteliste gesetzt – wenn überhaupt.

Arroganz: „Und, habe ich den Job?“

Das Bewerbungsgespräch nähert sich dem Ende, die Nervosität nimmt ab. Jetzt ist es verlockend, nach einer Einschätzung zu fragen, wie es denn gelaufen ist und ob man überzeugend war. Die Frage wirkt allerdings unsouverän und auch ein wenig realitätsfern. Schließlich wird der Personaler oder das Gegenüber die Entscheidung nicht alleine und vor allem nicht jetzt sofort treffen. Deshalb einfach auf diese Frage verzichten, einen schönen Tag wünschen und das Gespräch verlassen.

Rubriklistenbild: © AndreyPopov/Imago

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